Düren, Schloß Burgau am 31. Juli 2005
Das Warten hat sich gelohnt !
Mit dem Konzert in Düren habe ich als Köln/Bonner mein Heimspiel der BN-Tour 2005. Ich freue mich sehr, dass Evi und Thomas von http://www.blackmoresnight.net als Gäste im Rheinland sind; die Zeit ist wie immer viel zu kurz, wenn man sich zu den Erlebnissen rund um Ritchie und seine Bands austauscht. In strömendem Regen machen wir uns auf den Weg von Bonn nach Düren - etwas stumm und fassungslos starren wir ins graue Nass des Himmels. Hinter Kerpen auf der A 4 wird es etwas heller und als wir in Düren ankommen, regnet es nur noch wenige Tropfen und es hört sogar bald ganz auf.
Unsere Eintrittskarten weisen als Einlass 18:00 Uhr aus, und so begeben wir uns rechtzeitig auf den Weg zum 'Schloss Burgau'. Gegen 16:30 Uhr sind schon einige Fans vor dem Tor - rasch wird die Schlange länger und das Gedrängele dichter. Um 18.00 Uhr tut sich jedoch gar nichts - hin und wieder kommt eine kurze Meldung von der anderen Seite des Tores - es
wird noch etwas dauern. Als um 19.00 Uhr - also eine Stunde später - das Tor noch immer nicht geöffnet wird, schallen einige Pfiffe durch die Menge. Es ist wirklich eng geworden auf der kleinen Brücke vor dem Tore, zumal noch einige Fans aus dem Café durch das Tor zurück in die Menge geschoben werden. Gegen 19:20 Uhr dann endlich: 'Sesam öffnet sich' - aber zunächst nur für die Fans mit den grünen Karten - erneute Unmutsbekundungen gegen den Veranstalter ertönen aus der Menge, war es doch kaum möglich, mit seiner grünen Karte nach vorne zu gelangen. Die ersten drei Reihen waren für Fans in Kostümen mit den grünen Karten reserviert und es gelingt mir, auf Ritchies Seite einen guten Platz in der dritten Reihe zu sichern. Wunderbar!
Vielen ankommenden Gästen kann man jedoch einen gewissen Groll deutlich ansehen - insbesondere, als für Gäste mit Sitzplatzkarten keine Stühle mehr zur Verfügung standen.
Wieder einmal wurde die 'Histo-Rock-Band' Geyers angekündigt. Pünktlich gegen 20.00 Uhr standen dann auch 3/4 Besetzung der Band auf den Brettern - der Gitarrenmann war abhanden gekommen und die verbliebenen drei Musiker zeigten auch in dieser Situation absolute Professionalität - mit nur drei Musikern schaukelten sie das Warmup professionell über die Bühne - Glückwunsch ! Leider wurde heute nicht gefragt "what shall we do with the drunken Geyers ....", zu gerne hätte ich Alberts brummige Bassstimme gehört.
Nach einer kurzen Umbaupause war nun die Bühne frei für Blackmores's
Night, um 21:15 Uhr - endlich geht's los!
Auch dieser Abend startet schwungvoll mit "Morning star", dem Opener der 2005er Tour. Danach folgt Part I und II des Songs "Queen For A Day". Wer den genialen Gitarrenseinsatz des Songs noch mal sehen möchte, sollte auf der aktuellen DVD "Castles and Dreams" nachschauen. Tudor Rose zaubert in Part II wie wild auf der Violine und am Ende kommt auch Ritchie wieder mit ins Spiel, um die Nummer zu beenden.
Und auch hier wieder: Die Bühnenbeleuchtung färbt sich violett - passend zu dem Titelsong der zweiten DVD "Under A Violet Moon". Die Bühnendeko (eine Art Wald-/Häuserkulisse in Scherenschnittart) wird von einem Scheinwerfer-Mond komplettiert. Da passt einfach alles! Wenn man die Silhouette von Ritchie am Bühnenhintergrund sieht, kommen unweigerlich Erinnerungen an die früheren Deep Purple- oder Rainbow-Tage auf. Passend zu diesen Gedanken folgt nun der Klassiker "Soldier Of Fortune". Die Stimme von Candice kommt kräftig rüber - Gänsehautgarantie inklusive!
"Durch den Wald zum Bach Haus" - das wundervolle Instrumentalstück von der zweiten BN-CD setzt einen deutlichen Gegenpol zu dem Purple-Song.
Kontrastprogramm ist auch weiterhin angesagt: Mit "Past Time With Good Company" folgt wieder ein schwungvoller Titel.
Die BN-Version von "Child In Time" und der Ausflug zum "Mondtanz" zeigen, dass Blackmore's Night einen ureigenen Weg zu dieser Musik gefunden haben. Die Sisters Of The Moon präsentieren sich als Gillan-Ersatz stimmgewaltig und sehr überzeugend. Damit nicht genug. Aus Rainbow-Tagen folgt "Ariel". Wenn ich mir etwas von BN wünschen dürfte: packt diesen Song bitte mit auf die neue CD! Nun wird es wieder akustisch. Der Titel "Mr. Peagrams Morris And Sword" ist Ritchie's Lieblings-Lehrer gewidmet.
Die Zuschauer hält es bei den nächsten Songs nicht mehr auf den Sitzen.
"Home Again" und "Old Mill In" laden zum Mitfeiern ein - Ritchie albert herum und bringt noch die Harmonien von "Mein Vater war ein Wandersmann" ins Spiel - am Ende aber bildet "Home Again" den Schlussakkord.
Der Himmel droht sich zu öffnen - das Wetter ist feucht / kalt - die Leichtigkeit des Songs "Wind In The Willows" ist heute leider nicht so richtig zu spüren. Weiter geht es im Programm mit "Diamonds And Rust" aus dem Jahre 2003 sowie "Renaissance Faire" von der ersten BN-CD aus 1997.
Bei "I Still Remember" geht richtig die Post ab - Candice' Stimme und das Zusammenspiel der Band sind perfekt aufeinander abgestimmt. Es folgt die letzte Nummer des Hauptprogramms. Auf Anhieb richtig gestimmt ist heute Ritchies' Drehleier, die zu "The Clock Ticks On" das Intro liefert.
"Zugabe, Zugabe, Zugabe" - laut fordert die Menge im Hof von 'Schloß Burgau' die Band zurück auf die Bühne. Ich sehe, dass Ritchie's weiße Strat geholt wird - hey, was kommt nun? Die Scheinwerfer sind noch aus, aber das bekannte Brummen des Strat-Verstärkers ist schon zu hören. Mit "Loreley" und "All For One" folgen zwei echte Leckerbissen für alle Fans der früheren Fender-Töne. Die Band verschwindet nach den beiden Stücken erneut hinter der Bühne. Zugabe-Rufe ertönen erneut und sind von Erfolg gekrönt. Es folgen noch zwei Zugaben: Das "Thema Zu Difficult To Cure" geht über in "St. Teresa". Der Song, im Original von Joan Osborne, ist für mich einer der Höhepunkte einer jeden Show. Was Ritchie hier an Solo- und Begleitungseinlagen auf der Strat zaubert, ist absolut faszinierend. Somit ist das Stück auch DER Schlusspunkt der rund zweistündigen Show in Düren.
Leider sind nach dem Gig schon alle Getränkebuden geschlossen, unseren Absacker nehmen wir daher mit einigen anderen Fans bei 'Hubertine' im nahegelegenen Gasthof ein.
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