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Rebekka Bakken / Morning Hours
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Mit dem Heimatland von Rebekka Bakken, Norwegen, assoziiert man ja so einige Dinge, aber bestimmt nicht, was alles in ihrer vierten Platte "Morning Hours" steckt.
Nachdem eine ihrer musikalischen Vorlieben der Jazz war, macht die Bakken nun etwas anderes. Mit ihrem Talent und einigen versierten Musikern hat sie sich in Singer/Songwriter-Gefilde begeben und spielt lediglich im Song "In The Early Morning Hours" eines ihrer erlernten Instrumente... das Piano. In der Weltmetropole New York lebend, trifft man ja fast automatisch andere Künstler, wie zum Beispiel den österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel oder die deutsche Pianistin Julia Hülsmann, mit der Rebekka Bakken 2003 das Album "Scattering Poems" veröffentlichte. Nun sind, nach ihrer letzten Platte "I Keep My Cool" mittlerweile drei Jahre ins Land gegangen und für die vorliegende CD hatte sie sich in den Dreamland Studios, einer umgebauten Kirche in Woodstock eingemietet und die Plattenproduktion in die Hände von Craig Street gegeben. Der hatte von
The Dirty Dozen Brass Band über Norah Jones bis hin zur Derek Trucks Band schon verdammt viele Künstler unter seinen Fittichen und nun kommt eine Norwegerin hinzu. Nachdem der Herr Street einige Aufnahmen von Bakken hörte, wusste er auch recht schnell wo es in Sachen Musiker für "Morning Hours" entlang gehen sollte.
Mit der Verpflichtung von Marc Ribot (The Lounge Lizards), Earl Harvin (unter anderem Bettye LaVette), Glenn Patscha (Levon Helm, Willie Nelson, The Holmes Brothers) sowie David Piltch, Bassist von Blood, Sweat & Tears, der darüber hinaus auch die dicken Saiten für Madeleine Peyroux oder Bruce Cockburn zupfte, hat man sich nicht gerade lumpen lassen. Für die problemlos in drei Stockwerken singende Protagonisten sozusagen nur das Beste. Reicht das aber unter dem Strich für ein zufriedenstellendes Ergebnis? Oder vielleicht darf es auch ein wenig mehr sein?
Für "Morning Hours" hat man sich zumindest einen perfekten Veröffentlichungstermin ausgesucht, denn die Platte passt so herrlich in die eine Seite der herbstlichen Jahreszeit. Damit gemeint ist der Frühnebel, eher nur Dunst oder die morgendliche Stille, ohne einen Hauch von Wind. Ja, mit ihren zwölf eigenen Kompositionen ist sie eine musikalische Landschaftsmalerin. Ihre Lieder sind wie eine herrlich anzuhörende Einheit des zunächst Unbekannten. Schnell freundet sich der Hörer mit den feinnervig arrangierten Songs an. Dabei ist es schon komisch, denn gerade der Coversong "Ghost In The House" passt in der Bakken-Version schon ins Flair der Scheibe, aber dann auch wieder nicht, vielleicht, weil man die Hugh Prestwood-Komposition schon zu oft gehört hat. Abgesehen von für das Singer/Songwriter-Milieu übliche Schlenkern in den Blues oder Country, zelebriert die Sängerin mit ihren Begleitern eine zeitlos anmutende Reise in ruhigen Fahrwassern. Bei den Songtempi war man nicht wählerisch. Die Tachonadel bleibt so ziemlich bei einer Position und umso erstaunlicher ist, dass Rebekka Bakken den Hörer mit allen ihren Liedern auf vorliegender Platte erreicht. Ein riesiges Lob für das Arrangieren der Tracks!
Es ist ein ausgewogenes Spiel der Instrumente. Mal sind es die sensiblen Gitarren, dann die vielfältig daherkommenden Tastenvarianten, die den Hörgenuss ausmachen.
Der Rezensent mag besonders die in der morgendlichen Sonne sprießenden Blues-Pflänzchen, die geschickt über die gesamte Distanz der CD ausgesät wurden. Kommt es zu dem bereits erwähnten Bonustrack "In The Early Morning Hours", fragt man sich, warum sich Bakken nur hier ans Piano gesetzt hat. Ein hinreißendes Stück Musik, ganz am Ende des Silberlings. Und neben vielen Pastelltönen kommen dem Konsumenten noch andere Edelmetalle in den Sinn. Rebekka Bakken sorgt mit ihrem aktuellen Album dafür, dass sich die besagte Luftfeuchtigkeit verzieht und abschließend noch eine Bemerkung zu "Like Cologne". Der Song hat nichts mit der rheinischen Domstadt zu tun. Eine wunderschön verträumte Nummer, auch mit Blick auf den Text:
»This is my heart This is your home They are all the same I'm wearing your kiss Here on my lips I feel like dressing up with more of you I want to wear all of you like cologne and Carry all of you when I'm alone…«
Line-up:
Rebekka Bakken (vocals, piano - #13) Christopher Bruce (guitars, bass) Marc Ribot (guitars) Glenn Patscha (keyboards, backing vocals) Patrick Warren (keyboards) David Piltch (bass) Earl Harvin (drums) Marc Anthony Thompson (harmonica, backing vocals) Sven Lindvall (backing vocals)
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