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Patrick Brooks / Rust And Weeds
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Der Singer/Songwriter Patrick Brooks kommt aus einem kleinen Nest im US-Bundesstaat Ohio, ist mittlerweile aber nach Austin, Texas übergesiedelt. Und das nicht nur, aber sicher auch, um der Heimat seiner Idole etwas näher zu sein. Diese gab er selbst als James McMurtry,
Townes Van Zandt , Slaid Cleaves sowie Guy Clark zu Protokoll. In seinen Songs sind diese vier Helden (wobei ich Cleaves mal ausschließen möchte, da er mir vollkommen unbekannt ist) dann auch jederzeit erkennbar, was aber keinesfalls als Nachteil ausgelegt werden sollte, da Brooks nicht nur genügend eigenes Charisma besitzt, sondern es außerdem bei Weitem auch weniger attraktive Inspirationsquellen gibt. Eine kleine Verbeugung stellen somit auch die beiden Coversongs der Scheibe dar. Zunächst - etwa in der Mitte der Tracklist angesiedelt - befindet sich Guy Clarks "She Ain't Goin' Nowhere", eine warmherzige Liebeserklärung an die etwas... hmm... eigenwillige bessere Hälfte, deren Macken man aber gerne in Kauf nimmt. Hier, wie auch auf allen anderen Stücken des Albums wird sowohl durch die Musik als auch den Gesang eine angenehm warme Atmosphäre aufgebaut und die guten Gesangslinien tun ihr Übriges dazu.
Patrick Brooks hat für sein Debütalbum eine 'nur' kleine, dafür aber sehr feine Band mit ins Studio genommen. Rein akustisch gehalten, bestimmen vor allem der Gesang und die Gitarre das Geschehen, die je nach Song vom Bass und den Drums sowie dem Banjo und der Fiddle verfeinert werden. Ach ja, der zweite Coversong: Dabei handelt es sich um den Van Zandt-Klassiker "I'll Be Here In The Morning", der in der vorliegenden Variante zwar nicht unbedingt musikalisch, dafür aber vom Gesang seine eigene Note erhält. Auch den Talking Blues hat Brooks richtig gut drauf, was er bei "Lefty's Song" trefflich unter Beweis stellt. Ein weiterer der vielen starken Tracks auf "Rust And Weeds".
Eine akustische Hillbilly-Nummer ist "Road Trip", die richtig schön flott geradeaus jedwede Kurve vermeidet und durch die Art der Darbietung fast etwas an Elvis' Song "Guitar Man" erinnert. Die Snare wird mit flinken Jazz-Besen bearbeitet und nebenher groovt sich der akustische Bass zielsicher entlang seines Weges. Der erste Hinweis auf die Affektion des Protagonisten mit Townes Van Zandt taucht bei "Rusted Wire And Rotted Split Rail" auf. Gar nicht mal, weil es direkt an ein Stück des Altmeisters erinnert, sondern vielmehr ist es die Aura, das Feeling, das der Titel verbreitet. Herrlich die todtraurige Fiddle, die den hier sehr melancholischen Text hervorragend unterstützt.
Das von Judy Hyman bediente Streichinstrument betört erneut auf dem Titelsong, dem dadurch erneut eine etwas bedrückende Stimmung verpasst wird. Allerdings wirkt dieser dann doch wesentlich gelöster, alleine schon durch die Tatsache, dass man hier vom Tempo her einen deutlichen Gang zugelegt hat. Ein offensichtlicher Schritt hin zum Bluegrass ist beim Rausschmeißer "The Old Feed Mill" auszumachen, bei dem das Banjo neben dem Gesang die dominante Rolle einnimmt, wieder klasse ergänzt durch die Fiddle.
"Another Cigarette" ist die perfekte Einstiegsdroge in diese vierzig Minuten starke Unterhaltung und während "The Annals Of My Mouth" sowie "Hoping You'll Walk Away" gekonnt im Midtempo-Bereich ihre sehr melodischen und eingängigen Fäden ziehen, wird das Gaspedal bei "Might As Well" noch einmal - lediglich mit der Akustischen und den Vocals - etwas tiefer gedrückt.
"Rust And Weeds" ist ein sehr geglücktes Debütalbum für Patrick Brooks geworden, zu dem man ihm eigentlich nur gratulieren kann. Bereits im vergangenen Jahr erschienen, erreichte uns mittlerweile dazu auch noch die gute Nachricht, dass der Nachfolger schon für den kommenden März geplant ist. Wer nicht unbedingt eine elektrische Gitarre haben muss, dazu auf Americana/Alternative Country und qualitativ hochwertige Songs steht, der kann hier absolut nichts falsch machen. Sehr positive Überraschung!
Line-up:
Patrick Brooks (guitars, vocals) Richie Stearns (clawhammer, banjo) Dana Billings (percussion) Ethan Jodziewicz (bass) Judy Hyman (fiddle)
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