Der New Yorker Musiker
Steve Broderick ist 2007 erstmals als Solokünstler mit einem nach sich selbst betitelten Album in Erscheinung getreten. Zuvor war er mal Bestandteil des hier in unserem Magazin hochgelobten
Trans-Siberian Orchestras, bei dem für ihn mit einem ausverkauften Gig im Madison Square Garden ein Traum in Erfüllung ging.
Seine Musik ist als bodenständige, gradlinige und ehrliche Rockmusik zu bezeichnen, die ihre Inspiration aus den Siebzigern zu schöpfen scheint, allerdings ohne die zeitgenössischen experimentellen Ausschweifungen. Schon der Opener "You Can't Hide" pendelt irgendwo zwischen "Wild Wild Angels" von
Smokie und dem
Eagles-Klassiker "Lyin' Eyes". Stimmlich bewegt sich
Broderick ungefähr in Sphären von
Chris Norman und
Dan Baird.
Auch die folgenden Stücke rocken sehr melodisch vor sich hin (ein Hauch der
Stones ist auch immer irgendwie dabei), wobei oftmals E-Slidegitarren surren. Zusatzakzente setzen mal eine verspielte, mandolinenartige Akustikgitarre beim an die
Hooters erinnernden "A Little Caffeine", eine Southern Rock-verdächtige E-Gitarre auf "Couldn't Hold A Candle" oder eine dezente Harp beim bereits erwähnten Auftaktstück. Klasse Tempowechsel enthält die Neuversion von "Fifty Fifty", das schon auf dem Debüt präsent war.
Zum Abschluss gibt es mit dem orgelunterlegten "Round The Bend" (klammerbluestauglich) einen soulig balladesken Schwofer mit schönen E-Fills und einem Slide-Solo zum Ausklang. Dieses kurze knappe Werk macht Lust auf mehr für Leute, die sich gerne im Dunstkreis von Interpreten wie
Smokie,
Quireboys,
Georgia Satellites oder
Dirty Guv'nahs & Co. bewegen. Musik nicht mehr für die großen Bühnen der Welt, aber für kleine verräucherte Clubs, bei denen man Live-Atmosphäre von Angesicht zu Angesicht noch richtig 'einatmen' und genießen kann. Fazit: Kurz und gut!