Bullet / Highway Pirates
Highway Pirates Spielzeit: 39:27
Medium: CD
Label: Black Logde Records, 2011
Stil: Heavy Metal / Hard Rock


Review vom 08.02.2011


Marius Gindra
Bullet aus Växjö/Schweden: In momentan ganz schön vitalen New Wave Of Traditional Heavy Metal-Kreisen sind sie allgemein bekannt als lebensfrohe, gerne auch mal ein wenig über die Stränge schlagende Party-Animals, die es vollbringen - ohne ihre Musik aufgesetzt wirken zu lassen bzw. als billiger Abklatsch durchzugehen - den dreckigen, ungeschliffenen Hard Rock von Krokus,
Rose Tattoo und AC/DC mit dem traditionellen Stahlgemisch von Accept und Judas Priest zu verbinden.
Bisher brachte der total durchgeknallte Fünfer bereits 2006 nach einer Single und einer EP das zu dieser Zeit nahezu alles in der Musikwelt wegschmetternde Debüt Heading For The Top und 2008 den ebenfalls viel umfeierten Nachfolger "Bite The Bullet" auf den Markt, was logischerweise daraufhin zu einigen Begeisterungsstürmen der angepeilten Zielgruppe führte. Schnell konnte sich der Trupp um den leicht übergewichtigen Sänger Hell Hofer einen sehr guten Ruf als Liveband erspielen, denn ihre kurzweiligen, schweißtriefenden Shows machen nach wie vor eigentlich noch mehr Spaß, als das Lauschen der schon sowieso verdammt geilen Langrillen. Aber so viel erst einmal zu der Vorgeschichte...
Nun sind seit dem letzten Output bereits mehr als zwei geschlagene Jahre vergangen und somit wurde es selbstverständlich langsam mal Zeit, einen neuen Killer loszulassen, der dieses Mal auf den Namen "Highway Pirates" hört und von Tobias Lindell produziert wurde. Und gleich fällt beim erstmaligen Hören eines auf: Hier wurde an der alten Rezeptur kaum etwas geändert! Makellos gespielte AC/DC-Huldigungsriffs verbunden mit einigen Twin-Guitar-Passagen in schönster NWoBHM-Manier, nicht selten ein herrlich treibendes Uptempo, gesteuert von tight knallenden Drums und zur Krönung der sägende Kreischgesang von Herrn Hofer, den man irgendwo zwischen den beiden Organen von Brian Johnson und Udo Dirkschneider ansiedeln kann.
Während beispielsweise die ersten beiden Tracks (der Titelsong, bei dem man am Anfang einen kleinen Gastbeitrag von Saxons Biff Byford zu hören bekommt, das sehr an den Debüt-Opener "Midnight Riders (Riding Free)" erinnernde "Back On The Road" und das von Twin-Leads geprägte "Blood Run Hot") eher klassischen, hart rockenden Heavy Metal offenbaren, klingen beispielsweise "Stay Wild", "Heavy Metal Dynamite" und "Down And Out" geradezu wie Airbourne auf Speed!
Alles wie immer also? Nicht ganz: Es fällt auf, dass jedes Mal die metallische Seite ein klitzekleines wenig kürzer tritt, dafür gibt's etwas mehr Hard Rock auf die Lauscher geknallt, dieser jedoch amtlich durch den Fleischwolf gedreht und gleichzeitig so explosiv wie ein Fass Dynamit.
Im Grunde genommen sind dieses herausragende Stücken jetzt schon für mich persönlich ein heißer Anwärter für die alljährliche Top 5 und das erste Album des noch jungen Jahres, welches für mich das Prädikat 'Tipp' verliehen bekommt! Und eines ist "Highway Pirates" auch noch: der perfekte Soundtrack zum Autofahren! Für Bußgelder wegen überfahrener roter Ampeln, Beleidigungen und Nötigungen im Straßenverkehr und überhöhter Geschwindigkeiten übernimmt RockTimes jedoch keine Haftung!
9 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Hell Hofer (vocals)
Hampus Klang (guitar)
Erik Almström (guitar)
Adam Hector (bass)
Gustav Hjortsjö (drums)
Tracklist
01:Highway Pirates
02:Back On The Road
03:Stay Wild
04:Blood Run Hot
05:Fire And Dynamite
06:Down And Out
07:Knuckleduster
08:Heavy Metal Dynamite
09:Citylights
10:Into The Night
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