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Blowsight / Dystopia Lane
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'Frisuren-Mucke' mal in anders - Blowsight aus Stockholm sehen zwar aus wie eine Teenie-Metalcore-Band und wollen mit ihrem düster-bösen Image offenbar die bekannten, mittlerweile doch reichlich ausgelatschten Kommerz-Pfade beschreiten. Doch hat man den Silberling "Dystopia Lane" erstmals zum Rotieren gebracht, schallt einem ein Gemisch aus einer Prise modernem 'XY-Core', klitzekleinen Punk-Versatzstücken und gaaaanz viel Pop entgegen.
Blowsight sind damit meilenweit von harten, fiesen Soundgefilden entfernt, sondern fühlen sich mit mainstreamigen Breitwand-Refrains und eingängigen Arrangements wesentlich wohler. Diese Pop-Verbundenheit beweist letztendlich auch die höchstens mäßig interessante Neuinterpretation von Lady Gagas Überhit "Poker Face", mit dem die vier Boys wohl hoffen, das ein oder andere Airplay zu bekommen.
Dabei haben sie mit "Things Will Never Change" oder "Days Of Rain" doch zwei breitwandige Balladen-Eigengewächse in petto, die sich irgendwo zwischen Nickelback und Evanescence pudelwohl fühlen und somit auf dem Gebiet des Radio-Rocks genügend eigene Akzente setzen sollten.
Mich jedenfalls reizt "Dystopia Lane" in eher weniger. Stattdessen ist das Album durch seine Grundausrichtung bei all denjenigen gut aufgehoben, die meinen, urplötzlich irgendwelche Gitarrenmusik gut finden zu müssen. Denn wer eigentlich doch lieber Chartsmusik hört, der darf sich guten Gewissens zu Bands wie Blowsight vortasten, ohne befürchten zu müssen, bösartige Blessuren oder gar blutige Gehörgänge davontragen zu müssen.
Tokio Hotel- und Sonic Syndicate-Fans werden Blowsight deshalb höchstwahrscheinlich lieben, so dass man diese Klientel hier also guten Gewissens als Zielgruppe benennen darf. In einer Mainstream-Disco wird der durchgestylte und -kalkulierte, angesagte Pop Rock der vier Schweden somit für gefüllte Tanzflächen sorgen ("I Wish You 666", "Bandit For Life", "Based On A True Story"), aber jeder, der doch auf etwas mehr Substanz und einen gewissen Tiefgang in seiner Plattensammlung Wert legt, der macht dann vielleicht doch besser einen Bogen um Blowsight.
Line-up:
Nick Red (vocals, guitar) Fabz (drums, vocals) Seb (guitar, vocals) Mini (bass, vocals)
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