Nun liegt er mir vor, der zweite Teil: "Sleeping In Traffic: Part Two". Sleeping In Traffic: Part One, das 2007 ebenfalls auf dem Label InsideOut erschienen ist, wurde ja schon von meinem Kollegen vorgestellt. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, das Beardfish bereits 2001 gegründet wurde und ihr Debütalbum "Från En Plats Du Ej Kann Se…" im Jahr 2003 das Licht der Welt erblickte, das mir aber unbekannt ist.
2005 erschien dann, die in "Part One" angesprochene Doppel-CD "The Sane Day". Dieses Werk ist ebenfalls in den Siebzigern angelegt und besonders CD 2 ist sehr jazz-proggig mit ausgedehnten Instrumentalpassagen. Auch die erwähnten Einflüsse von King Crimson und besonders von Gentle Giant lassen sich hier ausmachen, jedoch ohne die besagten Bands zu kopieren und das ist auch gut so.
Bei "Sleeping In Traffic: Part One" hat man die jazz-proggigen Einflüsse ein wenig zurück gefahren, dafür sind neben den Folk-Anleihen vermehrt bluesige Momente zu finden. Den Vergleich zu Paatos kann ich allerdings nicht bejahen. Außer der Gemeinsamkeit, dass die Beiden zusammen auf Tour waren, ist die musikalische Ausrichtung doch eher unterschiedlich.
So, nun habe ich genug in Vergangenem geschwelgt, schließlich geht es hier ja um die neueste Veröffentlichung "Sleeping In Traffic: Part Two". In beiden Parts ist das Thema folgendes: 24 Stunden im Leben eines Menschen, von einem Sonnenaufgang bis zum nächsten. "Sleeping In Traffic: Part One" ist der Tag und "Sleeping In Traffic: Part Two" die Nacht. Dennoch soll es laut Herrn Sjöblom kein Konzeptalbum sein. Beide Scheiben werden lediglich durch einen roten Faden in den Songs miteinander verbunden.
Der musikalische 'Schlaf im Verkehr' wird mit dem Track "As The Sun Sets", bei dem sphärische Klänge zu vernehmen sind, eingeleitet. An Gentle Giant, aber auch frühe Genesis fühle ich mich bei "Into The Night" erinnert, die Tasten geben einen klasse Hammond-Sound wieder und stellenweise einen ¾-Takt auf die Ohren - das erinnert teilweise auch an Kirmesmusik. Richtig geile Basstöne sowie eine Wah Wah-Gitarre im Hintergrund hört man in "The Hunter". Auch der Gesang von Rikard Sjöblom klingt sehr überzeugend.
Zappa-beeinflusst ist, wie ich finde, "South Of The Border". Hier fällt mir der Sound einer Mundorgel auf und man geht ganz schön verquer zu Werke, dennoch ist dieser Song sehr melodiös. Einen folkigen Flair vermittelt "Cashflow", das übrigens rein instrumental daher kommt. Der Tieftöner und das Schlagzeug bezaubern im sechsten Stück, das in zwei Teile aufgeteilt wurde, a) "The Downward Spiral" und b) "Chimay".
Ein Monstertrack wird mit dem Titelstück "Sleeping In Traffic" serviert, der das Progherz in ungeahnte Dimensionen schlagen lässt. Immerhin hat dieser Titel alleine schon eine Spielzeit von 36 Minuten!!! Alle zuvor erwähnten Einflüsse werden hier noch einmal intensiv gespiel. Hin und wieder geht es sehr ruhig zu, um es dann im nächsten Moment richtig krachen zu lassen. Auch gehen sie sehr humorvoll zu Werke, was die kurze Passage der Disconummer "Staying Alive" von den Bee Gees zeigt.
Mit sanften Tönen bei "Sunrise Again" wird dafür gesorgt, dass sich das wild schlagende Progherz wieder beruhigt.
"The Sane Day" und "Sleeping In Traffic: Part One" sind ja schon herausragende Scheiben, bei denen uns Beardfish gezeigt haben was in ihnen steckt. Mit "Sleeping In Traffic: Part Two" jedoch sammeln sie weitere Pluspunkte und ich bin jetzt schon gespannt, ob sie dieses Werk noch toppen können. Kaufen!!!
Line-up:
Rikard Sjöblom (vocals, keyboards, guitars, accordions, percussion)
Robert Hansen (bass)
Magnus Östgren (drums)
David Zackrisson (guitars)
Tracklist |
01:As The Sun Sets
02:Into The Night
03:The Hunter
04:South Of The Border
05:Cashflow
06:The Downward Spiral/Chimay
07:Sleeping In Traffic
08:Sunrise Again
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