Black-Out Beauty / Horrortrip
Horrortrip Spielzeit: 15:27
Medium: EP
Label: Nöize Records, 2010
Stil: Psykecore

Review vom 04.04.2010


Andrea Groh
Was soll man von einer Band erwarten, die ihren Musikstil als 'Psykecore' bezeichnet, ihre CD "Horrortrip" (wer solche Dinge wie auf dem Cover sieht, ist wahrlich auf einem Horrortrip) nennt, auf der dann Songtitel wie "In The Mouth Of Madness" und "One Step To Insanity" vorhanden sind?
Mit Sicherheit keine gefällige und eingängige Musik. Nun, das machen Black-Out Beauty auch nicht. Im Gegenteil: Was hier in einer Viertelstunde verbraten wird, ist schon ziemlich schräg und heftig.
Die musikalische Basis ist Death Metal/Grindcore, dazu kommen Elemente, die laut der Band selbst 'psychedelisch' und 'jazzig' sind.
Man stelle sich folgenden Gedankengang vor:
- welche Musikrichtung soll es sein?
- Rock? Zu harmlos, zu normal.
- Metal? Auch noch zu harmlos und normal.
- Death Metal? Schon besser... aber geht das nicht noch extremer?
- Grindcore? Hm, ja, klingt interessant, aber normal sollte er auch nicht sein, da sollte schon was richtig Abgedrehtes und Durchgeknalltes dabei sein.
- Okay. Psykecore. Grindcore mit abgedrehten Elementen, ein Hauch des Wahnsinns. Das hat was.
So ähnlich könnte das bei Black-Out Beauty gewesen sein. Wer dem Ganzen folgen kann/will, könnte Gefallen an "Horrortrip" finden.
Alle anderen sollten sich nur vorsichtig nähern. Wohl deswegen gibt es auch erst einmal nur eine Dosis von 15 Minuten Irrsinn. Aber für nächstes Jahr ist mehr davon geplant.
Wer kommt auf solche Ideen/Musik?
Fünf junge Menschen aus Luxemburg, wo Black-Out Beauty 2006 gegründet wurde; ansonsten wird lediglich verraten, dass sie sich zwei Jahre, drei Demos und etliche Line-up Wechsel später einen Namen in der harten Metal-Szene erspielt haben, indem sie auch mit zahlreichen Bands Gigs absolvierten, z.B. Six Feet Under, Illdisposed etc.
Weitere Details über die Besetzungswechsel gibt es nicht. Vielleicht waren es ja aus Anstalten entflohene Irre, die mittlerweile wieder eingefangen sind und deswegen werden ihre Namen geheim gehalten? Ebenso wie der Ort der Aufnahmen und was bereits fabriziert wurde? Wer weiß...
Als Herkunft der Band wird auf ihrer MySpace-Seite 'Psyke whore city' angegeben - Scherzbolde.
Sicher ist nur, dass Black-Out Beauty uns einladen auf einen Horrortrip in den Schlund des Wahnsinns…
Was Chuck Norris damit zu tun hat, weiß ich jetzt auch nicht, vielleicht ist er auch verrückt geworden aufgrund der ganzen im Internet kursierenden Chuck Norris-Witze? Oder soll das bedeuten, dass "Horrortrip" selbst den unerschrockenen Chuck erschrecken würde?
Wer mutig und neugierig ist, zudem über gute Nerven verfügt oder halt auf extreme Musik steht, kann ja mal die Reise in die dunklen Abgründe der Verrücktheit wagen.
Aber Vorsicht, wenn dann die Männer in den weißen Kitteln mit der Jacke kommen, die extra lange Ärmel zum auf den Rücken binden hat...
Line-up:
Andy Petesch (vocals)
Yannick Stein (guitars)
Marius Hadia (bass)
Brian Becker (guitars)
Steve Smyslony (drums)
Tracklist
01:In The Mouth Of Madness
02:Chuck Norris
03:One Step To Insanity
04:Corpseeater
Externe Links: