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California Transit Authority / Full Circle
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Danny Seraphine, seines Zeichens Schlagzeuger, saß als Gründungmitglied der Chicago Transit Authority (CTA) von 1967 bis 1990 am Drumkit.
Dann war das Ende für den tollen Drummer gekommen. Er wurde gegangen. Die Chicago Transit Authority, später einfach Chicago, hat viele klasse Alben auf den Markt gebracht und mit der Platte "Chicago X" dem Jazz Rock den Rücken zugekehrt. Man ist in seichtere Gefilde abgetaucht, hatte aber gleichzeitig höllischen Erfolg damit.
So stehen diverse Hits aus der frühen Schaffensphase der Band, wie zum Beispiel "Make Me Smile", "Ballet For A Girl In Buchannon", "I'm A Man" oder "25 Or 6 To 4" als Denkmäler da. Diese Auswahl ist weder vollständig noch objektiv. Alle, die sich seinerzeit mit der Musik von CTA beschäftig haben, setzen vielleicht auf andere Lieblinge. Im neuen Line-up taucht Peter Fish auf.
Ihm ist wohl zu verdanken, dass CTA, und bitte, jetzt sprechen wir von California Transit Authority, über das Reaktivieren des Drummers Seraphine wieder am Start ist. Mit Marc Bonilla, einem LA-Sessionmusiker, der auch mit Glenn Hughes zusammen gearbeitet hat und Larry Braggs, dem Tower Of Power-Sänger hat man sich bestimmt mit guten Leuten ergänzt, wobei Ed Roth sowie Mick Mahan die neue CTA komplettieren. Der erste Blick ins Booklet der California Transit Authority-CD (ich mag mich schon gar nicht an den neuen Namen gewöhnen) "Full Circle" versetzte mir einen Schreck, nicht Schock... bei Peter Fish steht doch glatt auch »synth brass«. Ach du Schande! Der erste Stolperstein?
Entwarnung gab dann die allerletzte Seite des Booklet. Es existiert doch eine Horn-Section mit lebendigen Musikern. Zweiter Schreck: die Tracklist.
Aha, "Introduction", "South California Purples", "Make Me Smile"… Hey, das sind ja alte CTA-Songs. Davon gibt es auf "Full Circle" noch mehr. Wie ist das denn jetzt mit dem Album-Titel gemeint. Eine volle Runde acht alter ChicagoTA-Songs? Und dann auch noch der Gullideckel… Nein, nicht ganz, denn "Antonio's Love Jungle" stammt aus der Feder von Bonilla. CaliforniaTA schaut mir zu viel in den Rückspiegel.
Es hat den Anschein, als wolle man der internationalen Hörerschaft einen Appetithappen vorlegen und abwarten, was sich so tut in der nächsten Zukunft. Man hat derweil wohl schon einige Konzerte hinter sich gebracht. Unter anderem gibt es ganz zum Schluss eine aktuelle Live-Version von "25 Or 6 To 4". Uneingeschränkt bleiben Seraphines Qualitäten als Schlagzeuger. Auch nach so langer Pause hat er es noch drauf.
Die Bläser fetzen gut, die Hammond kommt ausreichend zum Einsatz und Marc Bonilla hat einen Spielraum von den Ausmaßen eines Schlosses. Larry Braggs hat eine soulige Stimme, die allerdings nicht sehr abwechslungsreich ist. Wesley Quave sorgt da mit seinem Gastgesang in "Several Thousand" für eine willkommene Bereicherung. Die Nummern aktivieren ordentlich die Fußwippe. Bei den tollen Originalen auch kein Wunder. Allerdings geht es mir mit den Vorlagen wesentlich besser. California Transit Authority ist sein bester 'eigener' Kunde. Dennoch, wie das Coverbild zeigt: Es gibt bereits jetzt Risse im Asphalt. Zunächst einmal war die Nachricht einer Reaktivierung ja sehr erfreulich, allerdings wird sich erst in Zukunft zeigen, was aus dem Projekt, dessen zartes Pflänzchen eigener Kompositionen gerade erst zu sprießen begonnen hat, werden wird. Es gibt drei Songs, die nicht von Chicago stammen: "Dreams" von Gregg Allman, "Something Different", aus der Feder von Chuck Mangione und Steve Winwoods "I'm A Man". Bei letztgenanntem Track leisten Sheila E. sowie Keith Emerson Schützenhilfe.
Die Vorfreude war groß, das Hörvergnügen hält sich auf durchschnittlichem Niveau und für die Zukunft müssen die CTA-Mitglieder eigene Songs schreiben. Dann lässt sich die wahre Qualität dieser Band ergründen.
Line-up:
Danny Seraphine (drums) Marc Bonilla (electric guitar, acoustic guitar, backing vocals - #6,12) Larry Braggs (lead vocals, backing vocals - #6) Ed Roth (keyboards, Hammond B3) Mick Mahan (bass, backing vocals - #6) Peter Fish (keyboards, synth brass, Hammond B3, accordian) With: Wesley Quave (lead vocals - #5) Brandon Fields (tenor saxophone - #2,4,5,12) Lee Thornberg (trumpet - #2,4,5,12) Nick Lane (trombone - #2,4,5,12) Marty Davich (organ - #10) Keith Emerson (Hammond B3 solo - #12) Walter Rodriguez (percussion - #3,7,10) Alex Acuna (percussion - #9, congas - #12) Sheila E. (timbales - #12) Jim Boggia (backing vocals - #5) Travis Davis (bass - #13, backing vocals - #6,12) Danny Zelisko (backing vocals - #12)
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