Neal Black & The Healers / Sometimes The Truth
Sometimes The Truth Spielzeit: 57:22
Medium: CD
Label: DixieFrog, 2011
Stil: Blues Rock

Review vom 04.05.2012


Joachim 'Joe' Brookes
"Sometimes The Truth"... alles darf man also dem amerikanischen Blues-Musiker Neal Black, der mittlerweile seit dreißig Jahren aktiv ist, nicht glauben. Wenn man so manche Textzeile liest, ist der Mann nicht hundertprozentig glaubwürdig. Zum Beispiel hier: »Where the subway rats wear italian shoes...«
Ein Markenzeichen des vortrefflichen Künstlers zieht sich wie ein roter Faden durch die tollen Songs ... sein Gesang. Dabei passt die so oft benutzte Formulierung, dass sich die Stimme vom Whiskey getränkt rau anhört. Ohne Zweifel ist Black aber ein sehr guter Gitarrist und obendrein auch noch Songwriter mit Format. Die Kompositionen wurden sowohl in den USA als auch Blacks zweiter Heimat Frankreich aufgenommen. Der Protagonist hatte ebenfalls die Oberhand bei der Produktion und die ist, genauso wie die klasse Kompositionen, bestens ausgefallen.
Neben den Healers sind eine ganze Anzahl von Gästen mit von der Partie. Allen voran
Popa Chubby, der in unterschiedlicher Art und Weise bei fast der Hälfte der Stück mitwirkt.
Nico Wayne Toussaint spielt sein kleines Instrument in drei Tracks und dann tritt Mason Casey, ein Teufels-Harper in Aktion. Einmal sorgt Christophe Duvernet mit dem Akkordeon für besondere Stimmung und an den Tasten hören wir unter anderem Mike Lattrell.
Auch wenn Black in seinen Texten nicht immer mit der Wahrheit rausrückt, ist eines so klar wie Kloßbrühe: Die Musik ist grundehrlich und abwechslungsreich. Man bekommt in der knappen Stunde viel geboten. "Sometimes The Truth" ist eine sehr gelungene Platte und man kann sich an Blacks rauchig-rauem Gesang gar nicht satt hören. So geht es einem auch mit den klasse arrangierten Kompositionen und wenn Popa Chubby mit dem Protagonisten zusammen in einem Stück singt, dann ist echter Kontrast angesagt.
Auf dieser Platte verderben viele Gitarren-Köche nicht den Brei und so ein instrumentaler Country-Ausritt wie "Chicken Shack Cognac" könnte Tom Principato ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Hier duellieren sich Neal Black sowie Fred Chapellier mit ihren Arbeitsgeräten um die Wette und zwischendrin serviert uns Bassist Kim Yarbrough ein fein geslapptes Kurz-Solo. "Buda, Texas Boogie" (ebenfalls instrumental gespielt) ist ein herrlich groovendes Stück Blues mit Slide-Gitarre und Twin-Sound. Popa Chubby zieht einen klasse Alleingang vom Zaum und danach bringt Black sein Bottleneck zum Glühen. Toll!
Die beiden Harp-Männer sind eine Klasse für sich. Eine wunderschöne Atmosphäre zaubert Nico Wayne Toussant in "Mississippi Doctor" und er ist der Dominator des Stücks. Mit einem Schuss Rock'n'Roll geht "Goodbye Baby" an den Start und Mason Casey verfügt über eine ähnlich raue Stimme wie Black. Wenn Casey in "Justified Suspicion" seine Harp aufheulen lässt, ist ordentlich etwas los. Wunderschöne, etwas durch den Jazz infizierte Piano-Klänge von Magali Walden begleiten die anderen Musiker und abermals kommt ein Lied ohne Gesang aus. Dafür macht wieder das Metall-Röhrchen von sich reden. Hammer, auch hier ist Black eine Meister und Popa Chubby würzt seinen Solo-Gitarren-Sound durch das Wah Wah-Pedal. Den eh schon wegen seiner Intensität durch Mark und Bein gehenden Titelsong "Sometimes The Truth" gibt es auch als Video mitgeliefert. Das ist ja mal eine vollkommen gelungene Sache, wenn die Augen mitgenießen dürfen. Dafür ein großes Kompliment an Patrick Canigher.
Was uns Herr Black mit "Sometimes The Truth" bietet, ist große Klasse. Der in Frankreich lebende Amerikaner hat ein sehr empfehlenswertes Album auf den Markt gebracht. Beide Daumen hoch!
Line-up:
Neal Black (vocals, electric guitar, slide guitar, acoustic guitar, resonator guitar, bass guitar #11)
Popa Chubby (vocals - #1,7,10, acoustic rhythm guitar - #1, percussion - #1, guitar solo - #,7,9,10,13)
Fred Chapellier (guitar solo – #5,12)
Randy H (acoustic rhythm guitar - #11)
Mike Lattrell (Hammond B3 – 2-4, piano - #6,7,10)
Magali Walden (piano - #13)
Nico Wayne Toussant (harmonica - #1,3,11)
Mason Casey (vocals - #12, harmonica 12,13)
Christophe Duvernet (accordion - #8)
Kim Yarbrough (bass - #2-6,8)
A.J. Pappas (bass - #1,7,9,10,13)
Vincent Daune (drums - #2-6,8,12)
Steve Holley (drums - #1,7,9,10,13)
Tracklist
01:New York City Blues (5:29)
02:Lie To Be Loved (5:16)
03:Mississippi Doctor (4:48)
04:Holiday Inn In Heaven (4:36)
05:Chcken Shack Cognac (4:04)
06:Yesterday's Promises Tomorrow (5:11)
07:Love And Money (3:33)
08:Gringo Bring Me The Guns (4:47)
09:Buda, Texas Boogie (3:34)
10:Left Her Back In Dallas (4:22)
11:Sometimes The Truth (4:21)
12:Goodbye Baby (2:37)
13:Justified Suspicion (4:37)
(all songs written by Neal Walden Black except #12 by Elmore James, #13 by Neal Black & Popa Chubby)
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