»Welcome to the sound of desert and sunset«, steht es auf der Homepage der Bucket Boys. Aber das ist noch lange nicht alles! Schaut man auf und ins Booklet, blicken einen Augenpaare von schweißgebadeten Gesichtern an, als handele es sich um Close-up-Stills aus einem Italowestern der sechziger Jahre. Man wartet förmlich nur noch darauf, wann endlich Lee Van Cleef, Eli Wallach und Clint Eastwood ihre Colts ziehen.
Die Atmosphäre des amerikanischen Südwestens und Mexikos verbreiten der Opener "Rest In Heat" (erstklassiges Intro plus Bläser, Anspieltipp!), "Cockroach In My Car" mit kurzen Dual-Leads, "Wild Roses", "Love, Hate & Tears", "Stolen", "Bella", dem viel zu kurzen "Cowboy" oder "Lucifer", alle mit reichlich Tex-Mex-Einflüssen garniert. Es wird auch mal heftiger gerockt, aber noch öfter laid-back vor sich hingegroovt, immer vom äußerst gefühlvollen Gitarrenspiel von Helge Lange begleitet.
Eins muss man über den Gesang von Michael Lange sagen: Er ist sicherlich kein Jahrhundert-Sänger, aber wer so effektiv seine Stimme einsetzen und Stimmungen ausdrücken kann, ist ein Könner seines Fachs. Er leidet, flüstert, fleht, bittet, betet, shoutet, je nachdem, wie es der Song verlangt. Und meistens geht es hier nicht um die 'bright side of life', sondern eher um dunkle Fantasien, sexuelles Verlangen, verrückte Typen oder anachronistische Gestalten, auch wenn einige Formulierungen und Themen wiederkehren.
Die musikalische Ausrichtung ist damit nicht anders als auf der erstklassigen, noch stärkeren aktuellen CD der Band, Hollywood Boulevard. Zwei Stücke weisen Längen auf ("Biff", "Waiting"), aber gravierende Schwächen sind nicht auszumachen. Hier bekommt der Roots-Rock-Fan seine Vollbedienung - von einer Band aus Mönchengladbach! Genauso wie Südstaaten-Bands in Deutschland zu finden sind ( Lizard, Flatman, Nocturn), kommen folgerichtig auch Roots-Rocker vom Niederrhein. Deswegen lieben wir die Globalisierung!
Also Freunde, setzt eure Sombreros oder Cowboy-Hüte auf, gießt Tequila in eure Gläser ein und genießt die Musik der Bucket Boys - nicht nur als Konserve, sondern auch mal live, s. Tourtermine in RockTimes.
Line-up:
Andreas Kehren (bass)
Helge Lange (guitar, leadvocals #7)
Michael Lange (leadvocals, keyboards)
Joe Vander (drums)
Petra Lange (vocals, leadvocals #14)
Gäste:
Jutta West (backing vocals)
Christina Shamel (transverse flute #6)
Volker Arndt (trumpet & flugelhorn (#1)
Tracklist |
01:Rest In Heat (4:24)
02:Biff (5:35)
03:Sweat (4:25)
04:Look (4:52)
05:Hold Me (4:46)
06:Cockroach In My Car (5:48)
07:Wild Roses (4:37)
08:Waiting (6:46)
09:Love, Hate & Tears (3:56)
10:Pain In Your Eyes (5:20)
11:Stolen (3:28)
12:Bella (4:15)
13:Cowboy (2:51)
14:Baby tell (4:05)
15:Lucifer (4:07)
16:Long way to the ground (2:35)
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Externe Links:
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