Erst kürzlich hatte der 7Hard-Label-Manager Axel Wiesenauer mir das Filetscheibchen Chains Of Sin von Timesword zukommen lassen. Nun versorgt er mich mit einer Platte der französischen Band Black Candy Store. Na mal sehen, ob ich meinem Player wieder so einen Kracher servieren kann.
"Back To The Wall" haben sie ihr Album getauft und lassen diesen Titel auch gleich als Eröffnungssong auf den Rezensenten los. Die Band versucht mit druckvollem Sound, den sie in ein schönes rhythmisches Melodienkleid gesteckt haben, zu punkten. Das gelingt auch, vor allem, weil Arnaud Pecoul an seiner Stromklampfe erste Kostproben seiner Fingerfertigkeit demonstriert. Die folgende Nummer "Someday" besitzt durchaus Hitqualitäten! Schön verpackter Alternative Rock! Das Teil fetzt instrumental richtig gut los. Dagegen könnte Arnauds Stimmchen ruhig etwas härter, rauer klingen. "Swin Seed" haut in die gleiche Kerbe und hinterlässt ebenfalls einen positiven Eindruck. Bei "Recall" kommen besonders das Schlagzeug von Floris Moscato und die dicken Saiten von Marc Bravin zur Geltung. Zum Schluss lässt Arnaud mit einem spektakulären Gitarrensolo aufhorchen. Zur Halbzeit haben sie "Wounded" in ein attraktives Balladen-Kleid gesteckt und lassen das Stück zum Teil von einer Akustikklampfe begleiten.
Die zweite Hälfte beginnt mit "Hollow", eine für meinen Geschmack eher durchschnittliche Nummer. Nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich herausragend. Da klingt "Humility" schon interessanter, auch wenn mich irgendwie das Gefühl beschleicht, dass der Band hinten raus etwas die Luft ausgeht. Der Eindruck bestätigt sich auch beim folgenden "Bittersweet Euphoria". An sich nicht übel, was die Franzosen vermitteln, doch an Überraschungseffekten haben sie gegeizt. Schade! Mit "The Pledge" ziehen sie nochmal die Zügel straffer, nehmen Geschwindigkeit auf, lassen Arnauds Gitarre mit einem Solo glänzen und spurten zielgerecht dem Ende entgegen. Zum Finale haben sie noch "Upward Spiral" parat. Hier präsentieren sie eine stabile Gitarrenwand, rocken ziemlich heftig, agieren sehr abwechslungsreich und schaffen es, sich mit einem positiven Eindruck zu verabschieden.
Fazit: Der Silberling fängt richtig stark an. Hinten raus fällt die Scheibe etwas ab. Pecoul, der prima seine Klampfe in Szene setzen kann, geht leider auch sehr sparsam damit um. Von seinen spielerischen Fähigkeiten hätte es ruhig mehr geben können. Sein Gesang ist klar und gut, allerdings fehlt ihm eine anständige Rockröhre, um variantenreicher zu agieren. Die Rhythmusfraktion wirkt eingespielt, weist keine Mängel auf und hantiert grundsolide. Letztlich haben mir ein paar Gewürze gefehlt, um einen Nachschlag zu fordern.
An Timesword z.B., kommen sie noch nicht ran. Trotzdem, ein Reinhören halte ich für empfehlenswert. Daran gemessen kann der Konsument selbst entscheiden, ob er bereit ist, ein paar Euro zu investieren.
Line-up:
Arnaud Pecoul (vocals)
Julien Fabre (guitar, percussion, keyboards, backing vocals)
Marc Bravin (bass, backing vocals)
Floris Moscato (drums, percussion)
Tracklist |
01:Back To The Wall
02:Someday
03:Swine Seed
04:Recall
05:Wounded
06:Hollow
07:Humility
08:Bittersweet Euphoria
09:The Pledge
10:Upward Spiral
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