Baltimore, Maryland muss man ab jetzt nicht nur mit dem Schriftsteller Edgar Allen Poe oder dem berühmten Baseballspieler Babe Ruth in Verbindung bringen, sondern auch mit The Cheaters. Zwar noch nicht so bekannt, aber bald, so sicher, wie das Amen in der Kirche.
Mit ihrem Debüt "The Cheaters L.P." fegen die vier jungen Musiker mit Macht und Druck alle anderen Musikkonserven vom Tisch. Southern-, Classic-, Retro Rock, Hörer, was willst du mehr?
Mehr von The Cheaters, die für wahr keine Schwindler sind.
Die kreieren einen klaren und unwiderstehlichen Sound, der sich gewaschen hat, mit zwei Gitarren, Bass und Drums. Hier kommt ein fast 55-minütiges Monster auf einen zu und man sollte darauf achten, dass die Nachbarn auch etwas davon haben!
Mit jugendlicher Unbekümmertheit und Frische serviert das Quartett 13 Songs aus eigener Feder und die etablierten Bands in diesem Genre sollten aufpassen, dass sie auf dem Highway nicht von den freundlich lächelnden The Cheaters überholt werden.
"The Cheaters L.P." hat die Wirkung eines Presslufthammers, der vor nichts Halt macht! Newcomer, die eine tiefe Furche im Südstaaten-Acker hinterlassen und so einiges unter den Erdkrumen verdecken.
Es wird ohne Pause gerifft, geslidet und natürlich gerockt.
In "Lovin'" hören wir eine Orgel, die im Hintergrund heult, aber leider gibt das schmalbrüstige Booklet keinen Aufschluss darüber, wer die schwarzen und weißen Tasten bedient. Schade! Aber der Song ist höllenscharf mit mächtig viel Chili gewürzt.
Schon im Opener "Just Want You To Know" wird das Bottleneck ausgepackt und bringt die Saiten in bester Warren Haynes-Manier zum Glühen. Jason 'Bumpy' Mortons Stimme bleibt einem sofort in den Lauschern stecken und auch mit Unterstützung vom Backing Vocals singenden Basser David Wolf sammelt man direkt Sympathiepunkte.
In ihrer Heimat haben sie bereits eine nicht zu leugnende Reputation, denn wer in seiner Band-Bio Gruppen wie ZZ Top, The Pretenders, The Stray Cats, REO Speedwagon, Lez Zeppelin oder The Wailers listen kann, darf sich freuen.
Wohl sortiert ist der musikalischen Haufen, denn es gibt bei Weitem nicht ständig den differenzierten Hammer zwischen die Ohren: "Evan Williams" schwimmt in langsameren Gewässern, ebenso wie "Angela Marie". Der Song avanciert recht schnell zu Jedermanns Liebling, wobei auf die Slide-Gitarre nicht verzichtet wird. Es geht halt auch sanfter!
Dagegen sind "All Of The Drugs", "Cheatin'" und "New Orleans" kompetente Muskelshows aus der Rock'n'Roll-Muckiebude, nicht aufgesetzt, sondern grundehrlich.
Bei dem jungen Baltimore-Vierer muss etwas im Essen gewesen sein, anders kann man deren musikalischen Kompetenz nicht erklären. Na ja, vielleicht haben die ja so etwas in den Genen, das man allgemein mit Talent oder Begabung bezeichnet.
Daumen nach oben für das groovende "Shana", in dem uns abermals die Slide-Gitarre verzaubert und das abschließende ruhige "Just Another Day".
Beide Daumen hoch für "The Cheaters L.P.". Man kann nur eindringlich empfehlen, diese Combo im Auge zu behalten, denn deren Debüt ist bestimmt nicht ihr letztes Wort.
Line-up:
Jason 'Bumpy' Morton (vocals, guitar)
Kevin Shook (drums, percussion)
Brett Wilmer (guitar)
David Wolf (bass, vocals)
Tracklist |
01:Just Want You To Know (6:06)
02:All Of The Drugs (3:45)
03:Can't Read Your Mind (5:29)
04:Lovin' (3:57)
05:Evan Williams (5:22)
06:Pay Me Back (3:52)
07:Cheatin' (3:36)
08:Peaches (5:10)
09:Angela Marie (4:34)
10:New Orleans (4:07)
11:Shana (3:54)
12:Just Another Day (4:42)
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