Cody Canada kennen wohl nicht nur die Experten des Roots Rock/Red Dirt als Mitglied von den Cross Canadian Ragweed. Aus dieser Combo hat der Musiker auch Jeremy Plato im Line-up seiner neuen Band The Departed.
Wer zu "This Is Indian Land" derartig emotionale Linernotes schreiben kann, der steckt tief, ganz tief im Red Dirt oder den Wurzeln amerikanischer Musik. Beim Blick auf die Urheber der Tracks kann man ohne Zweifel von einer Art Tribute-Album sprechen. »I love you Oklahoma; here's to ya! I'm forever in your dept...« So endet der Cody Canada-Text. Die Band präsentiert unter anderem Kompositionen von Bob Childers, Leon Russell, Randy Crouch, Randy Pease, J.J. Cale oder Tom Skinner.
Die Lust auf Musik geht bereits mit dem Opener los. Das Quintett jongliert mit der Vorlage von Randy Crouch, dessen Stimme man im ersten Track als Telefon-Einspielung hört. Perlende Pianotöne und eine wimmernde Gitarre eröffnen. Dann setzt ein unwiderstehlicher Groove ein und gemeinsam mit dem Tasteninstrument meint der Hörer, die Gruppe wirft eher einen Blick nach Detroit, als im Bundesstaat Oklahoma zu bleiben. Allerdings vermitteln die beiden Gitarren, zwischen Psychedelic sowie Jazz angesiedelt, dann definitiv einen anderen Eindruck.
Wer es fertigbringt, eine Platte wie "This Is Indian Land" einzuspielen, hat großes Lob verdient. Abgesehen von den weiteren Telefonmitschnitten "Call From Coop" und "Call From Skinner" enthält die Platte fünfzehn sehr anspruchsvolle Songs. Die Gitarren sind gut sortiert und lassen dennoch einen beachtlichen Freiraum für den Mann, der nicht nur am Piano sitzt.
Steve Littleton (Stoney LaRue) spielt eine der Hauptrollen auf der Scheibe. Seinem brillanten Spiel begegnet man an allen Ecken und wenn einem weiteren Highlight wie "Kickin' Back In Amsterdam" von Kevin Welch, der hier als Gast singt, abermals ein ganz starker Groove verpasst wird, dann sind schon sehr viele klasse Songs an einem vorbeigezogen.
In "Water In Your Yard" nimmt der Schlagzeuger Dave Bowen gar die Jazzbesen zur Hand und siehe da, Cody Canada und Konsorten können plötzlich sogar swingen. Die Spannweite der Musik ist erfrischend groß und selbstredend werden auch Country sowie Blues mit in den Klangteppich eingeflochten. Der Jazz wurde ja bereits weiter oben erwähnt.
Die Cale-Nummer "If You're Ever In Oklahoma" ist cool und wieder einmal ist Littleton in der ersten Reihe. Klasse, was er da an Klang zaubert. Skinners "Skyline Radio" ist eine zeitlos schöne Angelegenheit, bei der man sich vom Gesang und den Gitarren angezogen fühlt. Als klangliche Finesse aktiviert Jeremy Plato auch den Kontrabass.
Die Scott Evans-Komposition "Hold On Christian" ist mit achteinhalb Minuten die längste Nummer auf "This Is Indian Land", das in Austin, Texas eingespielt wurde und darf mit Fug und Recht als etwas ganz Besonderes angesehen werden. Da tanzen die Tumbleweeds zum teilweise heftigen Rhythmus und kommen in den sphärisch anmutenden Phasen des Tracks auch zur Ruhe. Dieses Stück darf man getrost zu einem exquisiten Gitarren-Auflauf zählen. Am Ende bauen sich die Sechsaiter zu einer wahren Flutwelle an Sounds auf. Wenn Cody Canada & The Departed ein Leon Russell-Lied in die Finger bekommt, dann steht fest, dass mächtig was los ist. Die Platte kommt so selbstverständlich rüber und die Musiker haben definitiv die richtige Sorte Blut in ihren Adern.
So fein wie die Musik, ist auch das Digipak mit eingeklebtem Booklet, in dem alle Texte abgedruckt sind. Die Cover-Aktion der Gruppe ist sehr gelungen und unter diesem Gesichtspunkt gibt es ja noch viele gute Künstler, die aus besagter Region kommen. Warum sollten dann Cody Canada & The Departed für ein nächstes Album nicht auf den gleichen Zug aufspringen und sich Kompositionen anderer Musiker vorknöpfen. Mit jedem Spin wächst einem "This Is Indian Land" immer mehr ans Herz. "Any Other Way" ... yeah!
Line-up:
Cody Canada (lead vocals, lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar, high strung mando guitar)
Seth James (vocals, lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar, baritone guitar, 12 string guitar)
Steve Littleton (piano, Hammond, clavinet, Rhodes, Wurlitzer, synthesizer)
Jeremy Plato (lead vocals, harmony vocals, bass, upright bass, rhythm guitar)
Dave Bowen (drums, percussion)
Additional Musicians:
Dave Percefull (acoustic guitar)
Kim Deschamps (steel guitar)
Geoff Queen (slide guitar, Dobro)
Dave Abeyta (lead guitar - #7)
Stoney LaRue (harmony vocals - #12)
Kevin Welch (vocals - #11) Jessica Murray (harmony vocals)
Tracklist |
01:Call From Crouch (0:20)
02:Face On Mars [Randy Crouch] (3:26)
03:Ballad Of Rosalie [Randy Pease] (5:21)
04:True Love Never Dies [Kevin Welch] (4:28)
05:Home Sweet Oklahoma [Leon Russell] (4:27)
06:Make Yourself Home [Bred James, Bob Childers] (4:30)
07:Long Way To Nowhere [Mike Shannon] (3:26)
08:Call From Coop (0:16)
09:Starin' Down The Sun [Bob Childers, John Cooper, Brad Piccolo] (4:39)
10:Any Other Way [Steve Littleton, Brad James] (4:18)
11:Kickin' Back In Amsterdam [Kevin Welch] (4:44)
12:Water Your Own Yard [Charkie Christian, Greg Jacobs, Tom Skinner] (4:15)
13:Years In The Making [Mark Ambler, Bob Childers, Benny Craig, Scott Evans, Tom Skinner] (4:20)
14:If You're Ever In Oklahoma [J.J. Cale] (3:05)
15:A Little Rain Will Do [Gregory Jacobs] (3:25)
16:Call From Skinner (0:47)
17:Skyline Radio [Tom Skinner] (5:03)
18:Hold On Christian [Scott Evans] (8:29)
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Externe Links:
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