Beggar's Bride / Unwired Under Cover
Unwired Under Cover Spielzeit: 42:21
Medium: CD
Label: A-Minor Records, 2008
Stil: Folk Pop

Review vom 10.04.2008


Norbert Neugebauer
Erfreulicherweise bekommen wir in letzter Zeit vermehrt CDs aus der Schweiz, die ein breiteres Spektrum anbieten. Beggar's Bride aus St. Gallen servieren auf ihrem Zweitling "Unwired Under Cover" akustische Folk Pop-orientierte Musik mit Roots-Anteilen, die leicht ins Ohr geht. Kopf des Projekts ist der Produzent Holggy Begg, der zusammen mit seinen Mitstreitern Fritz Schneider, Gary Barden und Michael Voss (Mad Max, Casanova) über 30 Instrumente neben dem Gesang aufgenommen und gemischt hat. Mit im Team war auch die italienische Poetin Rosa E. Haas.
Herausgekommen sind elf Songs, geschrieben von Begg, oft in Zusammenarbeit mir Voss, die von ambitioniert (vor allem bei den rein instrumentalen Stücken) über westcoast-mäßig unbeschwert bis zu chartstauglich poppig reichen. Was bei mir dann auch zu unterschiedlicher Gefälligkeit führt. Die Arrangements sind vielschichtig und die Produktion kann das auch gut wiedergeben.
Vielversprechend geht's los, der Opener ist ein schönes Stück Roots Musik, das "Instrumental Welcome" würde gut als Titelmusik für Irgendwas taugen. Leider flacht das dann schon bei "When The Lights Went Out" ab, das allerdings höhere Radio-Tauglichkeit (spielt die bei den Eidgenossen vielleicht noch ein Rolle?) verspricht. Nicht schlecht gemacht, mir aber zu poppig. Außerdem ist die Vibrato-Stimme von Gary Barden (u.a. Michael Schenker Group!) in dem Zusammenhang nicht unbedingt mein Ding. "Persiflage" ist vom gleichen Kaliber, allerdings hier in der langsameren Ausgabe und mit noch größerem Ohrwurm-Charakter.
Bei den kurzen "Beggar's Bouz"/"Beggar's Sing Along" singen erneut nur die Instrumente und das sind dann die nächsten Stücke, die ich mir auf einen Sampler brennen würde. Der Hit des Albums folgt mit dem wirklich gelungenen "Game Of Love"; stünden da nicht die Herren Begg/Haas als Autoren, würde ich wetten, dass mir der Song schon mal untergekommen ist … . Jedenfalls sing ich den Refrain mit und trommel auch schon kräftig dazu: »Are you ready for the game of love…«
Die beiden folgenden Titel hören sich wie Unplugged-Versionen von Hard Rock-Nummern an, was mich auch noch nie richtig begeistern konnte, deshalb aber auch nicht abwertend gemeint sein soll. Das " Instrumental Farewell" nur mit Gitarren und Bongos samt Bonus "Open T - Play Along" (von "Beggar's Bouz") passt dann schon wieder besser ins Neugebauer'sche Raster.
Fazit: Gut gemacht und interessant, vor allem was die instrumentalen Zutaten betrifft. Allerdings ist für meinen Geschmack die Stimme von Gary Barden nicht so ganz das Wahre für diese Art von Musik. Auch sollten sich Begg und Co. überlegen, wo denn die Reise künftig stilistisch hingehen soll.
Tracklist
01:Beggar's Instrumental Welcome
02:When The Lights Went Out
03:Persiflage
04:Rosalie
05:Beggar's Bouz
06:Beggar's Sing Along
07:Game Of Love
08:Like To Touch The Sky
09:In The Middle Of The Night
10:Beggar's Instrumental Farewell
11:(bonus track) Open T. - Play Along
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