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The Bluestation / Over The Top
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The Bluestation aus Helsinki. Viel mehr gibt's dazu schon nicht mehr zu sagen - es handelt sich um eine Hard Rock-Band, die, wie so viele andere, viel Wert auf Image legt. Dazu gehören natürlich das Protzen mit Alkoholkonsum, Cowboyhüte und die Betonung darauf, dass Rock'n'Roll zeitlos ist und man sich nicht um Trends schere. …Und das Allerschlimmste: Auf dem Cover befinden sich die Finnen und halten stolz Gewehre in der Hand.
Gähn! …Glücklicherweise ist die Musik nicht ganz so langweilig und klischeebehaftet, wie die Promotion einen Glauben macht - aber auch nichts, was irgendwie neu oder besonders aufregend wäre.
Immerhin pflegt das Trio seinen eigenen Stil, der sich aus Stoner, Grunge und etwas Blues zusammensetzt. …Aber wirklich nur etwas, denn wer bei dieser Band 'nomen est omen' denkt, liegt falsch: Bluesige Elemente sind die meiste Zeit über eher schwer auszumachen.
Dafür macht sich der schon besser spürbare Grunge-Anteil ("Bigger Than Jesus") nicht mal so schlecht und verleiht dem zu eindimensionalen Garagen-Feel etwas mehr Tiefe und Struktur.
Ansonsten gibt es minimalistischen Hard Rock, der mal diese, mal jene Spielart mehr bedient und aufs Wesentliche reduziert wurde. Unnötiger Ballast war selten einem Album so fern wie "Over The Top". Dazu gibt es mit Jack F. Knight einen Sänger, dessen Stimme angenehm 'normal' klingt und nicht krampfhaft aufs rauchige Zecher-Image getrimmt wurde.
Also - auch wenn es schön ist, so eine lockere CD zu haben, wenn sich so langsam die warme Jahreszeit ankündigt. Das passt immer ganz schön. Ansonsten ist "Over The Top" ein nettes Scheibchen für zwischendurch, aber nicht mehr. Etwas zu flach und uninspiriert klingt es einfach - der unbedingte Wille ist da, und auch die Bereitschaft, mit der Brechstange einen bestimmten Stil zu pflegen; aber das ist nicht genug, um zumindest in meinem Player länger zu verweilen. Da hilft dann auch nicht, dass man die Fahne des Schnörkellosen und Erdigen so weit hoch hält.
The Bluestation ist eine gute Band für Bars und Kneipen - da könnte ich sie auch genießen, und demzufolge wird es auch viele Leute geben, das sei noch erwähnt, die viel Gefallen an diesem Stil und diesem Album finden werden. Der Spaß, den die drei Nordmänner beim Spielen haben, ist jedenfalls deutlich spürbar.
Line-up:
Jack F. Knight (drums, vocals) Mike Henry Leak (guitar) Z. Rivers (bass)
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