City Fritter ist das Projekt von Johnny Nation und seiner Gattin Jewels aus dem herrlichen Topanga Canyon in Kalifornien, nur ein Katzensprung außerhalb von Los Angeles gelegen. Nicht ganz überraschend legen uns die Protagonisten dann auch eine Mischung aus Folk, Country, Pop und etwas Rock vor, wobei sie sich die Lead Vocals dabei 'ehegattlich' teilen, bzw. sich mit dem Gesang abwechseln. Ein Label hatte man nicht im Rücken, weshalb man sich kurzfristig dazu entschloss "From The Ocean To The Desert" in Eigenregie zu produzieren.
Gesagt - getan! Und so haben wir nun nach zwei vorhergegangenen EP's das erste abendfüllende, wenn auch ziemlich kurze Album von City Fritter vorliegen. Jewels startet das Wechselspielchen am Mikro mit "See You", das kräftig rockend und mit schönen Country-Untertönen den Longplayer eröffnet. Gekontert von Johnnys "It Took So Long (To Fall In Love)", das eher im Midtempobereich angesiedelt ist und mit guter Gitarrenarbeit sowie solidem Schlagzeug- und Bass-Unterbau gefallen kann.
Auch bei "Travellin' Moon" fallen besonders die locker flockigen Akustikgitarren, eine effektiv-ergänzende Elektrische und die allgemein sehr gelöste Stimmung am positivsten auf. Aber was leider auch bereits hier ins Bewusstsein dringt, ist die Tatsache, dass die zumeist interessanten und spannenden Strophen nicht von den Refrains getoppt werden können, sondern diese Herzstücke eines jeden Tracks eher abfallen und etwas einfallslos wirken. Und wenn wir schon bei den Minuspunkten sind, dann muss auch noch angemerkt werden, dass die gesanglichen Leistungen auf weiten Strecken steril und etwas verkrampft wirken.
Dies mag zum einen an der Low Budget-Produktion, zum anderen aber auch daran liegen, dass man diese Geschichte einfach zu perfekt machen wollte und dabei die Lockerheit diesbezüglich etwas auf der Strecke blieb. Auf der Plusseite steht, dass die Instrumente absolut erstklassig eingespielt wurden. Speziell die wunderbare Pedal-Steel und auch die Harmonika können überzeugen und stellenweise gar verzaubern.
So bleibt letztendlich also ein gespaltener Eindruck zurück, wobei diese zehn Songs live gespielt sicherlich ganz anders rüberkommen und viel gehaltvoller klingen, wenn dann auch der Gesang ganz natürlich zu einer Einheit mit der Musik verschmilzt.
Trotz der angeführten Kritikpunkte ist "From The Ocean To The Desert" aber beileibe kein schlechtes Album. Zwar auch kein Überflieger, aber ein Plätzchen im Mittelfeld der Americana-Szene dürften sich City Fritter mit ihrem Debüt allemal erarbeitet haben. Als Anspieltipps dürften "Travellin' Moon", "Tawdry Motel" und "Everything's Right Here" am Besten geeignet sein.
Diese Langrille ist in jedem Fall problemlos und jederzeit gut anhörbar, weshalb es von uns dafür 5,5 von 10 RockTimes-Uhren gibt. Natürlich kann nur die Zukunft zeigen, wie es mit City Fritter weitergeht, aber große Sorgen braucht man sich um die Truppe nicht zu machen.
Wenn die sehr guten Country-Elemente etwas mehr in den Vordergrund gestellt und die eher unpassenden Pop-Parts ausgemerzt werden, befindet man sich auf dem richtigen Weg und wir dürfen uns auf das Nachfolge-Album freuen.
Line-up:
Johnny Nation (acoustic and electric guitar, banjo)
Jewels (lead and backing vocals, harmonica, percussion)
Eric Corne (bass, keyboards, guitars)
Fabian Jolivet (drums and percussion)
Chris Lawrence (pedal steel, electric guitars)
John Suarez (electric guitar)
David White (mandolin - #10)
Tracklist |
01:See You
02:It Took So Long (To Fall In Love)
03:Travellin' Moon
04:Standin' By The Door
05:Tawdry Motel
06:Before Too Long
07:Don't You Know
08:Not Your Girlfriend Anymore
09:Everything's Right Here
10:I Know What To Bring
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