Alles Country? Lee Brice kommt vom Land, identifiziert sich damit und natürlich gefallen ihm auch die Country-Girls. Er mag Bauern und überhaupt scheint der junge Mann als Synonym für Country zu stehen. Darf ein Country-Mann auch Erfolg haben? Klar, warum nicht. Vielleicht wäre er auch ein Football-Star geworden, aber eine Armverletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Also wurde die Musik seine Passion. Mit sieben Jahren lernte er Piano zu spielen. Drei Jahre später schrieb er die ersten Songs und wenn man ihn nach seinen Einflüssen befragt, dann bekommt man als Antwort: Garth Brooks, Hank Williams Jr., 3 Doors Down, Ray Charles, Coldplay, Whitney Houston, John Mayer, Edwin McCain, Brian McKnight und Tom Petty. Welch eine Mischung!
Einige seiner Kompositionen wurden von Jason Aldean, Garth Brooks, Cowboy Crush oder Keith Gattis gecovert, aber einen richtigen Anschub erhielt seine Karriere, als er 2010 einen riesigen Erfolg mit einem Song aus dem Debüt-Album "Love Like Crazy" hatte. Die Single "Love Like Crazy" war über ein Jahr in den Country-Charts vertreten. Rekord! Dabei stand der erste Longplayer gar nicht so sehr in der Gunst der Kritiker. Ansporn genug, es allen mit der zweiten Platte zu zeigen.
Jetzt liegt der Nachfolger "Hard 2 Love" vor und wenn man einen Track wie "Beer" hört, dann wird man fast automatisch ein Fan des etwas über dreißigjährigen Sängers, Gitarristen und Komponisten. Der gerade erwähnte Track ist die momentane Hymne für alle Genusstrinker und Anhänger des Gerstensaftes. Diese Nummer ist so etwas von überzeugend, dass man sie einfach mögen muss. Nach einem besinnlichen ersten Schluck aus der Flasche rockt die Nummer durch die Scheune und wirbelt das Stroh durcheinander. Toll, wie die Harp dem Lied eine Blues-Touch verpasst. Hammer, diese Komposition! Gleich noch einmal.
Aber Lee Brice kann auch ganz anders. Vom Highway geht es gleich im nächsten Song in die verkehrsberuhigte Zone. Hat Brice mit "Beer" die Welt umarmt, wird es in "That Way Again" sehr persönlich und innig. Kaum zu glauben, dass hier der gleiche Musiker am Start ist. Man erkennt ihn allerdings an seiner sehr sympathischen Stimme, mit der er einen Volltreffer landen kann. Neben der akustischen Gitarre begleitet ihn noch ein halbes Streicherorchester. Ja, so kann Lee Brice auch klingen und er überzeugt mich, alleine durch diese beiden gegensätzlichen Kompositionen, die noch nicht einmal viel mit Country-Musik zu tun haben.
Das Album "Hard 2 Love" ist glaubhaft. Vom Start weg gehen die dreizehn Songs unter die Haut und mit einem Hang zur Melodie sowie prägenden Refrains macht der Protagonist nichts falsch. Tolle Grooves motivieren und die vielen Gitarren begeistern den Hörer.
"Hard 2 Love" ist ein sehr persönliches Liebes-Album. Meisterlich beschreibt er alle Fassetten einer Beziehung und sowohl in den Balladen als auch den Rockern macht er eine überzeugende Figur. "Parking Lot Party" ist wie gemacht für einen Live-Auftritt und das E-Gitarrensolo suhlt sich im Rock'n'Roll. Die Tracks haben Widererkennungswert und man darf Lee Brice zu seinem zweiten Album gratulieren. Mit seinen zum größten Teil selbst geschriebenen Songs ist er up to date und der Erfolg sei ihm gegönnt, weil "Hard 2 Love" einfach ein klasse Album ist.
Trotz des Gedrängels im Line-up ist diese Platte hundert Prozent Lee Brice. Der Mann hat es... das Talent den Hörer an die Lautsprecher zu fesseln und mit abwechslungsreichen Songs für beste Unterhaltung zu sorgen.
Line-up:
Lee Brice (vocals, acoustic guitar, electric guitar)
Pat Buchanan (electric guitar)
Tom Bukovac (electric guitar)
Jedd Hughes (electric guitar, acoustic guitar)
Tully Kennedy (electric guitar)
Jeff King (electric guitar)
Jerry McPhearson (electric guitar)
Adam Shoenfeld (electric guitar)
J.T. Corenflos (electric guitar)
Kenny Greenberg (electric guitar)
Pat McGrath (acoustic guitar, Resonator, mandolin)
Mike Johnson (steel guitar)
Russ Pahl (steel guitar)
Phillip Lamonds (mandolin)
Ilya Toshinskiy (mandolin)
Marcus Myers (dulcimer)
Charles Judge (Hammond B3, Fender Rhodes, piano, percussion, programming, synthesizer)
Reg Smith (Hammond B3, piano)
Jason Webb (Hammond B3, piano)
Kyle Jacobs (piano, background vocals)
Jim Brown (piano)
David Angell (violin)
Kristin Wilkinson (viola)
John Catchings (cello)
David Davidson (violin)
Chris Janson (harmonica)
Mike Bignardello (bass)
Mark Hill (bass)
Tony Lucido (bass)
Jimmy Lee Sloas (bass)
Shawn Fitcher (drums, percussion)
Dennis Holt (drums, percussion)
Chris McHugh (drums)
Brain Pruitt (drums, percussion)
Rich Redmond (drums)
Tommy Harden (drums, percussion)
Perry Coleman (harmony vocals)
Matt McClure (background vocals)
John Stone (harmony vocals, background vocals)
Russ Terrell (background vocals)
Ben Glover (background vocals)
Ed Seay (background vocals)
Tracklist |
01:Hard To Love (3:42)
02:A Woman Like You (3:30)
03:That's When You Know It's Over (3:22)
04:Parking Lot Party (3:30)
05:Don't Believe Everything You Think (3:10)
06:I Drive Your Truck (4:04)
07:See About A Girl (3:58)
08:Friends We Don't Forget (3:42)
09:Life Off My Years (4:35)
10:Seven Days A Thousand Times (3:25)
11:Beer (3:21)
12:That Way Again (5:02)
13:One More Day (4:31)
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Externe Links:
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