Bloodspot / Embrace The End
 Embrace The End Spielzeit: 53:45
Medium: CD
Label: Finest Noise Records, 2011
Stil: Metal

Review vom 17.12.2011


Jens Groh
So, nach einem Jahr ballern uns die Hessen Bloodspot nun eine richtige Scheiblette vor den Latz.
War die Mini von 2010 nicht unbedingt soo mein Ding, so weiß die erste richtige Langrille der Burschen doch um einiges mehr zu gefallen.
Klar, die ersten Gehversuche sind niemals wirklich der Hammer, okay, Ausnahmen gibt's da zwar auch, wenn das Demomaterial besser als die späteren Veröffentlichungen sind, aber das ist ja nicht der Regelfall.
So, genug geschwafelt. "Embrace The End" ist die logische und konsequente Weiterführung des eigenen, schon von der "The Demon-EP" her bekannten, Stils. Allerdings sind die wirklichen Details, die den Unterschied machen, erst nach und nach erkennbar.
Erstaunlichstes Merkmal des Langeisens ist das geile Slayer-Riffing, das sich durch den ganzen Silberling zieht. Mann, so wünscht man sich Thrash-Riffs: Knallhart, aber dennoch mit der nötigen Portion Melodie. Dennoch nicht altbacken, sondern mit der gewissen Moderne kokettierend.
Bei den beiden Gitarristen regiert vor allem die rechte Hand!!! (nicht DAS, ihr Schweine!) Und davon gibt es genug auf diesem Album. Stark!
Dass die Jungs aber auch anders können, zeigen sie im Abschlusstrack "Venus", allerdings ist dieses kurze Instrumental, wie ich finde, etwas deplatziert, denn wäre jenes nicht am Ende der Scheibe, sondern irgendwo in der Mitte angesiedelt, wäre etwas mehr Abwechslung zum Thrash-Geholze da. Aber egal, es kommt ja auf den Metal-Anteil an, und der ist allemal vorhanden.
Dennoch, es ist nicht alles Thrash, was auf "Embrace The End" knallt und rumpelt, obwohl dieser schon das Grundthema stellt. Die Moderne ist nach wie vor allgegenwärtig. Bei den Melodien und den gelegentlichen Break-Downs, wie auch bei den Gurgelgrunz-Attacken wird so manches True-metallische Bürschchen das Fürchten bekommen.
Aber neben den Moderneren, Pig-Squeals (das was die Knilche positiv vom momentanen Einerlei angenehm abhebt) und gelegentlichen Metal Core-Ausflügen "Heartgore", bleibt dennoch genug Material das auch so manchen Death- oder Thrash-Maniac in Verzückung bringen dürfte.
Anspieltipps sind definitiv "Beneath A Burning Sky", "Bullet", "Answer My Fall", die mit geilen Gangshouts zu gefallen wissen und herrlich asozial aus den Boxen donnern. Sowie "Rise From Depravity", das mit einem echt True-metallischem Scream beginnt, nur um Sekunden später in fieses Gegrunze und Geschrei überzugehen.
Überhit auf der Platte ist für mich allerdings "Lifeless Flesh". Hier stimmt alles, Tempo, Soli, Melodie, ein (fast) würdiger Abschlusstrack!
Wer mit Thrash nicht mit Exodus und Konsorten nach "Bonded By Blood" und/oder nach 86 abgeschlossen hat, Produktionen, die nicht nach Dose klingen, sondern ordentlich fett ballern mag und auch sonst offen für Neues ist, findet mit diesem Silberling sicherlich eine willkommene Abwechslung.
Fazit: Eine starke erste Langrille, die einem echt das Toupet von der Murmel zwirbelt. Punkte bzw. Uhren gibt's diesmal nicht. Da dürften die Meinungen zu sehr auseinander gehen. Entscheidet selbst, auf welcher Ziffer bei euch "Embrace The End" einschlägt.
Line-up:
Dominik 'Dom' Jahr (vocals)
Bjoern Grontzki (drums)
Jürgen 'Kuno' Kuhn (bass)
Marius Vent (guitar)
Daniel 'Howdie' Geberzahn (guitar)
Tracklist
01:In Nighttime
02:Breathless
03:Beneath A Burning Sky
04:Bullets
05:Answer My Fall
06:Consumed By Hatred
07:Heartgore
08:Rise From Depravity
09:Unborn
10:Lifeless Flesh
11:Venus
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