CFM / Face In The Mirror
Face In The Mirror Spielzeit: 54:00
Medium: CD
Label: Rockadrome Records, 2006
Stil: Rock

Review vom 04.09.2007


Markus Kerren
Jordan Macarus ist der Gitarrist und die treibende Kraft hinter der Hardrock-Band Winterhawk, der nun mit seinem Projekt CFM das Album "Face In The Mirror" vorlegt.
Winterhawk sind mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen, aber sicher ist, dass dieses vorliegenden Album nur sehr wenig mit Hardrock zu tun hat. Macarus bewegt sich hier vielmehr in Singer/Songwriter-Gefilden, die den Grossteil dieses Silberlings ausmachen.
Im Vordergrund steht klar die Akustik-Gitarre, die einfühlsam von Bass und Schlagzeug unterstützt wird. Es wird relativ früh klar, dass der Hauptsänger (aus dem Booklet wird nicht ganz ersichtlich, ob Jordan selbst oder Steve Brown den Grossteil der Vocals übernommen hat) nicht unbedingt zur Elite dieser Spezies gehört, wobei man aber versucht, das beste daraus zu machen. Mir persönlich will der Gesang so gar nicht ins Ohr gehen, weswegen ich mich über das Instrumental "XP1" gefreut habe, das sich als netter Showcase für Jordans gitarristische Fähigkeiten in Szene setzt.
Den coolen Bass-Part hat der Protagonist bei diesem Track ebenfalls übernommen und auch Brian Faulkner zaubert hier an den Drums eine starke Performance aus dem Hut. Ansonsten gibt es zu berichten, dass mich das Songwriting auch nicht unbedingt vom Hocker haut. Sicher geht es sehr melodiös zu und Macarus ist auch kein schlechter Gitarrist, aber die Songs stolpern doch viel zu häufig etwas sehr belanglos durch die Landschaft. Selbst Klasseleute wie Bobby Scumaci und Mark Ott (Dave Mason Band) können da nicht mehr allzuviel retten.
Bei den Texten werden wir nicht nur einmal mit den Ansichten des Hauptakteurs bezüglich Gut und Böse, Moral usw. konfrontiert. Im Infoblatt heißt es, dass Macarus Texte geschrieben hat, um uns durch furchtbare Zeiten zu führen. Um uns diese Zeiten mit Hoffnung, Melodien und interessanten Alternativ-Vorschlägen erträglicher zu machen. Okay, wenn es da draußen eine verzweifelten Seele geben sollte, der die Texte von Macarus weiterhelfen, dann will ich nichts gesagt haben. Mir persönlich gefiele das Album, würde es aus reinen Instrumentals bestehen, wesentlich besser.
Gegen Ende der Scheibe kommt die elektrische Gitarre dann doch immer öfters ins Spiel und kann durchaus auch mal Ausrufezeichen setzen. Mein Favorit auf "Face In The Mirror" heißt "Nowhere Man", ist ein langsamer Blues und wird (als großes Plus) mal richtig gut gesungen. Nach ca. 1:45 Minuten zieht das Tempo an und Jordan Macarus liefert ein klasse Gitarren-Solo ab. Dann geht es zurück zum Blues, wo man verweilt, bis der Song nach circa fünfeinhalb Minuten zu Ende ist. Eindeutig der beste Titel des Albums.
Außerdem kann ich "Nostradamus", "Yesterday In The Cold" und das bereits erwähnte "XP1" als Anspieltipps nennen. Und Anchecken sollte man "Face In The Mirror" auf jeden Fall, bevor man es mit nach Hause nimmt.
Famous last words der Plattenfirma: »Dieses Album ist sowohl musikalisch und vom sozialen Aspekt, wie auch politisch sehr wichtig und wird jedem gefallen, der es sich anhört.« Ja, genau!!! Und ich bin der Kaiser von China!!
Line-up:
Jordan Macarus (guitars, vocals, bass, drums #2)
Brian Faulkner (drums #3, 4, 5, 6, 8, 12)
Geoffrey Lowe (bass #1, 2, 3, 7, 10, 11)
Bobby Scumaci (keyboards #1, 2, 6, 7, 9, 10, 11)
Steve Brown (vocals #1, 5, 7, 9, 10, 11, 12)
Mark Ott (drums #1, 7, 11)
Steve Tsokatos (drums #9)
Michael Ayers (drums #10)
Chris Mazur (bass #9)
Dave Schwartz (leslie guitar #5)
Victoria Alvarez (vocals #1)
Kelly Scumaci (vocals #2, 10)
Christine Tobias (vocals #2)
Rose Ungaro (vocals #3)
Babes Van Loon (vocals #11)
Tracklist
01:Yesterday In The Cold
02:Sacrifice
03:Wish I Could
04:Face In The Mirror
05:The Doorway
06:Nostradamus
07:Nowhere Man
08:XP1
09:Hole In The Sky
10:The Climb
11:Coyote
12:Ancient Radio
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