Blindside Blues Band / Generator
Generator Spielzeit: 65:06
Medium: CD
Label: Shrapnel / Blues Bureau International, 2012
Stil: Blues Rock

Review vom 04.11.2011


Jürgen B. Volkmar
Mike Onesko, der Garant für erdiges Bluesfeeling, das mit satten Rockeinflüssen gewürzt ist, kann auch nach mittlerweile neunzehn Jahren immer noch überzeugen. Der Beweis ist "Generator", ein sattes Machwerk, eingespielt von seiner Blindside Blues Band, die es wieder fertigbringt, die Tracks nach Whiskey, Sümpfen und dieser speziellen Note depressiver Melancholie klingen zu lassen, die einen wesentlichen Bestandteil von Mike Oneskos Klangcharakteristik darstellt.
Zwischenzeiltich hat man wieder zum ehemaligen Label Blues Bureau zurückgefunden, die Zeiten bei Grooveyard sind Geschichte. Auf "Generator" fließt, im Gegensatz zu früheren Werken, wieder mehr die klassische Blues-Struktur ein, die von der aktuellen Blues Rock-Formation fulminant übersetzt wird. Schuld daran sind Gitarrenmeister Mike Onesko und seine überzeugenden und für den dampfenden, knackigen Sound mitverantwortlichen Kollegen Kier Staeheli am Tieftöner sowie Emery Ceo an den Drums und der stets punktgenaue Gitarrenkunst demonstrierende
Jay Jesse Johnson, der auch auf der 2011er Smokehouse Sessions Vol. Two - The Blues Is Evil mitwirkte.
Ein Quintett, das neben den Instrumenten auch die Gesangstechnik voll beherrscht und damit alle Pluspunkte besitzt, die zum Gelingen von "Generator" beitragen. Beide Gitarristen stricken schnelle Riffs, die - bluesig und trocken - fast jeden Titel in eine Midtempo-Hymne verwandeln. Johnson kann seine Slides in die wohlig brennenden Harmonien einfügen und klingt da dicht und kompakt, wo es verlangt wird. Vom einschmeichelnden Titeltrack bis zum Ende des Albums, kämpfen sich die beiden Gitarren durch alle Tonlagen und formen immer wieder schnelle Attacken, ohne diese unnötig in die Länge zu ziehen. Bei dieser speziellen Spielart sind natürlich Einflüsse anderer Instrumentenvirtuosen nicht wegzudenken. Daher begegnen uns Leslie West, Robin Trower, Pat Travers und natürlich Johnny Winter. Aber man ist stets bemüht, diese nicht übermächtig werden zu lassen, damit die ureigene Identität gesichert ist.
Onesko serviert harte, unsentimentale Gitarrenkunst, die manchmal Flashbacks an die große Zeit der Bluesheroen hevorruft. Vor dem geistigen Auge rauscht dann der Blues-Train durch ein Szenario aus Spielfreude, Reprisen und donnernden Blues-Soundtracks. Songwriting-Einfälle wurden in der Gesamtheit betrachtet songdienlich umgesetzt, sodass keinerlei Fehlschüsse vorhanden sind. Blues-Anhänger können daher beruhigt aufatmen, denn die Blindside Blues Band bleibt interessant und kann auch diesmal wieder ihre Anhänger außerhalb der gängigen Standards voll zufriedenstellen.
Line-up:
Mike Onesko (guitar, vocals)
Jay Jesse Johnson (guitar, slide guitar)
Emery Ceo (drums)
Kier Staeheli (bass)
Tracklist
01:Gravy Train
02:Generator
03:Power Of The Blues
04:Bluesin'
05:Going Crosstown
06:Loving You 7 Genevieve
08:Slow Down
09:Gonna Leave This Town
10:Wandering Man
11:Bonus Jam
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