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Chloe Charles / Break The Balance
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Auf dem Land, außerhalb der kanadischen Metropole Toronto wuchs die Musikerin und Sängerin Chloe Charles auf. Und obwohl sie eigentlich immer schon Musik machte bzw. damit zu tun hatte (ihr Vater heiratete Cynthia Lennon und war somit Teil des Lennon-/Beatles-Imperiums), startete sie mit ihrer Karriere so richtig erst im Jahr 2007 durch. Von da an ging allerdings alles ziemlich schnell, denn von kleinsten Bühnen in ihrer Heimat hat sie sich mittlerweile zu ganzen Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Europa (scheinbar mit dem Schwerpunkt auf Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien) hochgearbeitet.
Dabei hat die gute Chloe einen sehr eigenen Stil entwickelt, der sich irgendwie aus so vielfältigen Genres wie Folk, Blues, Singer/Songwirter und Klassik zusammensetzt. Und mit "Break The Balance" legt sie nun ihr Debütalbum mit einem Dutzend ruhigen wie auch emotional aufwühlenden Tracks vor. Komponiert hat sie diese - von einem Co-Credit abgesehen - ganz im Alleingang. Die Lyrics sind jeweils sehr persönlich und tiefgehend ausgefallen, handeln zumeist von den seelischen Schmerzen, die man im Leben so ertragen muss. Glücklicherweise werden die Texte allerdings nicht durch jammern und dem Fingerzeig auf eine ungerechte Welt vorgetragen, vielmehr geht Chloe Charles doch wesentlich subtiler vor.
Dennoch wird zumeist eine melancholische, bedrückte Stimmung aufgebaut, über die die Kanadierin dann ihre sehr schönen Gesangsmelodien legt. Von den Instrumenten ist die klassische Akustikgitarre das eindeutig bestimmende Arbeitsgerät, das aber fast immer von zurückhaltenden wie einfühlsamen Schlagzeug- und Bassparts unterstützt wird. Aber auch wunderschöne Cello- wie Violinenuntermalung steht nicht selten (u. a. bei "Nottingham") auf dem Programm. Aber Miss Charles fischt bei Weitem nicht nur im Trüben, was unter anderem die beiden Eröffnungsnummern "Business" und "Find Her Way" deutlich machen.
In Stücke wie den Titelsong kann die Songwriterin ihre ganze Persönlichkeit einfließen lassen und hier zeigt sich erneut, wie tief sich die im Studio versammelten Musiker in die Tracks der Protagonistin rein versetzen und fallen lassen konnten. Oder das abschließende "God Is A Toad": Es wird eine sehr friedliche Stimmung verbreitet, während Chloe Charles ihre Stimme in den Strophen in ungeahnte Höhen schwingt. Der Refrain hingegen kommt deutlich fordernder, bestimmter und entschlossener. Nicht nur bei diesem Titel kommen übrigens auch die sehr guten Harmony Vocals zur Geltung, die auf dem vorliegenden Album oft und gerne eingesetzt werden.
Mit kindlichen Gesangsmelodien wird "Tarot" eröffnet, das sich dann aber zu einem sehr ernsten und gar existenzialistischen Song entwickelt. Allgemein geht Frau Charles textlich sehr clever und abgeklärt vor. Man findet also keine stupiden oder 'alles-was-sich-reimt-wird-schon-in-Ordnung-sein'-Texte, sondern es gibt viele gute wie interessante Gedankengänge zu entdecken. Gerade auch bei dem Song "My Child", bei dem der Co-Autor Davide Santi nicht nur die Gitarre übernahm, sondern sich auch noch explizit um die wunderbar ergänzenden Harmony Vocals kümmerte.
Schade, dass ich die Kanadierin auf ihrer gerade abgelaufenen Deutschland-Tour verpasst habe, denn ein Konzert dieser Frau im richtigen Rahmen, sprich Ambiente, stelle ich mir richtig, richtig gut vor. Anfang des nächsten Jahres wird die Scheibe auch in den USA veröffentlicht, was bedeutet, dass sie dann für längere Zeit wohl erst dort unterwegs sein wird. Aber ich bin mir ebenso sicher, dass sie in unsere Lande zurückkommen wird, hat sie sich schließlich schon einen respektablen Fankreis in 'Good Old Germany' und den angrenzenden Ländern erarbeitet. Bis dahin wünschen wir erstmal viel Erfolg mit dem Debüt und auf anderen Bühnen.
Line-up:
Chloe Charles (classical guitars, vocals) Amahl Arluanandan (cello) Kelly Lefaive (violin) Justin Craig (drums) Sam McLellan (bass) Neil Whitford (electric guitars) Matt Duncan (piano) Gordon Hyland (Korg) Davide Santi (classical guitar - #4) Andrew Mullin (drums & bass harmony vocals - #5) Aly Tadros (harmony vocals - #6)
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