Jane Bogaert / 5th Dimension
5th Dimension Spielzeit: 49:09
Medium: CD
Label: Yesterrock, 2010
Stil: Classic Rock

Review vom 21.05.2010


Joachim 'Joe' Brookes
Da greift die Schweizerin Jane Bogaert schon bei ihrem Debütalbum nach den Sternen... "5th Dimension". Die Sängerin überspringt gleich vier Dimensionen und ihr Album hat nichts von einem Punkt abbekommen, denn als eindimensional kann man die Platte nicht bezeichnen. Zur zweiten Stufe gibt es Parallelen, denn ihre Musik ist auch gradlinig. Mit der dritten Achse im Koordinatensystem befinden wir uns beim räumlichen Empfinden und dann darf man auf die tolle Produktion verweisen. Die dreizehn Songs, klammern wir das Intro wegen der achtunddreißig Sekunden aus, haben eine klasse Transparenz. Mit der vierten Dimension ist so etwas wie der Hyperraum gemeint, der mich an die Raumfahrt erinnert. Vom Titel her würde da "Spaceship" passen, aber die Musik ist eher bodenständig. Bei der fünften Dimension lassen wir doch lieber die Protagonistin persönlich zu Wort kommen:
»We gonna take a ride on the wings of diversion
And leave this place...
Warm up my bones to this adventure
Put on the fire, burning down indecison...«
Verpackt sind die Botschaften in bestens gespielten AOR und bis zum vierten Song hat die mittlerweile in München lebende ehemalige 'Miss Playboy Schweiz' schon einen silbernen Streifen am Horizont der Hörfreude erzeugt. Ob der noch bis zum Ende der Platte vergoldet werden kann, soll sich noch herausstellen. Jedenfalls rockt die 'fünfte Dimension' und die Bogaert lässt so manche andere Frauenstimme ganz schön alt aussehen. Auch "Keep Us Strong" ist eine kraftstrotzende Rocknummer und warum ich ausgerechnet schon auf den vierten Track hingewiesen habe, hat einen relativ einfachen Grund. Die Dozentin an der Hochschule für Künste in Bern hat die hinlangenden Songs zusammen mit dem Dominoe-Mann Robert Papst sowie Guenther Skitschak geschrieben und für ihre balladeske Eigenkomposition bringt sie den ersten Gastsänger auf den Plan. Das gesangliche Gegenstück zu ihr ist Jeff Scott Soto und, wie bereits geschrieben, hat Jane Bogaert bis hierhin schon überzeugt. Der hingebungsvoll schmachtende Traum in Moll und Dur ist schon ein Hinhörer erster Kajüte und was direkt danach folgt öffnet das Herz des Rezensenten noch ein Stück weiter.
Das abermals rockende "Matters" beinhaltet eine gute Portion 12-Takter-Gitarre und gepaart mit der Melodie haben wir ein Melodic-Blues Rock-Stück vorliegen. Für das zweite Duett stand ihr
Joe Lynn Turner zur Seite. Da passt einfach alles. Der Mann mit dem Mehr an Rock in der Stimme kommt in einer ganz flotten Nummer aus bestem Elternhause zum Zuge. Bogaert hat schon für ganz unterschiedliche Künstler gesungen. In dem Zusammenhang sind Lionel Richie, Udo Lindenberg, oder Gotthard zu nennen. Die Bassisten gibt es auf der Platte auch gleich im Trio. Einer von ihnen ist John 'Rhino' Edwards (Status Quo)
Mit "Was It The Moonlight" kommt eine fast akustische Ballade auf uns zu und wer bis hierhin noch nicht von ihrer Stimme überzeugt war, der ist es spätestens jetzt. Wieder findet die Akustische einige Bluesnoten und mit einem Boogie-Feeling à la Canned Heat eröffnet man "I'm A Rockstar" und auch diese Nummer weicht dem Blues kaum von der Seite. Wer spielt denn die tolle Orgel in diesem Stück? Eddie Daum (Ex-Wayward), Matt Beck (Spitfire, Mae) oder der Papst? Komplett stehe ich hinter Bogaerts gesungenen Ernähungstipps:
»For breakfast I'll have AC/DC, for dinner I'll have Queen
And in-between so soft and easy with Aerosmith and Cream...«
Nach dem Einstreuen einer weiteren Ballade kommt schon wieder so ein Ding der Überraschung. In den siebeneinhalb Minuten "The Lady Needs An Upgrade" macht die faszinierende Stimme gemeinsame Sache mit einem fetzigen Bluesrocker. Beim ersten Hördurchgang bin ich ja schon bei dem einen oder anderen Titel hellhörig geworden, aber diese Nummer war und ist mein Überflieger. Die Frage nach dem Keyboarder stelle ich nicht mehr. Vielmehr ist hier eine klasse Gitarre am Start. Jetzt sind die Verdächtigen Guenther Skitschak, Matt Beck und wieder der Papst. Einer hat zwischendrin auch noch das Bottleneck übergestreift.
Mit drei weiteren anständigen Nummern findet eine prächtig rockende sowie in Melodien verliebte CD ihren Abschluss. Einige goldene Momente hat das Album. Gerade ist Jane Bogaert mit der ersten Platte auf dem Markt und ich warte schon auf den Nachfolger.
Line-up:
Jane Bogaert (vocals, backing vocals)
Guenther Skitschak (guitars)
Robert Papst (guitars, keyboards)
Matt Beck (guitars, keyboards)
Eddie Daum (keyboards)
Henner Malecha (bass)
John 'Rhino' Edwards (bass)
Bob Riney (bass)
Charlie Morgan (drums)
Chris Birawsky (drums, backing vocals)
Lesley Bogaert (backing vocals)
Jörg Sieber (backing vocals)
With:
Jeff Scott Soto (guest vocals - #4)
Joe Lynn Turner (guest vocals - #6)
Tracklist
01:Intro (0:38)
02:Fifth Dimension (3:18)
03:Keep Us Strong (3:23)
04:Still There For Me (Duet With Jeff Scott Soto) (3:47)
05:Matters (2:44)
06:Give It Up (Duet With Joe Lynn Turner) (3:55)
07:Was It The Moonlight (3:49)
08:I'm A Rockstar (2:27)
09:Superman Cape (2:53)
10:Crazy (4:12)
11:The Lady Needs An Upgrade (7:32)
12:Locked And Tatooed (3:18)
13:Spaceship (3:34)
14:Open Your Heart (3:39)
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