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Matt Baxter And Jake Sampson / Haunted
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Im weitesten Sinn ist bei vorliegendem Album Delta Blues angesagt. Matt Baxter aus San Francisco und der Detroiter Jake Sampson haben sich bei dem Album "Haunted" für nur zwei Songs ein wenig Unterstützung ins Studio geholt. In "Don't It Make You Feel Good" spielt Tony Coleman Schlagzeug und Dave Pellicciaro ist an der Hammond B3 zu hören. Simon Russell bringt bei "Take Me Back Home" das Piano zum Klingen. Ob auf der Bühne oder bei Plattenaufnahmen hatte Matt Baxter bereits mit Gary Brooker (Procol Harum), Longhorn Slim, Donnie Osmond beziehungsweise Prince Buster zu tun.
"Haunted" ist voll von sehr interessanten Liedern. Die Kollaboration der beiden Künstler funktioniert prächtig. Der Bassist Jake Sampson ist für die Lead Vocals zuständig und die sind wegen seiner souligen Stimme sehr überzeugend. Gleich im Opener "Someday" stellt Matt Baxter seine Fingerpicking-Qualitäten unter Beweis. Im Hintergrund hören wir eine gefühlvolle Harp. Allerdings wird leider nicht angegeben, wer dafür zuständig ist. Schade, denn die Mundharmonika ist gut. Schon das erste Lied ist so richtig nach dem Geschmack des Hörers, vorausgesetzt, er mag grundsätzlich den Duo-Blues mit Delta-Feeling.
Oh Mann, nach einer doch ziemlich flotten Albumeröffnung geht es mit "Dusty Mule" noch ein ganzes Stück weiter unter die Haut. Der klasse Gesang von Jake Sampson (hier ohne Bass-Aktivitäten) kommt voll zur Geltung und Matt Baxter hat das Bottleneck übergestreift. Welch eine Stimmung, welch ein Song! Hammer! Bei den bereits weiter oben erwähnten Songs mit weiterer Begleitung schultert er für "Don't It Make You Feel Good" ein elektrische Gitarre und gegenüber den schon gehörten Songs ist hier die Stimmung doch eine andere. Allerdings kann man nicht davon sprechen, dass die Delta-Atmosphäre in irgendeiner Weise gestört werden würde. Im Gegenteil ... es wird sogar etwas rockig.
Mit Simon Russell am Piano greift Matt Baxter auch wieder in die Saiten der akustischen Gitarre. Mittlerweile ist man voll des Lobes über Jake Simpsons Gesang und der Mann am Klavier pendelt zwischen Bluesriffs sowie Jazzlicks. Der Musiker am Sechssaiter versetzt einen mit seinem Slidespiel abermals in Verzücken und auch dieses Stück ist sehr unterhaltsam.
Wenn "Jaime Lynn" besungen wird, ergänzt man den Zwölftakter durch eine gehörige Portion Country und Melodie. Wie beim ersten Stück ist auch hier ein weiteres Instrument zu hören. In diesem Fall nicht die Harp, sondern eine Mandoline und die passt abermals perfekt ins Arrangement. Im Text von "Same Old Pain" bedient man einerseits das plakative Vorurteil, dass der Blues nur etwas mit der Trauer, dem Schmerz zu tun hat. Andererseits zeigt man musikalisch durchaus die andere Seite dieser Medaille.
In "Soul" geht quasi die Post ab. Das Bottleneck ist schon lange auf Betriebstemperatur und mit Footstomps wird das Gefühl der Geschwindigkeit noch verstärkt. Der Hörer stellt fest, dass das Duo eine sehr kurzweilige Tracklist zu bieten hat. Jede Komposition hat sein Schmankerl und der Eindruck des Live-im-Studio-Charakters der Einspielungen festigt sich von Lied zu Lied. Belegt wird dies definitiv durch "Little Girl Gone" und seiner etwas tiefer gestimmten Slidegitarre. Am Ende tauchen im Text Muddy Waters und T-Bone Walker auf, von denen Jake Sampson meint, dass sie seine Sichtweise auf den Blues verändert haben.
Nach nur wenigen Songs ist die Hörfreude groß und als Rezensent macht es richtig Spaß, über einen solch niveauvollen Blues zu schreiben. Matt Baxter und Jake Sampson haben mit "Haunted" eine Platte veröffentlicht, die in allen Belangen gelobt werden kann.
Line-up:
Jake Sampson (vocals, bass) Matt Baxter (guitar) Special Guests: Tony Coleman (drums - #7) Dave Pellicciaro (Hammond B3 - #7) Simon Russell (piano - #9)
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