Cindy Bullens / Howling Trains And Barking Dogs
Howling Trains And Barking Dogs Spielzeit: 45:33
Medium: CD
Label: Blue Rose Records, 2011
Stil: Singer/Songwriter, Country

Review vom 22.02.2011


Joachim 'Joe' Brookes
"Howling Trains And Barking Dogs": Der Albumtitel klingt etwas verquer, aber sehr interessant. Den Zug sieht man ja im Coverbild und auf der Rückseite des Digipaks sitzt dann ein schwarzer Hund mitten auf der Straße. Die Singer/Songwriterin besinnt sich mit vorliegendem Album auf ihre zirka zwanzig Jahre zurückliegende Zeit in Nashville. Man sollte es bei der gebotenen Musik kaum glauben, aber Cindy Bullens war bei "Grease" aktiv und bekam eine Grammy-Nominierung dafür. Außerdem sang sie bei einigen Tourneen Backing Vocals bei Elton John. Darüber hinaus hört man Bullens Stimme auch auf Platten von Gene Clark, Rory Block, T-Bone Burnette oder Bryan Adams.
Ihre Karriere war von einigen mehr oder weniger langen Pausen gekennzeichnet. So widmete sie sich in den Achtzigern ihrer Familie. Dann folgten weitere Aktivitäten und 1996 war es der tragische Tod ihrer Tochter Jessie, der sie abermals pausieren ließ.
Neben den neun Tracks aus der Nashville-Zeit befinden sich ganz am Ende noch zwei frisch komponierte Nummern auf "Howling Trains And Barking Dogs". Im Umkehrschluss verbietet es sich, die anderen Stücke als altbacken einzustufen. Die Kompositionen wurden mit höchst kompetenten Musikern neu eingespielt.
Das Spektrum der Musik, ausgehend vom Country ist breit gefächert und fast immer, wenn die Dobro ins Spiel gebracht wird, wird es auch ein wenig bluesig. Den 12-Takter erwähnend darf man "Let Jesus Do The Talking" durchaus ganz in diesem Genre unterbringen. Da treibt die elektrische Gitarre von Stephan B. Jones ganz schön nach vorne und es groovt angemessen gut. Alleine Bullens sympathische, etwas tiefe Stimme ist natürlich ein Hinhörer. Viele Nummern aktivieren die Fußwippe und mit "All My Angels" befindet sich die ultimative Ballade auf der Platte.
Die Protagonistin versetzt uns mit ihren Liedern in die Lage, an so einige sehr bekannte Musiker zu denken. "In A Perfect World" könnte sich auch in Tom Pettys Song-Koffer befinden und das direkt danach folgende "Labor Of Love" kann auch eine kleine Feder eines Eagles-Flügels ausmachen. Hier darf auf das herrliche Slide-Gitarrensolo von Stephen B. Jones hingewiesen werden. Mit Tempovariationen werden auch so einige Rocker angeboten und rundum spürt der Hörer, mit welchem Herzblut nicht nur die Protagonistin zu Werke geht. So ziemlich jedes Stück hat sein Schmankerl, sei es durch ein Instrument oder der Klasse des Songwritings. Dabei hat die Bullens zusammen mit unterschiedlichen Leuten komponiert. Unter anderem findet sich auch Radney Foster bei den Credits.
Durch die Bank weiß Cindy Bullens mit ihrem individuellen Rückblick sehr gut zu gefallen. Aus meinem ganz persönlichen Hörempfinden heraus groovt "Whistles & Bells" zwar klasse, insgesamt ist es mir aber zu sehr traditioneller Country und vorhersehbar. Die Dixie Chicks hatten mit dem Track einen Hit.
Die beiden neuen Nummern "The Misty Hills Of Tennessee" sowie "Good At Being Gone", ausschließlich von Bullens geschrieben, verdeutlichen, wie sehr die Frau auf Vielfältigkeit setzt. Erstgenanntes Stück ist mit Mandoline, Fiddle und Dobro bester Bluegrass-Stil und der Rausschmeißer ist Bullens (Jahrgang 1955) pur und alleine. Sie begleitet sich auf ihrem Standardinstrument, der akustischen Gitarre und "Good At Being Gone" ist eine tonale Einladung zur Einkehr. Mit diesem Song kann die Amerikanerin genauso überzeugen, wie mit den anderen Tracks auf der Platte, auch wenn, wie bereits geschrieben, nicht alle Nummern auf gleich hohem Niveau anzusiedeln sind.
Line-up:
Cindy Bullens (vocals, electric guitar, acoustic guitar, baritone guitar, harmonica, mandoline)
Radney Foster (vocals - #4)
Stephan B. Jones (Dobro, electric guitar, electric slide guitar)
David Mansfield (fiddle)
Bob Colwell (bass, accordian, piano, organ, Wurlitzer, backing vocals)
Justin Maxwell (bass, electric upright bass)
Ginger Cote (drums, percussion)
Deborah Holland (backing vocals)
Wendy Waldman (backing vocals)
The Ordinaires (backing vocals)
Reid Bullens-Crewe (backing vocals)
Tracklist
01:Love Gone Good (4:29)
02:Can't Stop This Train (4:06)
03:In A Perfect World (3:39)
04:Labor Of Love (3:36)
05:All My Angels (5:16)
06:Whistles & Bells (3:34)
07:I Didn't Know (4:07)
08:Everywhere And Nowhere (4:26)
09:Let Jesus Do The Talking (4:30)
10:The Misty Hills Of Tennessee (3:16)
11:Good At Being Gone (4:34)
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