Bereits beim vorherigen Album, dem
Silent Thunder, wurde es angekündigt: Das zweite Album
Don Becks ist rockiger als der Vorgänger ausgefallen, erheblich rockiger.
Kleine Verwirrung vorab: Die Zusammenstellung der Songs auf dem Tonträger ist eine andere als auf dem Cover. Deshalb beachtet die Tracklisten auf diversen Verkaufsplattformen nicht - so, wie hier unten aufgeführt, ist sie korrekt.
Erneut liefert die routinierte Band von
Becks Mentor
Don Johnson, der diesmal auch produziert hat, erstklassige Arbeit ab. Mal braten
Dan Furmaniks Gitarren satt und fett - mal erzeugen sie atmosphärische Spannung, immer die Stimmung des jeweiligen Songs auf den Punkt bringend. Dezent im Hintergrund, aber stets ein Garant für knisterndes Fluidum ist
Jim Kirbys flirrende Hammond!!
Dieser gleichermaßen entspannte wie zupackende Sound erinnert mich (rein musikalisch) an so manchen Westcoast-Barden - nein, jetzt nicht an den
großen, alten Mann, sondern eher an die rockigen Anfangstage eines
Bruce Cockburn oder den unvergesslichen, vor zweieinhalb Jahren im Alter von 68 Jahren nach längerer Krankheit verstorbenen
Terry Dolan.
Anspieltipps? Natürlich das druckvoll schiebende, unendlich powernde "War Godz", auch die straighten Rocker "House Of Dreams" und "White Houses" sowie das wunderhübsch arrangierte "Loving On The Fault Line" - logisch. "Fallen Angels" bekommt man ebenfalls kaum noch aus dem Ohr.
Die anderen Songs sind empfehlenswert, aber hier überzeugt Don Becks Stimme leider nicht immer. Die Spielzeit ist etwas kurz geraden - der eine oder andere Track hätte schon noch draufgepackt werden dürfen...
In der Summe gefällt mir persönlich "Shadows Of Dreams" aufgrund der rockigeren Ausrichtung einen winzigen Tick besser als "Silent Thunder". Die harmonischen Kompositionen und gehaltvollen Texte wissen ausnahmslos zu gefallen... und der Gesang ist halt - wie eigentlich immer - reine Geschmackssache.