Sarah Blackwood dürfte dem einen oder anderen vielleicht bereits als Sängerin der kanadischen Psychobilly-Pop-Punk-Band The Creepshow bekannt sein. Jetzt legt sie mit "Way Back Home" ihr Debütalbum unter eigenem Namen vor und überrascht darauf mit puristischem Akustikgitarren-Sound.
Es ist ein sehr ehrliches, persönliches Album geworden, das da im CD-Player rotiert. Die junge Dame mit den tätowierten Oberarmen erzählt hier Geschichten, die direkt aus ihrem Herzen stammen. Untermalt wird das Ganze von einem Mix aus akustischem Rock, Americana und Country, was alles unter dem weiten Begriff 'Singer/Songwriter' zusammengefasst werden kann. Es ist jedenfalls außer Sarah Blackwoods Stimme und ihrer Klampfe nur äußerst spärliche, zurückhaltende Instrumentierung vorhanden: Hier tönt eine Mundharmonika, dort setzt plötzlich eine Lap Steel ein, oder es werden mal Mandoline und Akkordeon ausgepackt.
Aber es ist genau die dadurch entstehende, intime Atmosphäre, die solch persönlichen Inhalten gerecht wird. Frau Blackwood legt hier schon eine Art Seelenstriptease hin, könnte man meinen. Und dazu passen erfahrungsgemäß doch eher sanftere Klänge, die den Texten (und vor allem der Stimme, die sie vorträgt) Raum zur Entfaltung geben. Selbst auf Schlagzeug bzw. Percussion wird häufig verzichtet. Wenn so etwas dann doch auftaucht, tritt es so in den Hintergrund, dass es letztendlich doch immer der dominierende Anschlag auf der Sechssaitigen ist, der den Songs Leben einhaucht. Denn auch wenn "Way Back Home" unglaublich persönlich ausgefallen ist, wurde nicht auf einige flotte Arrangements verzichtet.
Lyrisch gesehen geht es ganz tief in das Seelenleben der jungen Kanadierin hinab: "Dyin' Day" erzählt beispielsweise von einem Mädchen, dessen Liebhaber plötzlich verstorben ist, "Dealing Aces" beschäftigt sich mit dem Wieder-Aufstehen nach einer auf unschöne Weise gescheiterten Beziehung und "Mama (Open Your Eyes)" dreht sich um die sterbende Mutter und die Hilflosigkeit, diesen Todeskampf mit ansehen zu müssen. Diese drei Songs sind nur Beispiele dafür, in welche Richtung sich auch das übrige Material entwickelt, das mit "Bad Job Jesus" übrigens einen Coversong enthält, der im Original von den Heartbreak Engines stammt.
Fazit: Sarah Blackwood öffnet auf diesem Debüt ihre Seele. Diese Scheibe ist in ihrer Intimität und Zerbrechlichkeit eher etwas für die ruhigeren, dunkleren Momente im Leben. Denn auch wenn nicht jeder Song auf den ersten Blick eine melancholische Atmosphäre ausstrahlt, so passiert dies spätestens beim Mitlesen der Texte. In diese kann man sich übrigens wunderbar hineinversetzen und darin versinken, wenn man denn möchte. Angemerkt sei allerdings noch, dass "Way Back Home" stellenweise leider etwas in Eintönigkeit zu versinken droht. Antesten sollten Interessenten aber in jedem Fall "Lonely Parade", "Dyin' Day", "Dealing Aces", "Bad Job Jesus", "Mama (Open Your Eyes)" sowie den Titeltrack.
Line-up:
Sarah Blackwood (vocals, rhythm guitar, some harmonica, accordion - #8)
Ian Blackwood (engineer, co-producer, drums, lead guitar)
Mike Blackwood (hamonica - #1, 2, 4)
Sean McNab (double bass - #2, 4)
Owen Carrier (co-writer / guest vocals - #11)
Hooch Parkins (lead guitar, banjo, lap steel & mandolin -1, 4, 10)
Tracklist |
01:Lonely Parade (4:15)
02:Dyin' Day (4:40)
03:My Mistake Baby Boy (3:21)
04:Dealing Aces (3:08)
05:Trainwreck (3:58)
06:Simple Like This (3:52)
07:Monday Morning (4:03)
08:Bad Job Jesus (3:28)
09:Sweet Thing (3:28)
10:Mama (Open Your Eyes) (4:47)
11:Way Back Home (3:22)
12:I'm Sorry (2:53)
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