The Berzerker aka Luke Kenny ist extrem. Derartig heftige Musik ist mir bis dato selten untergekommen: Auf "Animosity", dem bereits vierten Album des Australiers, wird das Gaspedal abermals durchgedrückt, die Beats sind meist schnell und aggressiv, der Gesang wechselt zwischen unmenschlichem Kreischen und Grunzen. Das alles ist unterlegt von beißend verzerrten Gitarren. Laut Label soll das neue Werk das bisher brutalste und intensivste seit Bandgründung sein.
Das ist durchaus zutreffend, denn diese Scheibe ist definitiv keine leichte Kost, auch für Freunde harter Klänge nicht! Luke Kenny bezeichnet seine Musik selber als Industrial Death Metal, was den Nagel ziemlich genau auf den Kopf trifft. Der Mann ist mit elektronischer Musik wie z.B. Gabba und Techno aufgewachsen, was sich in den hektischen, elektronischen Beats sehr gut widerspiegelt. Später kam er zu Grindcore oder Death Metal (Napalm Death und Carcass zählen zu seinen Favoriten), was die E-Gitarren in seiner Musik erklärt.
Songs wie "False Hope", "Weapons Of War" oder "Heavily Medicated" kann ich mir wirklich kaum anhören, weil sie mir ziemlich schnell auf die Nerven gehen und drohen, mir den Schädel zu spalten. Das mag jetzt sicherlich für bestimmte Hörer gerade das besondere an The Berzerker sein und somit ein Qualitätsmerkmal darstellen, mir jedoch ist das zuviel des Guten. Ich empfehle daher, "Animosity" definitiv vor dem Kauf anzutesten, außer man ist bereits Fan von Kennys Musik. Zartbesaiteten Personen rate ich allerdings, einen großen Bogen um die Scheibe zu machen. Sie stellt nämlich einen permanenten Tritt in die Fresse eines jeden dar, der diese Art Musik nicht versteht bzw. nur stellenweise nachvollziehen kann. Mich eingeschlossen. Diese Musik ist zu keiner Sekunde einfach, und man kann The Berzerker durchaus als eine der extremsten Bands der Welt bezeichnen!
Abschließend muss ich sagen, dass ich mich außer Stande sehe, diese Art Musik richtig zu beurteilen, da mir, wie bereits angedeutet, das Verständnis dafür fehlt. Fans von Gruppen wie Napalm Death, Carcass, Immolation, Ministry oder auch Akercocke (das aktuelle Tour-Line-Up von The Berzerker besteht zum Teil aus Mitgliedern letztgenannter Band) sollten aber zumindest mal reinhören. Generell dürften die Australier bei Freunden von Death Metal über Industrial bis hin zu Noise auf offene Ohren stoßen. Vielen anderen allerdings werden dieselben nach der guten halben Stunde "Animosity" unter Garantie bluten...
Tracklist |
01:Eye For An Eye
02:Purgatory
03:False Hope
04:Evolution
05:No More Reasons
06:Retribution
07:The Cancer
08:Weapons Of War
09:Heavily Medicated
10:Lonely World
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