Bloodbound nennt sich das Baby der langjährigen Freundschaft zwischen Tomas Olsson und Fredrik Bergh, welches im Sommer 2004 geboren wurde. Reaktionen von Plattenfirmen auf das erste eingespielte und versandte Demo kamen sehr schnell und schließlich einigte man sich mit Metal Heaven. Nachdem das Debüt "Nosferatu" aufgenommen war und, Anfang 2006 veröffentlicht, sehr wohlwollend von Fans und der Presse aufgenommen wurde, gingen die Probleme allerdings los.
Ein munteres 'Kommen-und-Gehen' während der darauf folgenden Tour bezüglich der Bandmitglieder, ließen keine Langeweile aufkommen. Schließlich wieder zu Hause, wurde beschlossen, dass ein stabiles Line-up gebraucht wird.
Olsson und Bergh konnten sich auf den bereits vor der Tour eingestiegenen Pelle Akerlind verlassen und dazu wurde Olssons jüngerer Bruder Henrik als Rhythmus-Gitarrist eingereiht.
Die Suche nach dem geeigneten Sänger verlief schwieriger, aber letztendlich konnte man im Januar 2007 den in Deutschland geborenen Michael Bormann ( Jaded Heart, Bonfire, J.R. Blackmore, Rain) gewinnen, was sich für "The Book Of The Dead" als ein wahrer Glücksfall rausstellt. Das immer schwierige zweite Album wurde im Januar und Februar diesen Jahres eingespielt und bricht wie ein Sturm über den geneigten Hörer herein.
Ganz ehrlich, ich hatte zwar immer schon ein offenes Ohr für reinen Metal à la NWOBHM, muss aber gestehen, dass ich mit Black Metal, Thrash Metal, White Metal, Industrial-, Speed-, Pagan-, Gothic-, Death Metal und wie sie alle heißen, überhaupt nichts anfangen kann. Macht aber überhaupt nichts, denn Bloodbound hauen genau in die von mir favorisierte Kerbe und lassen auf ihrem zweiten Werk so dermaßen die Metal-Sau raus, dass es eine wahre Freude ist.
Diese Band hat alles, was der begeisterte Rezensent an einem Metal-Album liebt. Hier vereinigen sich extreme Power, Melodiösität, Mitgröhlfaktor und bemerkenswerte technische Fähigkeiten. Dazu kommt mit Bormann ein begnadeter Metal-Sänger, der ganz genau weiß, wo er seine Spuren hinterlassen kann und wann es besser ist, mal zurückzustehen.
Das schwedische Quintett brennt auf diesem Album eine Granate nach der anderen ab, stilistisch bei Iron Maiden ca. Mitte der achtziger Jahre angesiedelt, wobei ich mich selten auch mal an Rainbow (zu göttlichen Dio-Zeiten) erinnert fühlte. Aber Vergleiche brauchen Bloodbound nicht zu scheuen, denn sowohl das Songwriting, als auch die Umsetzung sind außerordentlich gut und überzeugen.
Die Spielfreude, die Power, das Songwriting und der hörbare Hunger der Band
zaubern Perlen wie "Sign Of The Devil", "The Tempter", "Bless The Unholy"
oder "Flames Of Purgatory" hervor. Bevor ich es vergesse, will ich aber auch
noch anmerken, dass die Schweden über einen astreinen und kraftvollen Sound
verfügen und auch die Produktion ein Volltreffer ist.
Mein absoluter Favorit auf "The Book Of The Dead" ist der Song "Into Eternity". Ein Double Bass-Nackenbrecher, der sowohl über ultrageniale Gitarren-Leads, als auch über eine dermaßen geile Gesangslinie verfügt, dass man selbst als 'Nicht-Metal-Junkie' total mitgerissen wird. Killer!
Naja, und bevor jetzt die obligatorische Frage gestellt wird, sage ich es geradefrei raus: Ja, es ist auch hier der balladeske Song in Form von "Black Heart" vertreten, der ja auf so vielen Metal-Alben mittlerweile obligatorisch ist, bzw. immer schon war. Aber selbst hier lässt man den Schmalz im Kühlschrank und liefert einen durchaus akzeptablen Song mit guten Melodien ab.
Zusammenfassend darf ich feststellen, dass es keinen Ausfall unter den elf Songs gibt und der Qualitätslevel durchgehend hoch gehalten wird. Für mich persönlich das stärkste Metal-Album, das mir seit langem untergekommen ist.
Um es auch im Fazit nochmal anzuführen: Songwriting, Einspielung, Produktion, technische Fähigkeiten und der Wille zum Erfolg sind die Faktoren, die "Book Of The Dead" zu einem hervorragenden Album machen, das sich von der Masse klar abhebt. Spitze! Das zweite Werk von Bloodbound kommt auch als Limited Edition im Digi Pack auf den Markt, die über ein Bonus-Video verfügt.
Line-up:
Tomas Olsson (lead & rhythm guitars)
Michael Bormann (vocals)
Fredrik Bergh (bass, keyboards)
Henrik Olsson (rhythm guitars)
Pelle Akerlind (drums)
Tracklist |
01:Sign Of The Devil
02:The Tempter
03:Book Of The Dead
04:Bless The Unholy
05:Lord Of Battle
06:Flames Of Purgatory
07:Into Eternity
08:Black Heart
09:Black Shadows
10:Turn To Stone
11:Seven Angels
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