Die Finnen Brother Firetribe haben nach ihrem Debüt "False Metal" (2006) nun mit "Heart Full Of Fire" ihren zweiten Longplayer am Start. Die Band sieht sich in der Tradition solcher Hardrock-Überflieger wie Boston, Loverboy, Journey oder Foreigner. Womit der Sound, bzw. die vorgegebene musikalische Marschrichtung schon mal klar bestimmt wurde. Und genau dahin läuft der Hase dann auch bei den Mannen um Emppu Vuorinen ( Nightwish).
Wobei sich der genannte Vuorinen mit seinen Rhythmus-Gitarren eher bedächtig im Hintergrund aufhält. Der Bandsound wird deutlich vom Gesang, den Keyboards und den ziemlich weit in den Vordergrund gemischten Drums bestimmt.
Songmäßig geht es mit "Where Will You Run To Now" gut los. Kalle Torniainens Drums legen die Grundlage und ziehen die Saiten- und den Tastenartisten mit, während Pekka Ansio Heino (kein Witz!) mit gut geölten Stimmbändern seine sehr melodischen Gesangsmelodien darüberlegt. Sehr cool auch das Solo-Duell zwischen der Gitarre und dem Keyboarder Tomppa Nikulainen. Eine spannende Geschichte, die dem Hörer noch einige Male öfter auf "Heart Full Of Fire" geboten wird.
Song Nummer zwei, "Wildest Dreams", funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Ein kräftiger Drum-Beat, fette Keyboards, clevere Gesangsmelodien und den sich eher zurückhaltenden Saiteninstrumenten. Die Sechssaitige hat allerdings mit klasse gespielten Solo-Einlagen immer wieder ihren großen Auftritt.
Ein Ausnahme-Sänger wie Steve Perry oder mit der Power eines jungen Lou Gramm ausgestattet ist Pekka Ansio Heino zwar nicht, aber seinen Job hat er dennoch gänzlich im Griff. Die Vocals passen perfekt zum Bandsound, die Melodien sind ansprechend und die Texte sowohl annehmbar, als auch blütenweiß sauber. Wenn man eines auf "Heart Full Of Fire" nicht findet, dann ist es der berühmte Dreck unter den Fingernägeln. Aber den sucht ja auch nicht jeder, speziell wohl nicht die Liebhaber der von Brother Firetribe vertretenen Stilrichtung.
Nein, hier ist alles ausgefeilt und geplant. Die Arrangements, der Härtegrad, die punkt- und tongenauen Background Vocals sowie die sehr eingängigen Melodien. Beim Titelsong wird uns ein Duett zum Besten gegeben, bei dem es noch am ehesten zu sowas wie spontaner Power kommt. Ob man melodischen Hardrock nun mag oder nicht, eine gehobene Qualität kann man Brother Firetribe nicht absprechen. Denn Totalausfälle gibt es auf "Heart Full Of Fire" nicht zu beklagen, sodass der geneigte Melodic und Hardrock-Fan von den fünf Finnen bestens bedient wird.
Klassiker, wie sie die zu Anfang genannten Vorbilder massenhaft geschrieben haben, kann ich hier zwar nicht feststellen, aber Potenzial und Technik sind definitiv vorhanden. 7 von 10 RockTimes-Uhren für ein stark Keyboard-geprägtes, eingängiges Hardrock-Album, das Brother Firetribe sicherlich einen großen Schritt vorwärts bringen wird.
Line-up:
Pekka Ansio Heino (lead vocals)
Emppu Vuorinen (guitars)
Jason Flinck (bass, backing vocals)
Tomppa Nikulainen (keyboards)
Kalle Torniainen (drums)
Tracklist |
01:Who Will You Run To Now
02:Wildest Dreams
03:Runaways
04:Game They Call Love
05:Play It From The Heart
06:Heart Full Of Fire
07:Heard It On My Radio
08:Going Out With A Bang
09:Out Of My Head
10:I Am Rock
11:Chasing The Angels
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