Celtic Legacy / Guardian Of Eternity
Guardian Of Eternity Spielzeit: 57:18
Medium: CD
Label: : Eternal Legacy Records, 2008
Stil: Melodic Metal


Review vom 01.04.2008


Markus Kerren
Manchmal wird mir ganz schlecht, wenn mir wieder mal deutlich wird, wie viele hammergeile Kapellen in dieser Welt aufgrund von Ignoranz seitens der Plattenindustrie vor sich hinhungern, während auf der anderen Seite alles gesignt wird, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist, läuft man nur gerade dem angesagten Trend hinterher. Celtic Legacy aus Irland sind da so ein Beispiel, da sie von den Labels einfach links liegen gelassen werden. Weit davon entfernt, die Flinte ins Korn zu werfen wurde also zwangsläufig das eigene Label Eternal Legacy Records gegründet.
Bei "Guardian Of Legacy" handelt es sich bereits um das dritte Album der Kelten, das nun, nach personellen und finanziellen Schwierigkeiten geschlagene fünf Jahre nach dem Vorgänger "Ressurection" erscheint. Prinzipiell kann man feststellen, dass vor allem Thin Lizzy und
Iron Maiden als Paten für den Bandsound herhielten. Das soll aber bei Weitem nicht heißen, dass es sich bei den Iren um ein Plagiat handelt. Im Gegenteil: Celtic Legacy verstehen es, ihren extrem stark komponierten Songs ein ganz eigenes Flair zu verpassen.
Da gibt es zum einen die verträumte Tin Whistle-Einlage als Intro zu "Erinmor", das geile Gitarren-Intro "The Sentinal" als Einstimmung für den kompletten Longplayer und weitere Feinheiten. Die Hauptsongwriter und einzig verbliebenen Original-Mitglieder sind mittlerweile Dave Morrissey (Gitarre, Keyboards) und Dave Boylan (Bass, Gesang), während ansonsten nur der neue Mann hinter dem Mikro, Ciaran Ennis, an einem Track ("Absent Friends") mitkomponiert hat.
Die unbändige Power von "Guardian Of Eternity" wird nach bereits erwähntem Intro umgehend mit dem Song "Celtica" auf den Zuhörer losgelassen. Powerhouse-Drumming, Twin-Lead-Gitarren und eine unwiderstehliche Gesangsmelodie von Ennis zaubern unmittelbar ein Lächeln auf die Lippen. Apropos Ciaran Ennis: Der Mann ist keinesfalls ein ausgebildeter oder perfekter Metal-Sänger, schafft dies aber mit jeder Menge Feeling wieder wett zu machen.
Neben dem Gesang sind die Gitarren nicht nur tonangebend, sondern auch herausragend und die absoluten Gewinner auf dieser Scheibe. Selbst bei den heftigeren, schnelleren Soli legen Morrissey und Hendley eine Intensität aufs Parkett, die nicht nur unbedingt Aufmerksamkeit verdient, sondern auch ganz automatisch von alleine erregt.
Die Liste der Höhepunkte ist lang: "Celtica", "King Of Thieves", "Erinmor" und "Dance On Yer Grave" sollen hier als Beispiele dienen, die aber auch nur die Spitze des Eisberges darstellen. Dieses Album macht vor allem deshalb soviel Spaß, weil es so ganz eigen ist und eine starke Atmosphäre versprüht.
Starke Gesangsmelodien mit hohem Mitsing-Faktor, überragende Gitarrenarbeit und die kraftvolle Rhythmusabteilung machen "Guardian Of Legacy" zu einem Volltreffer, der mit
9 von 10 RockTimes-Uhren einen dicken Tipp vom Rezensenten verpasst bekommt. Celtic Legacy sind ein strahlender, weitestgehend unentdeckter Stern am ansonsten teilweise so festgefahrenen Melodic Metal-Firmament.
Ohne finanzkräftiges Label im Rücken wird es wohl kaum zu einer Deutschland-Tour kommen, aber wem das neue Werk gefällt, der kann immerhin über die Homepage der Band auch die ersten beiden Longplayer der Iren erstehen.
Line-up:
Dave Morrissey (guitars, keyboards)
Keith Hendley (guitars, vocals)
Ciaran Ennis (lead vocals)
Dave Boylan (bass, vocals)
Conor Gillen (drums, tin whistle)
Tracklist
01:The Sentinel
02:Celtica
03:Afterworld
04:For Evermore
05:King Of Thieves
06:Absent Friends
07:Erinmor
08:Dance On Yer Grave
09:Forgive Me
10:Guardian Of Eternity
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