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Bones & Comfort / Mothersheep
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Die Quelle von italienischen Stoner Rock-Bands scheint unerschöpflich zu sein. Bones & Comfort ist ein 2006 gegründetes Power-Trio, das auf höchst interessante Weise den Stoner Rock mit Southern-Elementen verquickt. Die Mischung wird von der Band als »unique« beschrieben, aber so weit möchte ich dann doch nicht gehen. Allerdings muss zugegeben werden, dass die zehn Eigenkompositionen ganz schön hinlangen und unter die Haut gehen.
Zunächst waren jede Menge Live-Auftritte angesagt und die positiven Reaktionen machten dem Dreier Mut. 2008 ging es ab ins Studio und am Ende erschien als Eigenproduktion "... In Fat We Trust", eine EP mit fünf Titeln. Mit dieser Scheibe im Gepäck gab es viele weitere Konzerte und nun steht der erste Longplayer mit dem Titel "Mothersheep" in den Regalen oder ist in Internet-Kaufläden zu finden.
Was sich mit der Eröffnungs-Nummer als sehr gut aufgelegter Stoner Rock entpuppt, wird im Laufe der folgenden Stücke noch richtig interessant. "We Choose Who Will Stand" bringt die Luftmoleküle bestens in Rotation und Daniele Murroni hat ausreichend Eisenpulver auf seine Stimmbänder gestreut. Luca Romano ist kein Haudrauf-Schlagzeuger und Alberto Trentanni lässt seinen Tieftöner kompromisslos trocken klingen. Murroni serviert ein E-Gitarren-Solo mit ordentlichen Wah Wah-Höhenflug und schon sind die ersten, mit gutem Haftfaktor versehenen sowie rhythmisch abwechslungsreichen fünfeinhalb Minuten um. Klasse!
Als Kontrast zum grell-funkelnden Opener hüpfen wir zu "Take Some Pills". Der Rock, jetzt in langsamem Tempo, ist geblieben, die E-Gitarre wurde gegen die Akustische gewechselt, aber hier hat sich das Trio den Hut mit breiter Krempe aufgesetzt und macht in melancholischem Southern Rock. Ungewöhnlich, aber sehr gut. Ohne Zweifel, der Südstaaten-Flair sitzt in der "Mothersheep"-Wolle. Geht da vielleicht noch mehr in diese Richtung?
"Orange Blossoms And Four Swans" ist eine ebenfalls gelungene Mischung aus beiden Stilen. Trotz der guten Härte durchziehen den längsten Track des Albums Southern-Fäden. In ihrem Line-up haben die Jungs angeben, dass es in Ergänzung zu Murronis Lead-Gesang auch Backing Vocals gibt. Neben Alberto Trentanni und Luca Romano sind noch zwei Männer mit von der Partie, die bei den Aufnahmen im Morbid Sound Studio hinter der Scheibe gesessen haben: Luigi Galmozzi und Andrea Maglia.
Selbst das nur eine Minute andauernde "Unbalanced" gleitet wunderschön dahin und hier hätte man sich einen weiteren Ausbau der Nummer gewünscht. Eingeleitet von Trentannis melodischem Tieftöner kehrt Murroni darüber seine sehr verträumte Seite heraus und Romano streichelt eher die Felle und Becken seines Schlagzeugs. Dann ist aber Schluss mit dem Kurzfilm-Kopfkino. "Road Pizza" verschafft sich mit viel Tempo Platz auf dem Stoner Rock-Highway. Geschickt setzt man hier den Gesang in Szene, denn es klingt so, als wären im Refrain mehrere Stimmen zu hören. "My Crusade" ist ein klasse Dynamik-Mix aus schnellen und ruhigen Phasen. Sein E-Gitarren-Solo hat Murroni abermals mit Southern-Flüssigkeit getränkt und es bleibt sogar einen Augenblick Zeit für ein Basssolo.
Die Kombinationsfreude von Bones & Comfort ist echt groß. "Tex Mex" ist so etwas wie verdammt gut gespielter Stoner-Rock'n'Roll. Aus ihrer ganz persönlichen Sichtweise befindet sich auch ein Tex Mex-Teil im Track. "Inhale" könnte man ohne Probleme beim Power Blues einsortieren. Auch diese straighte Nummer gefällt gut. Als Blitzlicht darf sich der Hörer über ein Drum-Solo freuen.
Mit ihrem ersten Longplayer "Mothersheep" hat das Bones & Comfort-Trio überzeugt und man kann nur wünschen, dass die Ideenschmiede der Band noch viele gute Kompositionen hervorbringt. In diesem Sinn ... rock on!
Line-up:
Daniele Murroni (vocals, guitar, banjo) Alberto Trentanni (bass) Luca Romano (drums, percussion) With: Luigi Galmozzi (backing vocals - #10) Andrea Maglia (backing vocals - #10)
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