Spielzeit: 18:10 Medium: CD Label: Eigenproduktion, 2006 Stil: Rock Review vom 28.11.2007 Joachim 'Joe' Brookes

Nach dem Split der Band Random Damage konzentrierte sich der kanadische Gitarrist, Sänger und Songwriter Dean Boland auf seine Eigenaktivitäten, die er mit der EP "In My Corner" dokumentiert. Seiner Zeit gab es sie schon als Bonus-CD zum Random Damage-Album "Human Flytrap".
An den Trommeln und Becken saß Ray Hartmann (Ex-Annihilator) und die Tasten bediente Andrew Johns (Ex-Boulevard).

Ohne Zweifel kann er singen und Gitarre spielen, der Boland.
Das hört man auch direkt im Eröffnungstrack "In My Corner", in dem er sowohl eine riffige Gitarre spielt und oben drauf ein rockiges Wah Wah-Solo hinlegt. Mit einem druckvoll spielenden Ray Hartmann geht der Song gut ins Ohr, wobei sich Andrew Johns doch stark im Hintergrund aufhält.

Hartmanns kurz gehaltene perkussive Beiträge würzen die folgende Nummer "Too Late". Ein schicker Refrain (dafür hat er ein Händchen) ist zu hören und Boland scheint ein Wah Wah-Fan zu sein. Auch "Too Late" macht nicht gerade eine große Welle. Es fehlen die nötigen Ecken und Kanten. Die ersten beiden Songs ziehen ohne echte nachhaltige Wirkung am Hörer vorbei. Da fehlt der Punch ins Zentrum der Hörer-Gefühle!

Ein wenig erinnert die mit akustischer Gitarre gespielte Ballade "So Hard" an die Beatles und so ziehen die nächsten 3 ½ Minuten vorbei, ohne richtig positiv aufzufallen.

"Divine Or Evil" rockt dezent im Midtempo-Bereich und das war es dann fast auch schon. Bolands Solo, dieses Mal ohne Wah Wah, reißt den Track aus der Belanglosigkeit heraus.
Zum Schluss wagt sich der in Calgary lebende Musiker über die vier Minuten hinaus. "Only You" ist "So Hard", nur mit Piano-Johns in der Hauptrolle, der auch für die zu süßlichen Streicher-Sounds zuständig ist.

Der Rezensent ist nicht gewillt, noch mehr Zeit für eine längere Rezension zu vergeuden, denn es liegen noch einige Scheiben auf dem Stapel, für die es sich eher lohnt, in die Tastatur zu hauen.

Dean Boland kann in seiner Ecke bleiben und vielleicht hat er mit seiner angekündigten CD über die volle Länge mehr zu bieten.
So bleiben für die 18 Minuten nur 4 von 10 RockTimes-Uhren übrig.

Line-up:
Dean Boland (guitars, lead vocals, backing vocals)
Ray Hartmann (drums, percussion)
Andrew Johns (piano, organ, strings)