Bullet aus Växjö/Schweden: In momentan ganz schön vitalen New Wave Of Traditional Heavy Metal-Kreisen sind sie allgemein bekannt als lebensfrohe, gerne auch mal ein wenig über die Stränge schlagende Party-Animals, die es vollbringen - ohne ihre Musik aufgesetzt wirken zu lassen bzw. als billiger Abklatsch durchzugehen - den dreckigen, ungeschliffenen Hard Rock von
Krokus,
Rose Tattoo und
AC/DC mit dem traditionellen Stahlgemisch von
Accept und
Judas Priest zu verbinden.
Bisher brachte der total durchgeknallte Fünfer bereits 2006 nach einer Single und einer EP das zu dieser Zeit nahezu alles in der Musikwelt wegschmetternde Debüt
Heading For The Top und 2008 den ebenfalls viel umfeierten Nachfolger "Bite The Bullet" auf den Markt, was logischerweise daraufhin zu einigen Begeisterungsstürmen der angepeilten Zielgruppe führte. Schnell konnte sich der Trupp um den leicht übergewichtigen Sänger
Hell Hofer einen sehr guten Ruf als Liveband erspielen, denn ihre kurzweiligen, schweißtriefenden Shows machen nach wie vor eigentlich noch mehr Spaß, als das Lauschen der schon sowieso verdammt geilen Langrillen. Aber so viel erst einmal zu der Vorgeschichte...
Nun sind seit dem letzten Output bereits mehr als zwei geschlagene Jahre vergangen und somit wurde es selbstverständlich langsam mal Zeit, einen neuen Killer loszulassen, der dieses Mal auf den Namen "Highway Pirates" hört und von
Tobias Lindell produziert wurde. Und gleich fällt beim erstmaligen Hören eines auf: Hier wurde an der alten Rezeptur kaum etwas geändert! Makellos gespielte
AC/DC-Huldigungsriffs verbunden mit einigen Twin-Guitar-Passagen in schönster NWoBHM-Manier, nicht selten ein herrlich treibendes Uptempo, gesteuert von tight knallenden Drums und zur Krönung der sägende Kreischgesang von Herrn
Hofer, den man irgendwo zwischen den beiden Organen von
Brian Johnson und
Udo Dirkschneider ansiedeln kann.
Während beispielsweise die ersten beiden Tracks (der Titelsong, bei dem man am Anfang einen kleinen Gastbeitrag von
Saxons Biff Byford zu hören bekommt, das sehr an den Debüt-Opener "Midnight Riders (Riding Free)" erinnernde "Back On The Road" und das von Twin-Leads geprägte "Blood Run Hot") eher klassischen, hart rockenden Heavy Metal offenbaren, klingen beispielsweise "Stay Wild", "Heavy Metal Dynamite" und "Down And Out" geradezu wie
Airbourne auf Speed!
Alles wie immer also? Nicht ganz: Es fällt auf, dass jedes Mal die metallische Seite ein klitzekleines wenig kürzer tritt, dafür gibt's etwas mehr Hard Rock auf die Lauscher geknallt, dieser jedoch amtlich durch den Fleischwolf gedreht und gleichzeitig so explosiv wie ein Fass Dynamit.
Im Grunde genommen sind dieses herausragende Stücken jetzt schon für mich persönlich ein heißer Anwärter für die alljährliche Top 5 und das erste Album des noch jungen Jahres, welches für mich das Prädikat 'Tipp' verliehen bekommt! Und eines ist "Highway Pirates" auch noch: der perfekte Soundtrack zum Autofahren! Für Bußgelder wegen überfahrener roter Ampeln, Beleidigungen und Nötigungen im Straßenverkehr und überhöhter Geschwindigkeiten übernimmt
RockTimes jedoch keine Haftung!
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