Cerebral Fix / Death Erotica
Death Erotica Spielzeit: 78:50
Medium: CD
Label: Metal Mind Productions, 2008 (1992)
Stil: Doom/Death Metal


Review vom 30.03.2009


Jens Groh
Nicht in der gewohnten Golddisc-Version, sondern wie der Vorgänger Bastards als normale CD, erscheint der nächste Cerebral Fix-Output bei Metal Mind Productions. Dieser wird wieder in einer 2000er-Auflage als remastertes Digipack mit neun Bonustracks - wobei fünf davon neue Lebenszeichen der Briten sind - den Doom- und Death-Fans vor die Schädel gehauen.
Näher auf die Jungs aus dem Inselkönigreich eingehen brauche ich diesmal nicht noch einmal, denn das hab ich ja schon in meinem Review zu "Bastards" ausführlich. Deshalb will ich mich nun mehr der CD an sich beschäftigen.
Dass man es mit Cerebral Fix mit einer ganz eigenständigen Band zu tun hat, wird einem auch bei ihrer vierten Platte, "Death Erotica", klar. Solche gemeinen Schleifer, gepaart mit der Stimme von Sänger Simon, der mal wieder wie ein tollwütiger Höhlentroll vor sich hin knurrt und geifert, sind nur Cerebral Fix im Stande zu kreieren.
Allerdings hat man sich auf "Death Erotica" auch hin und wieder der leisen bzw. andersartigen Töne angenommen und erzeugt bei den ruhigen Momenten echte Gänsehautatmosphäre ("Creator of Outcasts"), währenddessen in Liedern wie "Too Drunk To Funk" (geile Anspielung an Dead Kennedys' "Too Drunk To Fuck") auch die lustige Seite der Band zum Vorschein kommt (und das Funken gelingt sogar - irgendwie).
Als echte Birminghamer outen sich die Kerle um Tony Warburton, in dem man mit "Stop!" auch einen echten Ein-Sekünder mit an Bord hat; ganz im Sinne der alten Grind-Helden Napalm Death oder Electro Hippies. Dieser ist allerdings nur auf der Wiederveröffentlichung zu hören.
Apropos Birminghamer Bands, einer wirklich große Truppe aus dieser englischen Extrem Metal-Geburtsstätte wird auch gehuldigt, nämlich Judas Priest mit ihrem Überhit "Livin' After Midnight". Unglaublich, wie viele Metal-Bands diese Stadt hervorgebracht hat, und vor allem hört man allen diesen Bands ihre Herkunft irgendwie an.
Bei den Live-Bonussongs gilt mal wieder Authentizität statt gutem Sound, aber es sind ja nur Bonustracks, und kein ganzes Livealbum, und da kann man es schon mal verzeihen, dass nicht alles in 'Hyperdüpersound' erklingt.
Auch die Livesongs entbehren nicht einer Coverversion, nämlich Motörheads "Motörhead". Und sie zeigen mit "N.O.D.D.Y" die Crust-, punkige Seite der Krawallbrüder.
Die vier neuen Stücke sind dem Doom/Death-Gott sei dank in gleicher Qualität bzw. Tradition wie man es von Cerebral Fix gewohnt war - "Stop" kennt man ja, und machen Lust auf mehr. Hier hat das Warten hoffentlich bald ein Ende, denn zu lange muss man als Fix-Fan auf ein neues Album warten.
Wenn man also noch nicht in Besitz der "Products Of Disgust Box" ist, in der dieses Album schon einmal so veröffentlicht wurde, sondern 'nur' die reguläre CD oder LP sein Eigen nennt, diagnostiziere ich hier mal akuten Kaufreiz.
Zwar ist "Death Erotica" ein wenig schlechter als seine Vorgänger, aber immer noch ein echter Doom/Death-Schlag in die Fresse, wie ihn nur Birminghamer Bands fertig bringen!
Line-up:
Frank Healy (bass)
Simon Forrest (vocals)
Kev Frost (drums)
Tony Warburton (guitar)
Gregg Fellows (guitar)
Tracklist
01:Death Erotica
02:World Machine
03:Clarissa
04:Haunted Eyes
05:Mind Within Mine
06:Splintered Wings
07:Creator Of Outcasts
08:Angel's Kiss
09:Still In Mind
10:The Raft Of Medusa
11:Never Again
12:Too Drunk To Funk
13:Burning
14:Livin' After Midnight

Bonus tracks:
15:Warstorm (Live)
16:Stop (Live)
17:N.O.D.D.Y (Live)
18:Motorhead (Live)
19:Legacy Of Hate *
20:Black Blood *
21:Stop! *
22:To Breathe *
23:Fear Factor Red *
* new studio tracks recorded in July 2007
Externe Links: