Die in Castrop-Rauxel ansässigen
The Claymore haben sich dem mit einigen moderneren Einsprengseln versehenen bzw. technisch ausgefeilten Power Metal gewidmet und veröffentlichten vor einigen Wochen mit "Damnation Reigns" nach "Monument" (2005) und
Sygn (2008) ihr bereits drittes Studioalbum. So weit ein paar Zeilen zur bisher 10-jährigen Bandhistory. Schalten wir aber nun direkt zum eigentlichen Review des aktuellsten Werkes um.
Insgesamt zwölf Tracks gibt es hier zu hören, die allesamt mit einer sehr zeitgemäßen und fetten Produktion (erschaffen im bandeigenen Sounds Of Steel Studio) glänzen und von alten Vorreitern wie beispielsweise
Helloween, gleichermaßen aber auch aktuelleren Combos wie
Freedom Call geprägt sind. Mit Ex-
Judas Priest-Röhre
Tim 'The Ripper' Owens hat man sich beim ziemlich wuchtigen, vor Doublebass-Attacken (und leider auch Breakdowns) nur so glänzenden Uptempo-Feger "Behind Enemy Lines" einen bekannten Gastvocalisten, mit dem aktuellen
Rage-Saitenhexer
Victor Smolsky bei "(E)scapegoat" einen allseits beliebten Gastklampfer herangekarrt, deren jeweilige Beiträge sich toll ins Gesamtbild einfügen.
Zu bemängeln ist an der Platte jedoch ein prägnanter Punkt, der sich in einigen Songs sehr oft wiederfindet: Ich kann es einfach nicht verstehen, weshalb die Gesangslinien beispielsweise im Track "Return To Zero" jedesmal so verklebt süßlich und poppig überladen durch die Boxen fließen müssen. Hier will man doch keinen Emo-Schrott verbrechen, oder? Mein persönlicher Favorit der insgesamt knapp über 50-minütigen Scheibe ist immer noch das schon fast ein wenig thrashige "Silent Scorn", dessen Anfangsriff auffällig an die
Helloween-Hymne "Future World", der Mittelpart an den markanten Grundriff von
Kreators "Phobia" erinnern lässt. Ebenfalls sehr positiv überrascht wird die Traditionalistenfraktion zum Schluss mit dem (eigentlich als Bonustrack angepriesenen)
W.A.S.P.-Cover "Chainsaw Charlie", der mit tollen, nahezu
Maiden-geprägten doppeläufigen Gitarrenleads auffährt. Warum nicht gleich von Anfang so?
The Claymore werden meines Erachtens zwar nicht die weltweite Heavy Metal-Welt neu umkrempeln und sollten wirklich mal in manchen Refrains ihre Gesangsmelodien überdenken. Abgesehen von solchen kleinen Macken haben wir es hier aber mit einer spielerisch sehr professionellen und mit Herzblut an ihre Musik gehenden Metal-Band zu tun, die es verdient hat, von der angepeilten Zielgruppe gehört zu werden. Ich zücke insgesamt
7 von 10 RockTimes-Uhren raus!