Wer beim Namen Billion Dollar Babies nicht sofort an Alice Cooper denkt, hat so einiges im Hard Rock-Bereich verpennt. Und doch ist man auf dem Holzweg, wenn man die fünf Schweden mit Schockrock in Verbindung bringt - auch wenn sie sich ganz offensichtlich nach dem Klassiker-Album des Meisters aus dem Jahre 1973 benannt haben.
Die Billion Dollar Babies gehen musikalisch wie optisch jedoch in eine etwas andere Richtung, auch wenn der Hard Rock als kleinster gemeinsamer Nenner mit Cooper bestehen bleibt. Auffällig ist auf jeden Fall der Einsatz von Blasinstrumenten, die den Glam Rock-Sound des Fünfers bereichern - denn so etwas gibt es in diesem Genre, abgesehen von den Vorreitern Hanoi Rocks, dann doch eher selten. Zwar dominieren Posaune, Saxofon und Trompete (glücklicherweise) nicht jeden Song des Debütwerks "Die For Diamonds", allerdings sorgt ihr akzentuierter Einsatz zweifellos für eine gewisse Spritzigkeit und Leichtfüßigkeit im Sound.
Doch damit nicht genug, denn auch beim Songwriting haben die Mannen um Sänger Frankie Rich und Gitarrist Jon Silver (nein, nicht der Fiesling von der "Schatzinsel"!) nichts falsch gemacht. Clevere Melodielinien zeichnen die zehn Nummern des Albums aus und tragen dazu bei, dass man viele Hooklines so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen herausbekommt.
Gleich der peppige Opener "Boys Night Out" macht ordentlich was her und gibt unmissverständlich die Marschrichtung für die 38-minütige Spielzeit vor - wer diese erste Single mag, wird garantiert das gesamte Album lieben! Darüber hinaus können besonders das dramatische "Restless Minds" und das flockig-poppige "Key To My Heart" (der vielleicht beste Song des Albums) überzeugen. Aber auch Nummern wie "Highest Mountain", "Second Time Around" und "We Don't Live Forever" sind über jeden Zweifel erhaben und rundum ganz wunderbare Kompositionen. Die Billion Dollar Babies haben hier somit einen ganzen Batzen an ausgeklügelten, packenden Arrangements versammelt, der ihnen den ersehnten internationalen Erfolg hoffentlich bescheren wird.
Das sei den Herren gegönnt, die mit ihrem klassisch-zeitlosen Sound Glam-Fans jeglicher Couleur vereinen sollten. Anhänger von David Lee Roth über Def Leppard bis zu den Hanoi Rocks werden die Billion Dollar Babies und ihre Scheibe "Die For Diamonds" ins Herz schließen, da bin ich mir sicher. Das hier ist ein überaus großartiges Debüt, dessen packender Mix aus 75 Prozent Radiotauglichkeit und 25 Prozent Rotz Rock auf ganzer Linie einschlägt! Unbedingt kaufen!
Line-up:
Frankie Rich (lead vocals)
Pat Kramer (guitars, vocals)
Nic Lester (bass, vocals)
Jon Silver (guitars, vocals)
Robban XIII (drums, vocals)
Guest musicians:
Frida Nilsson, Theo Kassitas, Christian Hedgren, Albin Glad, Henric Hermansson (background vocals)
Daniel Beckman, Håkan Danielsson, Micke Svedlund, Anders Ludwigsson (piano, keyboards)
Tomas Lindgren (trombone)
Pär Westling (saxophone)
Emil Gustafsson (trumpet)
Erik Nerback (percussion)
Tracklist |
01:Boys Night Out (3:25)
02:Highest Mountain (3:04)
03:Restless Minds (4:57)
04:Lose It (2:53)
05:Key To My Heart (3:55)
06:Second Time Around (3:37)
07:Right On Time (3:53)
08:Stand Your Ground (3:33)
09:Nineteen Ninety Four (4:14)
10:We Don't Live Forever (4:44)
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