2007 hat die Band The Bonesmen ihren ersten Longplayer mit dem Titel "Skin And Bones" veröffentlicht. Das Quartett aus New Heaven befand sich 2009, als der Nachfolger mit dem sinnigen Titel "Deuce" das Licht der Welt erblickte, in einem Massenfeld von Musizierenden, die unter anderem den Country sehr gerne mit dem Rock paaren. Ob die auf dem Cover abgebildeten Karten auch Trümpfe sind, versucht der Vierer in 10 Spielrunden, die insgesamt sechsunddreißig Minuten dauern, zu belegen.
Wenn sich Frontmann Frank Thomas persönlich zur Musik äußert und sagt: »This is good time music; it's supposed to be fun... you crank it up in your backyard on a hot summer day with the grill going and a fresh keg tapped...«, dann muss man dem Mann unumwunden zustimmen. Recht hat er!
Beim Rezensenten stimmen die Begleitumstände seiner äußeren Bedingungen nicht, was den Grill und das Bier angehen, allerdings fluppt es mit der Musik erstaunlicherweise auch ohne diese Dinge.
The Bonesmen präsentieren sich mit ihren zehn Titeln in Partylaune. Dabei können viele der Eigenkompositionen dazu dienen, eine Fete ordentlich in Schwung zu bringen. Ihr Rock, der mit so einigen anderen Ablegern kombiniert wurde, bringt das Rad der Hörfreude schon ordentlich in Schwung. Dafür sorgen alleine schon die beiden E-Gitarren. Der Männer-Chorus ist ordentlich und wenn einem hier und da blitzartig die Rolling Stones oder andere rifforientierte Bands, auch aus dem Southern-Bereich, in den Sinn kommen, dann ist es nicht unbedingt eine Schande.
The Bonesmen sind in diesem Sinne keine Erfinder. Deren musikalisches Rad ist ordentlich ausgewuchtet, nicht neu und ohne erkennbare Roststellen. Allerdings auch nicht so alt, dass es runderneuert werden müsste. Mit "Do It Again" kommt die Band sehr gut aus den Startblöcken. Das ist Fußwippenmucke der unterhaltenden Art mit allem, was durch Qualitätsmerkmale wie Hooks, Chorus, Riffs, Breaks, Soli und Rhythmik in Punkte umgewandelt werden kann.
Einer derart erfolgreichen Rezeptur bedienen sich The Bonesmen in differenzierter Weise, so dass deren Rock nie erschlaffend auf die Trommelfelle wirkt. Da darf es ruhig grooven oder hart rocken ... der Gruppen-Sound ist richtig schön vollmundig und geht runter wie Öl. Das Spiel mit dem Gaspedal beherrscht man auch und irgendwie kann der Hörer dem Album nicht so richtig an den Karren pinkeln. Mit der Tatsache, dass alle Nummern frisch und eingängig klingen, hat man noch kein Manko anzumelden. Wenn sie auch nichts weltbewegendes Neues in den Ring werfen, ist es allerdings auch nicht das weiße Handtuch zur Aufgabe. Mit bewährten Mitteln, die viele andere Bands ebenfalls draufhaben, können The Bonesmen genauso Zählbares auf ihrem Konto verbuchen.
Bringt man das eine oder andere gut arrangierte Klanggimmick in den Tracks unter, ist das kein negativer Kritikpunkt. Altbacken ist die Combo nicht und gerade mit dem einzigen Coversong bietet die Band dann doch eine Ausnahme. "Last Train To Clarksville" stammt aus der Feder von Bobby Hart sowie Tommy Boyce, geschrieben für die Retorten- und Fernsehserienband The Monkees. Erwähnter Song ist der Vorläufer von "I'm A Believer". Die 'Knochenmänner' lassen die 'good times' in gleicher Manier wie die smarten Jungs der Serie aufleben und beide Versionen zentrieren das Gehörte auf die Beatles.
Die persönliche Befindlichkeit kann sich durch "Deuce" vom übersäuerten, roten in den gut ausgepegelten Bereich ändern. Die amerikanische Band hat keine Flashnews in ihrem Songköcher versteckt, zieht aber aus ihren Möglichkeiten zur Freude des Hörers ein Maximum an Effektivität. Aus diesem Blickwinkel haben The Bonesmen keine Fehler gemacht.
Line-up:
Frank Thomas (lead vocals, guitars)
Ken Dempsey (bass, vocals)
Mark Turko (lead guitar, vocals)
Drew Carrano (drums, vocals)
Tracklist |
01:Do It Again (3:36)
02:Love Letter (3:08)
03:Morning Noon Or Night (3:43)
04:Talking 'Bout Tonight (3:03)
05:I'll Be Fine (3:39)
06:Cloud (3:58)
07:I Believe (4:06)
08:Fallin Apart (3:44)
09:Last Train To Clarksville (2:57)
10:Slow Down (4:05)
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