"Catacombs Of The Black Vatican" - was klingt wie ein Buchtitel von Dan Brown ist der Name der neuen CD von Black Label Society. Ob sie Zausel Zakk dorthin lassen würden? Okay, er ist katholisch, aber… kann ich mir trotzdem nicht vorstellen… oder ist er tatsächlich mittlerweile so geläutert, dass selbst der Vatikan ihn einlädt? Oder hilft eine Platin American Express Card? Na ja, so lange er mich nicht mitnimmt, kann's mir egal sein…
Unabhängig von solchen Spekulationen scheint Mr. Wylde tatsächlich eine gewisse Wandlung durchgemacht zu haben, beispielsweise musste er aus gesundheitlichen Gründen seinen Alkoholkonsum einschränken. Was auch auf der letzten Blu-ray zu sehen war. Dort sprach er zudem von einem Anti-Aggressionstraining.
Wenn man die Geschichte und Veröffentlichungen von Black Label Society (und die Zeit bei Ozzy) seit einigen Jahren verfolgt, kann man schon eine gewisse Veränderung erkennen. Vom jungen Wilden über die letzten beiden CDs aus den 2010er Jahren, die ziemlich auf 'dicke Eier' machten, bis zum etwas zahmeren Zakk jetzt.
Der 47-Jährige hat natürlich das Gitarrespielen nicht verlernt und schon beim ersten Ton von "Catacombs Of The Black Vatican" ist unverkennbar, wen man da eingelegt hat - die Fans brauchen also nichts befürchten.
Das Ganze wirkt lediglich etwas gereifter und gelassener. Er hat etwas den Druck herausgenommen, sowohl was die Songs insgesamt angeht als auch bei seinem Gesang, was mir vor allem bei letzterem gut gefällt, auf den Vorgängerscheiben war mir das teilweise etwas zu 'quäkig' und kratzig geraten. Und ich mag auch, dass es neben dem typischen Gefuddel harmonisch-entspannt wirkende Leads gibt.
Wer es jedoch richtig kuschelig haben will, muss sich bis zu "Angel Of Mercy" gedulden, der ersten der - wie immer großartigen - Balladen, von denen es auf "Catacombs Of The Black Vatican" - ebenfalls wie immer - gleich mehrere gibt (neben der genannten noch "Scars" und das überdurchschnittlich lange "Shades Of Gray"), immer wieder zur Auflockerung eingestreut alle drei, vier Songs.
Ansonsten wird natürlich gerockt, wenn auch etwas gebremster, was jedoch keinen Fan enttäuschen sollte, keine Sorge, wo BLS draufsteht ist immer noch BLS drin.
Dadurch dass Zakk etwas weniger wild ist, sondern etwas (alters)milder, kommt vielleicht noch deutlicher zum Vorschein, was für ein großartiger Gitarrist er ist. Auch das Songwriting wirkt ein wenig verfeinert, manchmal wurden nette kleine Details eingebaut.
Ob Black Label Society wohl nach dieser Scheibe im Vatikan auftreten dürfen?
Ob Mr. Wylde bald seinen Künstlernachnamen in Mylde ändert?
Egal, so lange er immer noch solche Silberlinge herausbringt...
Diesen gibt es neben der regulären CD noch in Versionen mit Bonus-Tracks (so beschäftigt man die Sammler), wobei die "Limited Edition", die "Black Edition" und die "Australien Edition" jeweils einen unterschiedlichen Song (bei der mir vorliegenden Version das recht balladeske "Blind Man") und einen gemeinsam haben ("Dark Side Of The Sun"). Keine Ahnung, warum dieses starke und interessante Stück es nicht auf die reguläre Veröffentlichung geschafft hat und warum die anderen drei so verteilt wurden - wer weiß, vielleicht liegt die Antwort dazu in den dunklen Archiven des Vatikans…
Line-up:
Zakk Wylde (guitar, vocals, piano, strings)
John DeServio (bass)
Chad Szeliga (drums)
Tracklist |
01:Fields Of Unforgiveness (3:12)
02:My Dying Time (3:22)
03:Believe (3:44)
04:Angel Of Mercy (4:14)
05:Heart Of Darkness (3:39)
06:Beyond The Down (2:54)
07:Scars (4:13)
08:Damn The Flood (3:18)
09:I've Gone Away (3:51)
10:Empty Promises (5:16)
11:Shades Of Gray (6:28)
Bonus-Tracks auf der Limited Edition
12:Dark Side Of The Sun (5:19)
13:Blind Man (4:35) |
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Externe Links:
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