Bucket & Co. / Guitars, Beers & Tears
Guitars, Beers & Tears Spielzeit: 50:34
Medium: CD
Label: AAO Music/H'Art, 2011
Stil: Melodic Rock

Review vom 07.06.2011


Jürgen Bauerochse
Dave 'Bucket' Colwell gehört schon seit Jahren als Gitarrist und Songschreiber zur Eliteklasse in der Rockmusikszene. Schon mit acht Jahren begann er den Sechssaiter zu erlernen. Es folgte eine klassische Ausbildung auf diesem Instrument, nach der er, inspiriert von Größen wie
Steve Marriott, Paul Kossoff und Mick Ralphs, seine ersten eigenen Bands auf die Beine stellte.
So konnte er mit den Gruppen Angel Street und 720 erste Erfolge in der Londoner Clubszene feiern, bevor er bei der Band Samson einstieg und mit dieser Top-Acts wie Black Sabbath, Gary Moore und UFO kreuz und quer durch Europa begleitete.
Nach der Trennung von Samson gründete Colwell die Gruppe FM und unterschrieb gleichzeitig einen Songwriter-Vertrag mit Rondor/Universal, was dazu führte, dass der Brite die Songs für das Adrian Smith-Album "Silver & Gold" schrieb und den Longplayer auch produzierte.
Im Jahr 1990 wurde Colwell Mitglied bei Bad Company, mit denen er drei Alben einspielte und bei zwei weiteren als Co-Songwriter tätig war. Bevor er bei deren Reunion für die "Merchant Of Cool"-Tour wieder dabei war, gab der Gitarrist noch ein Zwischenspiel bei Humble Pie und produzierte deren Album "Back On Track".
Nun stellt Colwell das Debüt seiner All-Star Band Bucket & Co. vor, bei dem er von zahlreichen Freunden und Weggefährten unterstützt wurde. So waren u. a. Adrian Smith (Iron Maiden), Steve Conte (New York Dolls) und Spike (Quireboys) mit dabei. Alle Songs des Albums wurden von Colwell und dem amerikanischen Sänger und Songwriter Tommy Lee James geschrieben, der schon für über fünfzig No.1-Hits verantwortlich ist.
Heraus gekommen ist ein handwerklich sehr gut gemachtes Melodic Rock-Album, das gleich mit dem Opener und Titelsong "Guitars, Beers & Tears" den stärksten Song am Start hat. Chris Ousey ist bei diesem stark an Whitesnake erinnernden Titel an den Vocals zu hören und die Hammond von Pascal Magdinier sorgt für zusätzlichen Druck.
Doch dann wird es schon wesentlich mainstreamiger. "Girl Of Dreams" befindet sich schon fast auf Smokie-Niveau. Da fehlen jegliche Ecken und Kanten. Überhaupt muss man festhalten, dass gerade die Balladen auf diesem Album schon arg in den Pop-Bereich driften. Es gibt einfach keinen markanten Wiedererkennungswert. Die Songs gehen am Hörer vorüber, ohne irgendwelche bleibenden Eindrücke zu hinterlassen.
"Why You Call" geht in Richtung Foreigner und ist ein sehr eingängiger Rocksong mit einem schönen Gitarrensolo im Mittelteil. Doch auch hier klingt mir alles viel zu glatt geschliffen und brav. Spontan würde ich dem Titel aber eine absolute Radiotauglichkeit bescheinigen.
In die gleiche Kerbe haut auch "If You Need Me", diesmal mit Steve Conte am Gesangsmikrofon. Gut anzuhörender Melodic Rock, aber eben ohne Besonderheiten. Tausend Mal gehört und gleich wieder vergessen.
"Survive" hebt sich dann durch einen etwas raueren Grundriff etwas von dem Rest der CD ab, beginnt also ein wenig roher und ungezügelter als alle anderen Songs, doch spätestens beim Beginn des Gesangsparts stellt sich wieder ein sehr poppiges Feeling ein.
Das akustische Stück "Why Can't It Be" ist dann wieder etwas auffälliger. Die klaren Vocals von Seth Romano und natürlich die beiden Soloeinlagen am Sechssaiter verbreiten sehr angenehme Vibes und heben sich positiv von allen anderen Songs ab. Diese Ballade kommt richtig gut rüber.
"Guitars, Beers & Tears" ist ein Album voll von gängigen Rockrhythmen. Pure Unterhaltungsmusik zum Nebenbeihören. Nicht mehr und auch nicht weniger!
Line-up:
Dave 'Bucket' Colwell (guitars)
Harry James (drums)
Jaz Lochrie (bass)

With:
Chris Ousey (vocals - #1)
Pascal Magdinier (organ - #1)
Spike (vocals - #2, 8)
Mark Read (keyboards - #2, 3, 4, 5, 8, 10)
Adrian Smith (vocals, leadguitar - #3, vocals - #7)
Robert Hart (vocals - #4)
Rick Chambers (percussion - #4)
Edwin McCain (vocals - #5, 9)
Andy Hamilton (saxophone - #5)
Stve Conte (vocals - #6)
Lauren Harris (backing vocals - #7, 12)
Bekka Bramlett (vocals - #8)
Will Street (violin - #8)
Judd Lander (harmonica - #9)
Danny Bowes (vocals - #10)
Seth Romano (vocals - #11)
Dave Colwell (vocals - #12)
Tracklist
01:Guitars, Beers & Tears
02:Girl Of My Dreams
03:Make Up Your Mind
04:Somebody To Love
05:Why You Call
06:If You Need Me
07:Reach Out
08:I'd Lie
09:Survive
10:Life
11:Why Can't It Be
12:Hey Mr. Nobody
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