"Seven Years Later" ... die Band wurde zwar 2005 gegründet, aber ihre Aktivitäten starteten in 2006. Insofern macht das erste Langeisen der italienischen Heavy-/Stoner Rock-Combo The Brain Washing Machine auch Sinn. Sie tourten mächtig viel und teilten die Bühne unter anderem mit Karma To Burn oder OJM.
Über die Jahre ist das Line-up der Gruppe ziemlich konstant geblieben. Nur der Hocker des Schlagzeugers wurde 2011 neu besetzt. Stefano Ceroni machte sich vom Acker und der auch auf vorliegender Platte trommelnde Luca 'Sidd' Baggio nahm die Action hinter der Schießbude wahr.
Nach einer bei vielen Kritikern und Radiostationen gut aufgenommenen EP wurde der Bekanntheitskreis des heftig rockenden Quartetts ordentlich erweitert und im Stil der Band befinden sich definitiv auch Bezüge zu den Siebzigerjahren, dem Metal und dem härter schlagenden Desert Rock. Auf "Seven Years Later" folgt ein krachender Knaller dem anderen. Kompromisse werden ohne The Brain Washing Machine auf anderen Schauplätzen geschlossen. Bei knapp über einer dreiviertel Stunde Gesamtspielzeit fehlt der Gruppe dafür aber auch die Zeit.
Knüppelhart ist die Devise. Eine Währung mit einem ungemeinen Stabilitätsfaktor. Die musikalischen Umrechnungsgrößen sind Schweiß, Blasen an den Fingern und Hornhäute in den Händen. Die Nummern sind von einer derartig kompakten Power, dass der fulminant aufspielende Riccardo 'Muten' Mordandin kaum zu einem klassisch gesetzten Solo ansetzt. Dennoch ist sein Spiel zwischen Riffs und zeitweise prominent in den Vordergrund gestellter Lead-Gitarre nicht von Pappe. Marco 'Baldo' Baldassa ist ein Shouter aus echtem Schrot und Korn. Der macht eine richtig gute Figur beim Singen.
Mit Vehemenz meißelt The Brain Washing Machine zwölf Songs in den Monolithen des Stoner Rock. Long live Rock'n'Roll! Alberto 'Berto' Chillon kennt nur eine Spielart des Tieftöners und die ist furztrocken. Zusammen mit Luca 'Sidd' Baggio finden die beiden Rhythmiker auch den Weg zum Groove. Die musikalische Stromversorgung steht fast immer kurz vor dem roten Bereich. Balladen sind Fehlanzeige. Wenn man sich die Zeit gönnt, die Finger und Hände neu zu sortieren, entstehen innerhalb der Nummern Phasen der Entschleunigung.
Im Rausschmeißer "Seven" gibt Marco 'Baldo' Baldassa seinen Stimmbändern eine Pause. Die anderen drei Musiker setzen zu einem letzten fulminanten Treiben an und servieren zumindest hier gleich zwei verträumte Abschnitte. Bei allen, zum Teil auch dünsteren Sounds lässt The Brain Washing Machine hymnenhafte Refrains nicht aus den Augen. Dabei gibt es durchaus die Gelegenheit für den Hörer, mitzusingen.
Pluspunkte sammelt die Gruppe auch noch mit den Backing Vocals von Gitarrist Riccardo 'Muten' Morandin, der im Vergleich zur rauen Stimme des Sängers eine Art sanfteren Kontrast bildet. Besonders beim Einsatz des Wah Wah-Pedals kann man auch bluesige Zwischentöne vernehmen. Nicht schlecht, Herr Specht! "Danko" tauchte man dann in einen ganz speziellen Zwölftakter-Topf, der vor tiefergelegten Gitarrensounds und einem unbändig vorwärts treibenden Rhythmus unterfüttert wird.
Zum unaufhaltsamen Groove von "Psycho" kann man gar das Tanzbein schwingen. Psychedelische Ausflüge finden sich hier allerdings nicht. Siebzigerjahre-Power pur! Bei "Dance" kann man gewissermaßen gleich auf der Tanzfläche bleiben sowie die Nackenmuskulatur weiterhin beanspruchen.
The Brain Washing Machine hat mit "Seven Years Later" einen Tonträger vorgelegt, der in seinen sechsundvierzig Minuten Gesamtspielzeit ziemlich neugierig auf mehr Songs von der Band macht. Das Album ist gelungen, kann den Hörer bei der Stange halten und schön ist, dass die Gruppe den Bogen der Härte nie überspannt. In jeder der zwölf Nummern stecken Überraschungsmomente, die für besondere Aufmerksamkeit sorgen.
Line-up:
Marco 'Baldo' Baldassa (vocals)
Riccardo 'Muten' Morandin (guitars, backing vocals)
Alberto 'Berto' Chillon (bass)
Luca 'Sidd' Baggio (drums)
Tracklist |
01:Sparks (3:19)
02:The Same Old Man (3:48)
03:Signals (4:27)
04:Danko (4:47)
05:Psycho (4:07)
06:Dance (5:03)
07:Simple Song (3:36)
08:Angry Boy (3:42)
09:Broken Minds Opera (3:38)
10:The Game (3:25)
11:City Of Lies (2:52)
12:Seven (3:20)
(all songs written by The Brain Washing Machine)
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