Burning Point / Empyre
Empyre Spielzeit: 41:23
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2009
Stil: Melodic Power Metal

Review vom 24.02.2009


Markus Kerren
Vor knapp zehn Jahren, im Herbst 1999, wurde im Norden Skandinaviens die Band Burning Point gegründet. Dass die Jungs nach nur einem Demo bereits einen Deal angeboten bekamen, kann man durchaus schon als Qualitätsmerkmal verbuchen. Nach den Alben "Salvation By Fire" (2001) und "Feeding The Flames" (2003) kam es dann aber zu erheblichen Problemen legaler Art, die die Band ihren Vertrag kosteten. Im Jahr 2007 folgte endlich der Nachfolger "Burned Down The Enemy" und nach weiteren personellen Umbesetzungen zog man sich im Frühling 2008 zurück, um Album Nummer vier einzuhämmern.
Mit der Erkennungs-Melodie zum Film-Klassiker "Der Pate" macht sich "Empyre" zunächst mal warm für die musikalischen Gewitter, die im Laufe der Scheibe noch folgen werden. Der Titelsong prescht danach ganz prächtig aus den Boxen. Eine fette Rhythmusabteilung, powervolle Gitarren, eine eingängige Gesangsmelodie und abgefahrene Soli legen die Grundstimmung des Albums gleich zu Beginn fest. Und da lässt man auch im weiteren Verlauf der Scheibe nicht mehr viel anbrennen. Auch "Manic Merry-Go-Round" geht sehr schnell ins Ohr und Pete Ahonen überzeugt gesanglich sowohl kraftvoll in den mittleren Tonlagen, als dass er auch in den höheren keine Probleme hat.
Lust auf ein heftiges Riffgewitter? Dann seid ihr bei "Face The Truth" an der richtigen Adresse. Die Double-Bass-Attacken von Jussi Ontero sind dabei zunächst für den kommenden Muskelkater in der Nackengegend zuständig, die Gitarren und der Bass verstärken die schiere Kraft dieser Truppe noch erheblich und gesanglich geht es bei diesem Stück nicht unbedingt um Feinheiten.
Im Prinzip sind die fünf Finnen musikalisch bei Truppen wie etwa Hammerfall oder den kürzlich hier in RockTimes vorgestellten Cryonic Temple (mit denen sie sehr bald übrigens auch auf Tour gehen werden) anzusiedeln. Bezüglich ihrer Tour-Partner schneiden Burning Point allerdings beim Songwriting und der Eingängigkeit wesentlich besser ab. Da ist ein gekonntes Händchen für griffige Melodien, wie auch gekonnten Breaks zum exakt richtigen Zeitpunkt im Spiel.
Auch vor, die Abwechslung steigernden, Akustik-Gitarren-Einlagen wie bei "Was It Me" oder "Walls Of Stone" schrecken die Finnen nicht zurück. Und warum sollten sie auch? Je vielseitiger, desto besser! Der Sound (die Band hat selbst produziert) lässt keine Wünsche offen, wenn sich bei meinem Promo-Exemplar auch ein kleiner Fehler eingeschlichen hat, der aber bei der käuflich zu erwerbenden Ausgabe dann hoffentlich begradigt sein wird. Die Tracks haben einen gewissen Achtziger-Touch, was ich aber keinesfalls als Minus-Punkt ansehen würde.
Ein weiterer Abräumer und das wahrscheinlich stärkste Stück auf "Empyre" ist die Nummer "Sacrifice", die noch einmal alle Trademarks der Band in sich vereint. Wenn hier auch die Keyboards etwas stärker zur Geltung kommen, muss man sagen, dass die Tasten eigentlich im Verlauf des gesamten Albums eine hauptsächlich unterstützende, somit sehr effektive, aber nie nervende Rolle spielen. Ein dickes Lob also auch an Pasi Hiltula. Während "Cruel World" gut, jedoch nicht herausragend ist, wird uns danach jedoch mit "Blinded By The Darkness" und "Only The Strong Will Survive" der Abschied schwer gemacht. Aber das Schöne ist ja, dass man sich das Teil so oft in die Lauscher pfeifen kann, wie man Lust und Laune hat.
"Empyre" ist ein zweifellos gutklassiges Melodic Power Metal-Album mit überzeugenden sowie technisch starken und kompositorisch eingängigen Songs geworden, das dazu auch noch mit einem warmen und druckvollen Sound punkten kann. Drücken wir also die Daumen, dass sich die Finnen mit ihrem vierten Album auch auf breiter Ebene durchsetzen können. Das Know-how und die Ausrüstung dazu haben sie. Wenn Burning Point jetzt an der Live-Front noch mal so richtig fleißig sind, dann dürfte dem Erfolg wenig im Wege stehen. Runde Sache!
Als Limited Edition kann man die Scheibe auch mit drei Bonus-Tracks erwerben, wobei es sich u.a. um Running Wilds "Gods Of Iron" und The Rods' "Nuclear Skies" handelt.
Line-up:
Pete Ahonen (vocals, guitars)
Pekka Kolivuori (guitars)
Jukka Jokikokko (bass)
Pasi Hiltula (keyboards)
Jussi Ontero (drums)
Tracklist
01:Intro (The Godfather Theme)
02:Empyre
03:Manic Merry-Go-Round
04:Face The Truth
05:Fool's Parade
06:Was It Me
07:Walls Of Stone
08:Sacrifice
09:Cruel World
10:Blinded By The Darkness
11:Only The Wrong Will Survive
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