The Brew / A Million Dead Stars
A Million Dead Stars Spielzeit: 51:15
Medium: CD
Label: Jazzhaus Records, 2010
Stil: Classic Rock

Review vom 20.01.2010


Joachim 'Joe' Brookes
In Danny Bryant's RedEyeBand zupft der Vater den Bass.
Bei The Brew ist es ebenso, nur dass Sohnemann Kurtis Smith an den Drums sitzt und die Gitarrenarbeit dem zwanzigjährigen Jason Barwick überlässt.
Die zwei Generationen-Band sorgte ja schon fast als Senkrechtstarter für viel Aufsehen und nun sind sie mit ihrer vierten Platte, die den Titel "A Million Dead Stars" trägt, am Start.
The Brew schlägt mit ihrer Musik auf ganz geschickte Art und Weise eine Brücke zwischen den Sechziger- beziehungsweise Siebzigerjahren zur Aktualität.
Schon während des ersten Tracks hat man Feuer gefangen.
Der Dreier glänzt mit schlagkräftigen Riffs und kontert sich selber durch einen feinen Refrain aus. Der Rock zündet mit ganz kurzer Lunte und beim Gitarrensolo bedient Barwick mit einem ganz lockeren Fußgelenk das Wah Wah-Pedal. Ein gut gesetztes Break bringt den Drummer mit den zehn Armen mehr in den Vordergrund und so sind die ersten vier Minuten prächtig gefüllt.
Durch die nächsten zwei Nummern pflastert man den Marktplatz mit weiteren Rockkrachern.
Die Kupplung wurde betätigt und für "Surrender It All" hat man einen Gang zurückgeschaltet. Der Barwick ist anscheinend ein Fan des Wah Wahs, denn auch hier setzt er es phasenweise ein und im Solo dann wieder heftiger.
Beim Hören wird man das Gefühl nicht los, als sei die Band mit viel mehr als nur einer Gitarre unterwegs.
Jason Barwick singt mit einer gehörigen Portion Verve und bei "Wrong Tunes" werden alle Radarkontrollen einfach ignoriert. Das hat Klasse und regt die Nerven an. Die Band lässt sich für wenige Zeilen des Refrains sogar zu einem Chorgesang hinreißen und kann punkten.
Mir gefallen die auflockernden Breaks sehr gut.
Die wissen genau, wie man Struktur in relativ kurze Kompositionen bekommt.
Zum Entlastungsangriff wird die Spielzeit mal eben um vier Minuten angehoben und The Brew serviert eine Ballade par excellence. Gespickt ist das Teil mit einem hohen Grad an Dynamik. Da zeigt sich, was ein gutes Songwriting ausmacht. Jason Barwick scheint mehrere Sätze an Stimmbändern zu haben. Das freche und raue Element hat er eliminiert und kann den Hörer wahrlich fein umgarnen. "Kam" ist eine riesige Spielwiese für den Gitarristen und der hat echt etwas zu bieten. Er treibt seine Zauberei am Sechssaiter bis an den Rand der Psychedelic.
Noch reduzierter geht man mit "Monkey Train" um.
Energie sparen ist angesagt, denn die E-Gitarre wird gegen die Akustische getauscht und selbst Drums sowie Bass üben sich in Zurückhaltung. Vielleicht weil Regina Lautwein dem Song mit ihrer Violineneinlage eine folkige Variante einflößt. Nicht schlecht, Herr Specht! Soll noch einmal jemand sagen, der Barwick könne nicht singen.
"Mav The Rav" ist von der Instrumentierung her "Monkey Train" in Grün. Allerdings platzt einem da schon der Draht im Hut, wenn die Lautwein hier ihr Streichinstrument einsetzt. Da diente der 'Affenzug' höchstens als Aufgalopp. Ein wenig vom Jerry Goodman (The Flock) darf es dann ruhig sein, so psychedelisch, wie das in diesem Slowsong wieder klingt.
Ein besonderes Augenmerk wirft das Trio wohl auf den Titelsong.
Dazu gibt es zunächst ein schwer rockendes instrumentales 'Intro' und mit den gleichen fetten Riffs geht der Hauptteil auch los. Gnade, welch ein Happening und der Gitarrist ist noch so jung. Auch hier ist der Dreier ein Meister des Arrangements. Nach zweieinhalb Minuten wechselt der Track die Farbe, es wird ein wenig luftiger und großformatig hymnisch.
Kurtis Smith alleine lässt den Song mit Hendrix-ähnlichen Sounds ausklingen.
Aber so ganz ist noch nicht Schluss, denn nach einer Minute findet man noch etwas Verstecktes. Auf der Akustischen gibt Smith Junior eine bluesige Version vom Titelsong des Vorgängers zum Besten: "The Joker".
Einem Jimmy Page wird ebenfalls nachgeeifert, wenn die Gibson Les Paul mit dem Geigenbogen gespielt wird. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes und da lässt man auch allen Text weg... "A Smile To Lift The Doubt" ist ein Instrumental zum Niederknien.
The Brew ist in den Startlöchern zu einer nicht abzusehenden Karriere und wenn man sich die Tourtermine der Band zu Gemüte führt, dann beackern die schon Europa. "A Million Dead Stars" ist eine dicke Empfehlung meinerseits...
Line-up:
Jason Barwick (guitars, vocals)
Tim Smith (bass)
Kurtis Smith (drums)

With:
Regina Lautwein (violin - #5,9)
Tracklist
01:Every Gig Has Got A Neighbour (4:17)
02:Surrender It All (3:56)
03:Wrong Tunes (3:36)
04:Kam (8:30)
05:Monkey Train (2:13)
06:Just Another Night (5:44)
07:A Smile To Lift The Doubt (3:56)
08:Change In The Air (3:57)
09:Mav The Rev (4:24)
10:A Million Dead Stars - Intro (2:24)
11:A Million Dead Stars (5:10)
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