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The Buddaheads / Wish I Had Everything I Want
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Der Kopfbahnhof der Musik ist riesengroß und hat viele Bahnsteige. Auf Plattform B steht Alan Mirikitani aka BB Chung King und schaut dem 12-Takter-Rock-Zug hinterher. Okay, den hat er verpasst, aber es gibt andere Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen. Wie wäre es mit R für Roots Music. Man kommt auch ans Ziel, muss nur mehrmals umsteigen. Die aktuelle Fahrkarte des Frontmannes der Buddaheads scheint für mehrere Züge Gültigkeit zu haben.
Mirikitani betont, dass »the song writing process turned to my revisiting friends and influences that have been so important in my musical journey. Ricky Nelson, Gladys Knight And The Pips, Brit Rock, the Blues, Roots Rock and Jazz all added to the ingredients in this offering.« So hört sich "Wish I Had Everything I Want" wie ein Gemischtwarenladen an, in dem sich der vielseitige Musiker als Gitarren-Original mit großen Tönen herausstellt. Dem Blues hat er dann doch nicht so ganz den Rücken gekehrt.
"Tattoo Girl" ist ein herrlich groovender Song und der "Mountain Blues" bringt den Slow-Blues fast zum Stillstand. Diese etwas über sieben Minuten sind ganz großes Kino. Wäre ja auch ein Ding, wenn BB Chung King so gar kein 12-Takter-Blut mehr in den Adern hätte. Der gut beschäftigte Mann (Philipp Fankhauser, Gentlemen's Blues Club) schraubt das Album mit seinen fünfzehn neuen Songs bezüglich der Spielzeit auf beachtliche einundsiebzig Minuten. Respekt! Mit "Head First Into The Wall" lässt er es auf rootsigen Schienen ordentlich krachen und der Opener "123 Old John" ist eine perfekt inszenierte Verbeugung vor John Hiatt.
In besagtem Zug gibt es auch ein Country-Abteil und dort muss der geneigte Hörer feststellen, dass die Buddaheads nicht so geschmeidig ans Ziel der Intensität kommen. Die Songs aus dieser Abteilung sind nicht schlecht, aber irgendwie vermisst man die Qualität der sonst ungeschliffenen Diamanten. Aber "Evil", zwar nicht mit einer eindeutigen Blues-Anbindung, gefällt dann wieder fürchterlich gut.
BB Chung King und das Saxofon: "Goin' Out Of My Mind" ist getunter Soul mit Jim Pugh an der Hammond und Gebläse im gedoppelten Klang. Pugh zum Zweiten: "You And Me" ist abermals etwas aus der Country-Abteilung. Balladesk angerichtet reicht es gerade mal für eine Zwischenmahlzeit, die den Hunger auf der Reise nur kurzfristig stillt. Ein Song wie "No Part Of It" zieht einfach nur vorbei, so, als wäre der Track tatsächlich kein echtes Teil des Albums. Schade!
Mit "Jack Of All Trades" halten sich die Buddaheads beharrlich an der Country-Schiene fest. Da müssen die Hörgewohnheiten der Vergangenheit schon neu kalibriert werden, sonst geht bei einer solchen Nummer gar nichts in Bezug auf die Combo. Endlich! Der Titeltrack "Wish I Had Everything I Want" findet wieder einen Verbündeten im Blues. Das ist BB Chung Kings Balsam für die 12-Takter-Seele. Hier passt alles zusammen und dieses Lied zählt zweifelsohne zu den Highlights der Platte.
Sieht man einmal davon ab, dass der irreführende Titel des Rausschmeißers "Psychedelic Highway" nichts, aber gar nichts mit der Psychedelic zu tun hat, ist die Instrumentalnummer sehr gut. So etwas könnte auch bei Carl Verheyen Platz finden. Das Stück hat Weite und nutzt den Raum.
Alan Mirikitani hat alle Songs auf vorliegender Scheibe selbst geschrieben und geht mit "Wish I Had Everything I Want" viele neue Wege. Er kommt zwar von A nach B, allerdings gibt es auf dem einundsiebzigminütigen Trip die eine oder andere Station, an die sich der Hörer im Zusammenhang mit den Buddaheads gewöhnen muss. Somit ist für die Anhängerschaft der Gruppe ein Blindkauf nicht zu empfehlen.
Line-up:
Alan Mirikitani (lead vocals, guitars, bass, saxophone) Johnny Griparic (bass) Lee Spath (drums, percussion) With: Randy Mitchell (rhythm guitar, slide guitar - #1,2,4,6,8 – 11) Jim Pugh (Hammond B3 – 3,8) Alvino Bennett (drums - #14) Patric Caccha (drums – 4,12)
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