In den RockTimes-News 4913 vom 10. Februar hatten wir es bereits angekündigt: Der im US-Bundesstaat Iowa geborene Tommy Bones, der in den Staaten in den einschlägigen Kreisen gerade Riesenfurore macht, hat eine neue EP am Start. Und einen knappen Monat später sitze ich nun hier und bespreche das Teil.
Was zunächst auffällt, ist, dass der Gitarrist, Komponist und Sänger tatsächlich einen ganz eigenen Stil hat. Irgendwie schafft er es, sehr Metal-lastige Riffs und seinen dunklen, rauen Gesang mit einem eingängigen, am Classic Rock orientierten Songwriting zu verknüpfen. Der Opener "Walk In Hell" erinnert dabei zum Beispiel in den Strophen vom Gesang her sehr angenehm an eine Band wie Dr. Feelgood ("Milk And Alcohol"). Da ist also neben jeder Menge Power auch ein sehr gesundes Maß an Melodien vertreten.
"Murerous Rage" (wie es auf meinem Booklet heißt, wahrscheinlich 'Murderous'?) legt darauf gleich mächtig nach, geht sogar noch mehr in die Offensive, da hier die Metal-Anteile deutlich die Oberhand haben, während Bruder Rock sich erstmal zurückgezogen hat. Sogar wilde Double-Bass-Attacken und heftiges, abgefahrenes Riffing sind vertreten, die keinen Zweifel an der Angepisstheit des Protagonisten aufkommen lassen.
Zumindest am Anfang deutlich ruhiger und atmosphärischer dann "My Hate", bevor die schweren Riffs und der dunkle, emotional gepeinigte Gesang wieder einsetzen. Es entwickelt sich ein Wechsel-Spiel zwischen langsamen und schnellen Passagen, die diesen Track prägen und zum bisher abwechslungsreichsten machen. Das ist schon ein abgefahrener Trip, auf den uns Tommy Bones hier mitnimmt. Eine Höllenfahrt zwischen Melancholie und Wutausbruch.
Auch "Fight" macht keine Gefangenen und kommt, wenn auch nicht unbedingt im Speed-Bereich angesiedelt, sehr druckvoll und heavy rüber. Interessant hier unter anderem der eingängige Refrain, der in einem Frage-/Antwort-Spiel (beide Stimmen von Tommy Bones) ein weiteres, gutes Arrangement ins Spiel bringt.
Ich ertappte mich anschließend mehrfach bei dem Gedanken, dass ich es schade fand, dass die Scheibe schon fast ausgelaufen ist. Den Abschied versüßt uns Tommy Bones dann aber noch mit dem vielleicht besten Track, "Burn". In den Strophen erneut sehr heavy, zaubert er danach einen ungewöhnlich eingängigen Refrain aus dem Ärmel, den man in dieser Art nie und nimmer erwartet hätte. Ein sehr starker Abschluss einer interessanten EP von einem Musiker, von dem wir sicher noch einiges mehr zu Hören bekommen werden.
Diese gleichnamige Tommy Bones-EP schreit regelrecht nach einem vollen Album, denn dieser interessante Stilmix, den der Amerikaner hier zum Besten gibt, macht einfach Lust auf Mehr. Hoffen wir mal, dass diese EP nur die Ruhe vor dem Sturm ist, der uns dann gnadenlos aus den Angeln hebeln wird. Sehr interessantes Teil, unbedingt mal anchecken!
Tracklist |
01:Walk In Hell
02:Murerous Rage
03:My Hate
04:Fight
05:Burn
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Externe Links:
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