Eins vorweg: Diese Band ist ein absoluter Geheimtipp, und ich hoffe sehr, dass Blackrain zukünftig viel Aufmerksamkeit bekommen werden!
Nach der auf 500 Stück limitierten Demo-CD "Twilight, Rain And Darkness" (2004) stehen die Mannen jetzt mit ihrem selbstbetitelten Debüt-Album in den Startlöchern, dass jeden Freund von 80er Jahre-Metal im weitesten Sinne begeistern dürfte.
Dieser Heavy-Metal-Cocktail zeichnet sich durch messerscharfe Riffs aus, die zusammen mit virtuosen Gitarrensoli den musikalischen Kern bilden. Besonders ragt allerdings der oftmals sehr hohe, aber niemals eunuchenhaft klingende Gesang heraus - ein Indiz für die klassische Ausrichtung dieser Band.
Auch über das Songmaterial kann ich beim besten Willen kein schlechtes Wort verlieren. Blackrain haben hier einige Perlen komponiert, für die so manche längst etablierte Band töten würde, auch wenn klischeehafte Titel wie "Gods Of Metal" oder "No Life Till Metal" vielleicht etwas anderes suggerieren. Die insgesamt sehr amtliche, fette Produktion gibt den größtenteils sechs- bis siebenminütigen Stücken darüber hinaus den Druck, den sie verdient haben. Übrigens werden die Stücke trotz ihrer Spiellänge nie langweilig, driften aber auch nicht zwingend in Prog-Gefilde ab. Kleine Sound-Einspielungen ("Kill 'Em All", "No Life Till Metal") runden das Ganze ab und stehen im Kontrast zu ausufernden Solo-Passagen. Insgesamt wird also permanent das volle Metal-Brett gefahren!
Leuten, die mit folgenden Bands im weitesten Sinne etwas anfangen können, sei dieses Debüt wärmstens ans Herz gelegt: Den Einfluss von Gruppen wie Mötley Crüe, W.A.S.P., Twisted Sister, Iron Maiden, Metallica, Megadeth, Guns N' Roses, Stratovarius oder Hammerfall hört man dem Material definitiv an. Das ist allerdings nicht negativ zu werten - im Gegenteil: Damit ist eine stilistische Breite garantiert, die Blackrain hoffentlich auch in Zukunft zu musikalischen Glanztaten führen wird.
Für die Old-School-Fraktion bietet dieser Silberling also genügend Höhepunkte. Allen anderen empfehle ich, die Songs vorher anzutesten. Generell aber gilt: Sollte man einige der genannten Bands zu schätzen wissen, dann kann man hier im Grunde bedenkenlos zugreifen!
Anspieltipps herauszufiltern ist übrigens schwierig, weil das Album eben permanent hohe Qualität bietet: Dennoch möchte ich an dieser Stelle den Opener "Kill 'Em All" erwähnen, weil er gleich zu Beginn die Marschrichtung vorgibt. Die Powerballade "Winterwind" offenbart dagegen die sanftere Seite von Blackrain und glänzt mit wunderschönen Melodielinien. "Crystal Nights" verfügt über einen sehr hymnischen Refrain, der einen unweigerlich die Faust in die Luft recken lässt, wohingegen "Battleground" mit geiler Leadgitarrenarbeit beginnt und im Folgenden mit Doublebass-betontem Drumming sowie abermals heroischen Gesangslinien glänzt. Das letzte Stück, "Everything Goes Up In Smoke" schließlich, beginnt mit einem ruhigen, melancholischen Piano-Arrangement, bevor im Refrain verhalten die verzerrten Gitarren einsetzen. Das Gitarrensolo ist mal wieder zum Niederknien! Die Band schüttelt hier zum Abschluss des Albums noch mal eine zum Heulen schöne Ballade aus dem Ärmel - ganz, ganz große Klasse!
Tracklist |
01:Kill 'Em All (7:41)
02:Gods Of Metal (4:07)
03:No Life Till Metal (4:24)
04:Winterwind (6:08)
05:Awake (7:18)
06:Hate, Disgust And Power (6:39)
07:Crystal Night (7:20)
08:Battleground (7:18)
09:Everything Goes Up In Smoke (7:29)
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