V.A. / A Celebration Of Blues And Soul/The 1989 Presidential Inaugural Concert
A Celebration Of Blues And Soul Spielzeit: 120:00
Medium: DVD
Technik:
Bild: PAL
Bildformat: NTSC
Tonformat: Dolby Stereo/Dolby Digital 5.1
Sprache: Englisch
Label: Membran/Shout! Factory, 2014
Stil: Blues, Soul, R&B


Review vom 24.07.2014


Joachim 'Joe' Brookes
"A Celebration Of Blues And Soul" ... wie wahr, hier ist in den zirka zwei Stunden Gesamtspielzeit echt was los. Es wird ein Fass, randvoll mit Blues, Soul und R&B aufgemacht. Ein Highlight jagt das Nächste und zwischendrin hat man etwas Luft zum Atmen.
Namhafte amerikanische Künstler zeigen, was für die Musikszene Ende der Achtzigerjahre in Sachen 12-Takter und Co. kostbar war. Diese Veranstaltung wird zu einem Wechselspiel der Musiker. Leute, die im ersten Moment selbst im Spotlight stehen, sind im nächsten Moment Begleitmusiker. Insgesamt nehmen acht Gitarristen an dem Spektakel teil. Jeweils vier zupfen die tiefen Töne und bedienen die Handtrommeln. Die Bläser-Fraktion umfasst ganze sieben Personen und dann haben wir es nochmals mit der gleichen Anzahl Keyboarder zu tun. Nicht kleckern, sondern klotzen ... und es lohnt sich.
Apropos Begleitmusiker. Neben den wechselnden Rollen der in der Tracklist aufgelisteten Künstler mischen auch noch die Booker T. & The M.G.s-Leute Steve Cropper (Gitarre) und Donald 'Duck' Dunn (Bass) ordentlich mit. Weitere Antreiber sind Pianist Lafayette Leake, Ewigkeiten-Wegbeleiter von Willie Dixon und die Schlagzeuger Anton Fig sowie James Robertson. Billy Preston schlüpft im Verlauf des Events so etwas wie in die Rolle von Booker T. und als die Überleitungsmelodie fungiert der Klassiker Green Onions.
Ganz davon abgesehen tritt Stevie Ray Vaughan, unter anderem auch mit seinem Bruder
Jimmie Vaughan mit seiner Rhythmus-Abteilung Double Trouble auf. An den Keyboards hören wir Reese Wynans. Hinlangende Versionen von "Texas Flood" und Lovestruck Baby" werden in brüderlicher Gemeinschaft zelebriert und zum krönenden Schluss haben Stevie Ray Vaughan & Double Trouble dann noch mit "Superstition" eine explosive Funk-Nummer auf Lager und bei "Scuttle Buttin'" bringt der Protagonist zunächst auf fünf Saiten richtig riffige Unterhaltung unter das ausgelassene Volk im Zuschauerraum. Klasse Vorstellung, die in Bezug auf die Vaughan-Brüder zusammen mit Albert Collins und seinem Erkennungs-Song "Frosty" beginnt. Super!
Super ist auch die tolle Eröffnung der Veranstaltung mit dem Soul-Sänger Chuck Jackson mit einem vitalisierenden "I Don't Want To Cry". Gleich danach noch ein Klassiker ... "When A Man Loves A Woman" von und mit Percy Sledge. Eine Ballade ohne Schmalz und dafür mit viel Feeling. Klasse! Die R&B-/Soul-Schiene wird etwas später mit William Bell fortgesetzt. Er widmet sich mit seiner Gänsehaut-Stimme allerdings einem weiteren Blues-Klassiker namens "Born Under A Bad Sign". Bei Eddie Floyd und "Knock On Wood" in Orchester-Besetzung bleibt keine Fußwippe in der Ruhestellung. Er holt sich eine ebenfalls schick gekleidete Zuschauerin zum Tanz auf die Bühne und Sam Moore mit seinem "Soul Man" setzt die gute Laune ganz locker fort.
Wow, Carla Thomas ... welch eine Stimme! Die Halle scheint zu brodeln. Es folgt ein gelungenes Duett mit Billy Preston. Die Isaac Hayes-Nummer "When Something Is Wrong With My Baby" ist natürlich wie auf den Leib geschrieben für die beiden Personen am Mikrofon. Stax-Soul als eines der Highlights des Konzerts.
Der Ohrwurm "Hoochie Coochie Man" wird zu einem Festival der Texas-Musiker. Lafayette Leake an den Keyboards, Willie Dixon mit seinem tiefergelegten Gesang, Delbert McClinton an der Harp, und Albert Collins sind mit von der Partie. Die Frauenquote wird mit Koko Taylor erhöht und schon wieder haben wir es bei "Wang Dang Doodle" mit einem Duett zu tun. Willie Dixon bleibt auf der Bühne und ganz heimlich hat sich ein weiterer Star dazugesellt. Ron Wood greift in die Saiten seines Arbeitsgerätes. Angekündigt wird er dann von Bo Diddley und seiner Stimmungs-Setlist unter anderem aus "I'm A Man" oder "Hey Bo Diddley".
Alle Künstler treten im feinen Zwirn auf. Smoking oder Frack sind angesagt. Die Damen in Kleidern, die man sonst nur auf dem Laufsteg bewundern kann. Delbert McClinton trägt Jeans zum schwarzen Sakko.
Nur drei Sätze als Randbemerkung. Dr. John sowie Joe Louis Walker runden ein Blues-/Soul- und R&B-Event ab, bei dem jeder seine Freude haben wird. In Bezug auf Ton und Bild gibt es nichts zu meckern und der DVD hat man ein richtig opulentes Booklet gegönnt. Auf siebenundzwanzig Seiten gibt es in Hülle und Fülle Informationen rund um die Veranstaltung. Erstklassige Empfehlung.
Tracklist
01:Any Day Now – Chuck Jackson
02:I Don't Want To Cry – Chuck Jackson
03:When A Man Loves A Woman – Percy Sledge
04:Right Place, Wrong Time – Dr. John
05:747 – Joe Louis Walker
06:Hoochie Coochie Man – Willie Dixon/Albert Collins/Delbert McClinton
07:Wang Dang Doodle – Koko Taylor Feat. Willie Dixon
08:Bo Diddley – Bo Diddley
09:I'm A Man – Bo Diddley
10:Hey Bo Diddley – Bo Diddley
11:Born Under A Bad Sign – William Bell
12:B-A-B-Y – Carla Thomas
13:When Something Is Wrong With My Baby – Carla Thomas/Billy Preston
14:Knock On Wood – Eddie Floyd
15:Soul Man – Sam Moore
16:Just A Little Bit – Delbert McClinton
17:Standing On Shaky Ground – Delbert McClinton
18:Maybe Someday – Delbert McClinton
19:B-Movie Boxcar Blues – Delbert McClinton
20:Frosty – Albert Collins Feat. Jimmie Vaughan/Stevie Vaughan & Double Trouble
21:Texas Flood – Stevie Ray Vaughan & Double Trouble/Jimmie Vaughan
22:Lovestruck Baby – Stevie Ray Vaughan & Double Trouble/Jimmie Vaughan
23:Superstition – Stevie Ray Vaughan & Double Trouble
24:Scuttle Buttin' – Stevie Ray Vaughan & Double Trouble

Bonus Features:
Photo Gallery:
Celebration Form Young Americans Program (Includes Artist Biographies And Additional Photos)
Externe Links: