Gegen Ende der achtziger Jahre gab es wohl keine Möglichkeit, dem Mega-Hit "The First Time" des noch jungen US-Stimmwunders Robin Beck, zu entgehen. Als Jingle zur Coca Cola-Werbung gestartet, avancierte diese eingängige Melodic Rock Ballade zu einem weltweiten Nr.1-Hit und blieb bis zu diesem Zeitpunkt auch der einzige Charterfolg für die Sängerin.
Dem klassischen Melodic Rock verschrieben, folgten noch einige Veröffentlichungen, jedoch der große Erfolg blieb aus. Nach einer selbst auferlegten Auszeit, gab es dann vor zwei Jahren wieder ein Lebenszeichen mit dem Album Do You Miss Me, dessen Titel für viele Anhänger auch Programm war.
Mit diesem gelungenen Wiedereinstieg in die klassische Melodic Rock-Szene, leitete die sympathische Sängerin mit der markanten Röhre ihr Comeback in einem Segment ein, das vorwiegend von Männern dominiert wird und in dem weibliche Shouter mehr die Ausnahme darstellen.
Mit "Livin' On A Dream" wird ein Album vorgelegt, in dem der Ohrwurmfaktor groß geschrieben wird.
Bereits der gleichnamige Opener, im Midtempo-Bereich angesiedelt, zeigt die Richtung, in der sich das Werk entwickelt. Perfektes Arrangement und eine sichere Hand für Melodiebögen, fein garniert mit gelungenen Gitarrensoli zeigen, dass hier reinrassiges Melodic-Futter serviert wird. Der Nachfolger "Show Me The Way" bildet dabei keine Ausnahme und überzeugt durch facettenreiche Akzentuierung.
"Love Me Like A Man", mit Pianobegleitung und genretypischen Soundelementen, chorusartig in Szene gesetzt, integriert sich nahtlos in die vorgegebene Rhythmusstruktur. Ganz anders "Always", eine Hammerballade und zweifellos das definitive Highlight auf dieser Scheibe. Der Song vereint alles was man von einem Überflieger erwartet. Harmonien mit einer perfekten Hookline, etwas an Heart erinnernd, jedoch fest im neuen Jahrtausend verankert. Seidenweiche, in Moll gebettete Grooves, sorgen für einen samtenen Gemütszustand, der diesen Song unauslöschbar im Gedächtnis speichert.
"Nothing's Gonna Change Your World" setzt dann zu einem erneuten Angriff auf die Wohlfühl-Synapsen an und hat dank seiner hymnenhaften Instrumentierung und gelungenen Refrains, einen ähnlich hohen Wiedererkennungswert.
"Seventeen Forever" und "Can't Get Enough Of Your Heart", mit effektvoll eingesetzten Gitarren und Pianopassagen, sind teilweise rockig und erfüllen den Standard für Harmoniesüchtige perfekt. Die Halbballade im Anschluss hätte auch von den Seattle-Damen von Heart nicht besser intoniert werden können. Reif und stilistisch durchdacht und mit der nötigen, emotionalen Vielschichtigkeit versehen, werden die Takte anmutig mit Beck'scher Brillianz veredelt.
Rockige Trademarks lassen "Runaway" ordentlich abgehen. Abwechslungsreich und kompakt arrangiert sorgen kräftige Liedpassagen für Dynamik.
Mit "I Can't Walk The Line", ebenfalls den Schatten der Vergangenheit nicht abstreifend, sondern herrlich nostalgisch, bringt die Stimme der Vokalistin mit dem Angelface in die Topklasse der Shouterinnen mit dem Prüfsiegel 'Hoher Wiedererkennungswert'. Melodien zum Dahinschwelgen und im kompositorischen Bereich, groovend bis zum Umfallen. Reine Ohrenfreude auch bei dem etwas ruhigeren "Till The Last Tear Drop Falls" mit einem beinahe Roxy Music-artigem Intro und sehnsuchtsvollem Gesang, das im Duett mit Ehemann James Christian, Frontröhre von House Of Lords, extravagant und mit viel Gefühl konzipiert ist.
Für Freunde der gehobenen AOR/Melodic-Klänge ist dieses Album mit Sicherheit ein Leckerbissen, kommt doch beim Hören ein nostalgisches Gefühl an die unbeschwerte musikalische Leichtigkeit der letzen zwei Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts auf. Die von den AOR-Größen Tommy Denander und James Christian produzierte Scheibe, hinterlässt ein gutes Gesamtbild des Classic Melodic Rock und wird für Fans dieser Musikgattungen nicht zu umgehen sein.
Tracklist |
01:Livin' On A Dream
02:Show Me The Way
03:Love Me Like A Man
04:Always
05:Nothing's Gonna Change Your World
06:Seventeen Forever
07:Can't Get Enough Of Your Heart
08:Runaway
09:Wrapped Around Your Finger
10:Magic
11:I Can't Walk The Line
12:Till The Last Tear Drop Falls
13:Love Lies
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