The Colts / Hard To Handle
Hard To Handle Spielzeit: 41:39
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Hard Rock

Review vom 31.01.2014


Markus Kerren
In und um Nordrhein-Westfalen ist ein neuer Wirbelwind unterwegs! Das Quintett The Colts wurde im Jahr 2008 gegründet und hat neben zahlreichen Liveauftritten auch schon zwei Demos ("Grandma Death" von 2009 und "Gunfire", 2010) unters Volk gebracht. Beim Deutschen Rock & Pop-Preis 2011 wurden die Musiker zur 'Besten Hard Rock-Band' gekürt und teilten sich auch bereits die Bühne mit Bands wie Nashville Pussy sowie Black Stone Cherry. Ende 2012 wurde dann der nächste große Meilenstein angepackt und die Arbeiten zum bereits im letzten Herbst erschienenen Debütalbum "Hard To Handle" begannen.
Und wie ich in der Einleitung bereits geschrieben hatte, ist hier ein echter Wirbelwind am Start. Elf satte Hard Rock-Perlen der rotzigen Art werden dem geneigten Hörer um die Ohren geknallt. Die Band selbst siedelt ihre Musik in der Tradition von Gruppen wie AC/DC und Motörhead an, was man durchaus auch so unterschreiben kann. Ohne jedoch, dass die Westfalen ZU sehr nach ihren Inspirationen klingen würden. Auf "Hard To Handle" sind keine Experimente zu finden, keine Weichspülerei und erst recht keine Balladen. The Colts rocken und das ist auch gut so!
Die elf Nummern werden von saftigen fetten Riffs, einer fest zupackenden, nichts durchlässigen Rhythmuswand und einem richtig starken Frontmann bestimmt. Apropos Frontmann: Benni Bazooka hat eine Hammer-Rockröhre, die keine Gefangenen macht. In den Texten geht es partygerecht in der Regel um Wein, Weib und Gesang und das mit einer Röhre vorgetragen, die »...nicht schön, sondern... geil und laut!« ist. Und wenn der Rest der Band um die Gitarristen Timo Heinrichs und Dennis Feibel dann so richtig loslegt, bleibt kein Auge mehr trocken. Das zieht sich die gesamten gut vierzig Minuten durch und lässt auch keinen Deut nach.
Bereits der eröffnende Titelsong bläst die Fönfrisur ganz gewaltig nach hinten und Burner der Marke "Dead Man's Call" (mitreißender Beginn und klasse Bridge, zusammen mit dem Titelsong die Krönung der Platte) oder "Touch Me" (bereits unheilvoll und bedrohlich beginnend, bis der Rock'n'Roll-Orkan dann über den Hörer hineinbricht) lassen genauso wenig anbrennen. Ein weiterer meiner Favoriten ist "Genie In A Bottle" (mit witziger Story), das vom Riffing her mit am meisten an die australische Band um die Young-Brüder erinnert. Aber um das nochmal zu betonen: The Colts klingt nie wie jemand anderes als sie selbst.
Das Zusammenspiel der beiden Gitarren ist so traditionell wie altbewährt und auch großartig. Es scheint klar verteilte Rollen bezüglich des Rhythmus und der Leads zu geben (die wahrscheinlich wechseln) und hin und wieder ("Dead Man's Call") tauchen auch mal Double Leads auf. Bei "Hardliner" handelt es sich um den schnellsten der elf Titel und bei "Live To Kill" zeigen die fünf Rocker, dass sie auch richtig cool grooven können. Bei "Party It Down" ist der Name natürlich Programm und "Ghost Rider" zeichnet sich wie viele der anderen Tracks durch einen eingängigen sowie mitsingbaren Refrain aus.
The Colts legen mit "Hard To Handle" richtig geilen Teutonen-Hard Rock vor, der nicht nur Garant für eine ausgelassene Party ist, sondern darüber hinaus auch keine internationalen Vergleiche zu scheuen braucht. Wenn die Jungs auf der Bühne halten können, was ihre Debütscheibe verspricht, dann dürfte bei ihren Konzerten regelmäßig Feuer unter dem Dach sein. Über eine größere Tour ist bisher nichts bekannt, aber falls der Fünfer die Möglichkeit bekommen sollte, mal mit einer etwas bekannteren Band 'auf der Straße' zu sein, wird der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad ganz sicher pfeilschnell in die Höhe gehen.
Sehr starkes Debüt, bei dem kaum Schwächen zu entdecken sind.
Line-up:
Benni Bazooka (lead vocals)
Timo Heinrichs (guitars)
Dennis Feibel (guitars)
Oliver List (bass)
Robin Steiner (drums)
Tracklist
01:Hard To Handle
02:Magic Woman
03:Genie In A Bottle
04:Ghost Rider
05:Dead Man's Call
06:Hardliner
07:The Reaper
08:Girl Next Door
09:Live To Kill
10:Party It Down
11:Touch Me
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