The Breakers / Same
The Breakers Spielzeit: 40:13
Medium: CD
Label: Wicked Cool Records, 2011
Stil: Rock

Review vom 17.07.2011


Markus Kerren
Steven Van Zandt (Bruce Springsteen & The E-Street Band), aka Little Steven oder Stevie Van Zandt, wie er sich auf diesem Album in den Liner Notes selbst nennt, war umgehend Feuer und Flamme, als er The Breakers aus Dänemark zum ersten Mal hörte. Und so dauerte es nicht lange, bis er sie 2008 für sein Label Wicked Cool Records unter Vertrag nahm. Die Geschichte dieser Truppe geht allerdings noch weiter zurück. Gegründet in Kopenhagen im Jahre 2002, hatten die Dänen mit "What I Want" (2004) und "Here For A Laugh" (2006) bereits ein paar Alben auf dem Markt, von denen speziell das zweite sehr gute Kritiken einfahren konnte.
Nun also der unbetitelte dritte Streich. Van Zandt ließ es sich nicht nehmen, die Produktion höchstselbst zu übernehmen und ist bei neun der zwölf Tracks gar als Co-Komponist vertreten. Auf der Pfanne hat das Quintett herrlich rauen, dreckigen Rock'n'Roll im Stil der siebziger Jahre. Und wenn auch viele Einflüsse auszumachen sind, so liegt wohl ein Vergleich mit den Londoner Quireboys am ehesten auf der Hand. Cool riffende Gitarren geben den Ton an, unterstützt von einer arschtighten Rhythmus-Abteilung, bestehend aus Jackie Larsen (Bass) und Thomas Stolsvig (Schlagzeug). Über diesem Fundament thront dann Toke Nisteds raspeliger, souliger wie auch kraftvoller Gesang.
"Start The Show" ist ein treffend titulierter Opener, der bereits in den ersten Sekunden klar macht, in welche Richtung der Zug The Breakers läuft. Diese Nummer, die auf der Bühne wohl jedes Publikum wegblasen dürfte, besticht sowohl durch powervolle Dynamik wie auch zielsicheres Songwriting und den eingängigen Gesang. Und nein, Neues wie auch Innovatives wird man auf dieser Scheibe nicht finden. The Breakers haben sich der Rock-Musik in ihrer pursten Form verschrieben. Einer Form, die manchen zwar überholt und altbacken erscheinen mag, die aber nichts von ihrer Kraft, ihrem Feuer und ihrer magischen Anziehungskraft verloren hat.
Ein weiterer geiler Rocker ist "Rainy Day", der sofort in die Beine geht und im Ohr hängen bleibt. Die beiden Gitarren verzahnen und ergänzen sich ähnlich Geschwistern, die in einem Moment wutentbrannt aufeinander einkloppen und im nächsten wieder untrennbar miteinander verbunden sind. Beim rockenden "Riot Act" werden Blech- und Holzbläser in bester Rolling Stones-Manier eingebaut und mit "If You Please" ist eine richtig coole, flehende wie 'kaputte' Ballade enthalten. So geil, wie Nisted (der beim Songwriting komplett außen vor blieb) seine Vocals bei den Rockern des Albums raus haut, so soulig und gefühlvoll kann er auch hier agieren. Ähnlich eines Rod Stewart zu dessen besten Zeiten in den Siebzigern.
Ein Stück wie "Baby Blue" ist ein weiteres, das sich ohne Probleme in eines der guten Rod Stewart-Alben einreihen könnte. Vielleicht nicht unbedingt der stärkste Track der Scheibe, aber dennoch stimmig und instrumentell absolut ansprechend umgesetzt. Einen Song in der Art von "Temptations" hat wohl jeder auch bereits viele Male vor die Ohren bekommen, wobei die Kopenhagener es trotzdem auch damit wieder ohne Probleme schaffen, die Fußwippe in starke Schwingungen zu versetzen. Nicht wirklich überraschend werden wir mit einer Ballade, "Forever's A Long Time Gone", nach Hause geschickt. Guter Text ohne Liebesschmerz-Thematik, starke Slide-Gitarre!
"The Breakers" bietet ein Dutzend sehr guter Tracks, Qualitätsschwankungen sind kaum auszumachen. Sowohl die Rocker, wie auch die souligen, balladenmäßigen Titel überzeugen und zaubern dem Rock-Fan vergangener Jahrzehnte garantiert ein Lächeln auf die Lippen. Und allein von den hier vorliegenden Songs zu beurteilen, dürften The Breakers auf der Bühne wohl eine absolute Granate sein. Check it out!
Line-up:
Toke Nisted (lead vocals)
Anders Bruus (guitars)
Jackie Larsen (bass, background vocals)
Klaus Hojbjerg (guitars)
Thomas Stolsvig (drums, background vocals)

With:
Mark Alexander (keyboards)
Stevie Van Zandt (guitar - #9)
Ed Stasium (background vocals - #4)
Genya Ravan (background vocals - #4)
Tracklist
01:Start The Show
02:The Jerry Lee Symptoms
03:Rainy Day
04:Riot Act
05:If You Please
06:New York City
07:Soulfire
08:If You Need Someone
09:Baby Blue
10:Union Street
11:Temptations
12:Forever's A Long Time Gone
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