Ausverkaufte Konzerte, Singles und Alben in den Charts. Toll!
Allerdings bisher in ihrem Heimatland, Australien. Nicht gerade klein, wirkt schon etwas absurd, wenn von einer lokalen Größe die Rede ist.
Die vier Männer scheinen ja nicht so sehr viel falsch zu machen und seit dem sie, wohl 1999 gegründet, mit ihrer ersten EP sowie den folgenden Alben durchschlagende Erfolge verbuchen konnten, wird es wohl Zeit, sich auch auf unserer Seite der Welt mit dem Butterfly Effect zu beschäftigen.
Das Quartett macht es dem Hörer einfach, sich mit ihrer Musik anzufreunden.
Was nicht heißen soll, dass deren Output oberflächlich ist. Nein, der Vierer macht klasse Musik und verwunderlich dabei ist, dass man auf verdammt geschickte Art und Weise harte Sounds mit fast schon poppigem Gesang synchronisiert, das ist sehr hörenswert und, wie oben geschrieben auch noch erfolgreich.
Seit Gründung von The Butterfly Effect ist das Line-up unverändert geblieben.
Musikalische Entwicklungen werden folglich gemeinsam bestritten und innerhalb der Band scheint man sich über diesen Weg einig zu sein. Auch in Bezug auf das Songwriting ist die Gruppe eine Einheit, denn allen gehören die Credits zu den zehn neuen Nummern. Bei uns aktuell, ist das Album Down Under bereits erschienen.
Querverweise zu anderen Bands erübrigen sich, da sich The Butterfly Effect sozusagen in vielen Genres bedienen, allerdings den Inhalt ihres Warenkorbes zu etwas faszinierend Eigenem mixen.
Rock wird zu metallischer Härte oder Prog, je nach dem, wie es dem Quintett gefällt und das passt herrlich zusammen. Der Konsument ist in bester Hörlaune und kann sich, Durchlauf für Durchlauf als Entdecker betätigen.
Obendrein ist Clint Boge auch noch ein hervorragender Sänger vor dem Herrn der Emotionen sowie hohen Töne, allerdings nicht nur.
Bereits der Opener macht in epischer Spielzeit, gemessen an den anderen Tracks von "Final Conversation Of The Kings", deutlich, worum es The Butterfly Effect geht.
Alle weiteren Nummern sind höchst abwechslungsreiche Spielarten von "Worlds On Fire", ohne sich der eigenen Piraterie zu verdächtigen.
Alleine schon das verträumte Zwischenspiel mit dem Einsatz einer melancholischen Trompete (Bob Schultz) ist Gold wert.
Die Track-Zylinder werden zwar durch weitere Gäste aufgebohrt, allerdings ist das Songwriting von einer solchen Qualität, dass jede Komposition auch in Band-Besetzung Fortbestand hat. Letztendlich hat sich die Band durch unablässiges Touren einen Namen gemacht und folglich wird sie durch ihre Beliebtheit ebenfalls zum Abräumer. Angesagt sein und oben drauf auch noch Botschafter des sehr guten musikalischen Geschmacks zu sein, macht sie zu Sympathieträgern des Rocks der Artenvielfalt.
Bob Schultz wird nicht nur einmal bemüht, sein Instrument einzubringen. Lobenswert!
Er ist einer der Überraschungseffekte des Albums. Trompete in Prog-rockig-metallischen Gewässern, das hat etwas Unwiderstehliches.
Gitarrist Kurt Goedhart ist ein mit allen Wassern gewaschener Instrumentalist, der seinen Sechssaiter zu einem bombastischen, aber auch minimalistischen Spielball der Sounds macht. Unglaublich, wie viele Kurven die Gruppe mit Bravour nimmt. Trotz ausgiebigem Hören war es ohne Erfolg, Sand im CD-Getriebe zu finden.
Von intimen Balladen bis zu Stücken mit Stadion-Tauglichkeit hat The Butterfly Effect alles im Köcher. Straight geht hier kein einziger Track durch. Rhythmus- und Stimmungswechsel stehen wie selbstverständlich auf der Tagesordnung, man wartet förmlich auf das nächste Schmankerl und wird nicht enttäuscht.
Solche Musik macht einfach Freude und Freunde.
Die gesamte Wärme ihres Könnens lassen sie auch in den größten Teil des Album-Endpunkts einfließen. Größter Teil nur deswegen, weil es, kein Song ist straight, ganz am Schluss noch eine kalte Hartstrahl-Dusche gibt.
Da sich "Final Conversation Of Kings", das Coverbild mit dem Vulkan ist symbolisch, nicht einer beliebigen Austauschbarkeit hingibt, ist es in höchstem Maße zu empfehlen und könnte auch in unseren Breitengraden den Weg zum Erfolg bedeuten.
Meine persönliche Platte des Monats Juni 2009.
Line-up:
Clint Boge (vocals)
Kurt Goedhart (guitars)
Glenn Esmond (bass)
Ben Hall (drums)
Additional Instrumentation:
Tyrone Noonan (analogue synths, electric piano, acoustic piano, backing vocals)
Willie Eager (vibraphone)
Bob Schultz (trumpet)
Forrester Savall (backing vocals)
Tracklist |
01:Worlds On Fire (7:04)
02:Room Without A View (4:12)
03:Final Conversation (3:22)
04:The Way (4:21)
05:Window And The Watcher (3:21)
06:... And The Promise Of The Truth (3:51)
07:In These Hands (3:49)
08:7 Days (5:09)
09:Rain (4:07)
10:Sum Of 1 (3:09)
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Externe Links:
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